Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
können.
»Haben diese Leute noch irgendetwas gesagt?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Nur, dass wir landen sollen. Und dass die Widowmaker im Orbit bleiben solle, wo ihr nichts zustoßen werde.«
»Ich nehme an, Arien hat das Gleiche erlebt wie wir.«
»Nein«, erwiderte Mara. »Sie hatten kaum Probleme. Ein paar Besatzungsmitglieder hatten Kopfschmerzen und leichte Raumkrankheit, aber nichts Ernsteres. Es ist beinahe so, als wäre der Machtschlag nur gegen uns gerichtet gewesen.«
»Weil die Jadeschatten zuerst eintraf«, fragte Luke, »oder weil wir Jedi sind?«
Er sah, dass Mara ihm gerade antworten wollte, dass sie genauso wenig wisse wie er, als draußen etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Aus einer schmalen Öffnung im dichten Unterholz kamen zwei Personen. Beide waren hoch gewachsen und dünn, hatten blassblaue Haut und große, goldschwarze Augen. Das Haar des Mannes war tiefschwarz, während das der Frau in einer Welle aus reinem Weiß zurückgekämmt war. Sie hatten ausgeprägte Kiefer und strenge Mienen. Ihre Kleidung bestand aus weiten Stoffbahnen in Schattierungen von Grün und Grau, die sich überlappend von ihren Schultern fielen.
Beide blieben in sicherem Abstand zur Jadeschatten stehen, falteten die Hände vor sich und starrten die Yacht an, als warteten sie darauf, dass Luke, Mara und Jacen herauskamen.
»Nun«, sagte Luke mit einem Blick zu seiner Frau, »hier sind die Eingeborenen.«
»Sie sehen nicht gerade freundlich aus, findest du nicht?« Mara stand auf.
Jacen setzte dazu an, das Cockpit zu verlassen. »Es wäre mir lieber, wenn du mit R2 hierbliebest, um dich um die anderen zu kümmern«, wandte Luke ein.
Jacen wirkte einen Augenblick, als wolle er widersprechen. Dann pfiff der kleine Droide ermutigend, und der Eindruck verging. »Das ist wohl sinnvoll. Aber ruft mich, wenn ihr Hilfe braucht.«
»Keine Sorge.« Mara drückte seine Hand. Gemeinsam mit Luke ging sie an den anderen vorbei − Tekli, Saba und Danni, die immer noch bewusstlos auf dem Boden des Passagierbereichs lagen − und zum hinteren Teil des Schiffes. Mara öffnete die Luftschleuse und bedeutete Luke hindurchzugehen. Am Ende der Rampe blieb er im kniehohen Gras stehen, um die belebende Luft von Zonama Sekot einzuatmen. Eine Sekunde lang schloss er die Augen und genoss das Gefühl der kühlen Brise an seiner Haut.
Wir sind tatsächlich hier, dachte er. Es würde mehr als ein nicht sonderlich freundliches Willkommen brauchen, um ihm das Gefühl zu nehmen, etwas erreicht zu haben.
Er öffnete die Augen, als Mara neben ihn trat. Auf ihren Zügen zeichnete sich ein Staunen ab, das seinem ähnlich war. Der Himmel war von lebhaftem Blau, und ein unbeständiger Wind bewegte die breiten Grashalme auf der Wiese. Kleine Wolken huschten über den Himmel und verdeckten zum Teil das breite, rötliche Gesicht von Mobus, dem Gasriesen, um den Zonama Sekot kreiste. Die Sonne des Systems war auf halbem Weg zu ihrem Höchststand und stand zwanzig Grad seitlich des Gasriesen.
Ein weiterer tiefer Atemzug fegte auch Lukes letzte Zweifel hinweg. Dieser Ort war echt, und er duftete wie das Leben selbst. Hinter allem bebte ein starkes Machtpotenzial, als stünde ein psychisches Gewitter kurz bevor. War das der Geist von Zonama Sekot? War es das, was Vergere gespürt hatte, als der lebende Planet erwachte? Selbst auf Ithor hatte Luke nie gespürt, wie sich Fauna und Flora derart mühelos zu einem so hinreißenden Ganzen verbanden.
Er schob diese Gedanken beiseite, als die beiden Fremden näher kamen. »Wer sind Sie?«, fragte die Frau.
»Ich heiße Luke Skywalker«, sagte er. »Und das hier ist meine Frau Mara. Wir möchten Ihnen danken, dass Sie uns hier willkommen heißen …«
»Sie sind nicht willkommen«, unterbrach der Mann ihn in scharfem Tonfall.
Mara runzelte die Stirn. »Aber waren Sie es nicht, die uns die Koordinaten …«
»Man hat es uns befohlen«, erklärte die Frau.
»Ihr Schiff ist das erste, das in mehr als fünfzig Jahren auf Zonama landet«, fügte der Mann dazu. »Sekot wollte es und wir gehorchen.«
Wenn auch sehr unwillig, stellte Luke fest.
»Sie sprechen von Zonama und Sekot, als wären es zwei unterschiedliche Dinge«, sagte er. »Warum das?«
»Sekot ist der Geist«, erklärte der Mann. »Zonama ist der Planet«, fügte die Frau hinzu.
»Dann sind Sie Zonamer?«, fragte Luke.
»Wir sind Ferroaner«, erklang eine Stimme hinter ihm. Als er sich umdrehte, stand er einer blauhäutigen Frau gegenüber,
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