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Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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sie einatmete, konnte sie spüren, wie die Lebenskraft des Planeten in ihren Blutstrom eindrang und zu jeder Zelle in ihrem Körper getragen wurde. Der Zyklus von Leben und Tod war in der Tampasi stets präsent und immer wieder neu. Schimmernde Insekten glitten von Ast zu Ast und ernteten Pollen aus den riesigen herabhängenden Blüten, die dort wuchsen. Hin und wieder entdeckte Saba schlaksige sechsbeinige Geschöpfe, die unter der Deckung der dichten Blätter hervorschossen, um mit unnatürlich langen und glitzernden Zungen nach den Insekten zu schnappen. Die Sechsbeiner wiederum wurden von luziden Vögeln mit langen Federn verspeist, die in hellem Aufblitzen zwischen den Boras auftauchten und wieder verschwanden und ihre schrillen Schreie erklingen ließen, wenn ihr Zustoßen erfolgreich gewesen war.
    Saba konnte einfach nicht genug davon bekommen, ganz gleich, wie tief sie einatmete. Sie hätte am liebsten den gesamten Planeten eingeatmet und wäre eins mit ihm geworden. Soron Hegerty ging neben ihr her und sprach über die Ssither, ein saurisches Volk, das sie vor vielen Jahren studiert hatte, aber Saba nahm kaum ein Wort davon wahr. Erst als es seltsam dunkel wurde, erwachte sie aus ihrer ehrfürchtigen Trance.
    Sie blickte auf und erwartete ein weiteres Luftschiff, aber noch während sie den Kopf hob, wusste sie, dass das nicht die Erklärung sein konnte. Diese Dunkelheit war zu vollständig − als wäre es plötzlich Nacht geworden.
    »Waz ist daz?«, fragte Saba. Die anderen blickten alle ebenfalls besorgt auf.
    »Mobus«, sagte Soron Hegerty. »Wir sind in seinem Schatten.«
    Saba verstand. Sie brauchte den Gasriesen nicht zu sehen, um zu wissen, dass die Sonne sich nun hinter ihm befand, während Zonama Sekot weiter auf seiner Umlaufbahn um den Gasriesen zog. Die Fauna des lebenden Planeten schien jedoch keinen Unterschied zwischen Sonnenuntergang und dieser Finsternis zu machen.
    »Wir nennen ihn Zuflucht«, sagte Rowel. Er sah Luke aus seinen golden-schwarzen Augen an, die im plötzlichen Zwielicht glitzerten.
    Wieder nickte Saba. Sie verstand das Widerstreben der Ferroaner, sie hier aufzunehmen. Die Bewohner von Zonama Sekot hatten lange und angestrengt nach einem sicheren Ort gesucht. Sie hatten endlich einen gefunden, und nun war es zu neuen Angriffen gekommen. Wie mochte ihnen dabei zumute sein?
    Sie zogen weiter durch die Tampasi, wo es nun aufgrund der unnatürlichen Dunkelheit kühl geworden war, und bewegten sich so leise wie die Welt rings um sie her. Trotz des schlechten Lichts kamen sie immer noch schnell voran. An den unteren Ästen der Boras erschien eine Million flackernder Lichter, die von den dort nistenden Insekten ausgingen. Ihr grünliches Leuchten warf ein weiches Licht auf den Tampasiboden, das es ihnen erlaubte zu sehen, wohin sie traten. Neue Geschöpfe regten sich, als die Tagtiere sich für die Dauer der Dunkelheit zurückzogen. Saba hielt den Atem an, als ein vollkommen neues Ökosystem rings um sie her erwachte.
    Die Sonne kehrte zurück, als sie sich eine Stunde später einem ferroanischen Dorf näherten. Stimmen erhoben sich ringsumher, und Saba war ein wenig traurig, als sie erkannte, dass ihr Weg durch die Tampasi zu Ende war.
    »Es ist schwer, sich vorzustellen, dass die Boras in so kurzer Zeit so hoch gewachsen sein können«, sagte Jacen zu einem ihrer Führer, als sie das Dorf betraten. »Wo ich herkomme, würden Bäume wie diese Tausende von Jahren brauchen, um so hoch zu werden.«
    Rowel sah ihn an und runzelte verwirrt die Stirn. »Warum braucht Ihre Welt so lange, um ihre Schätze preiszugeben?«, fragte er. »Aus welchem Grund hält sie etwas zurück, wenn das bedeutet, dass die meisten Bewohner nie die Gelegenheit erhalten, ihre Schönheit wirklich zu erkennen?«
    Jacen lächelte, als er das hörte, und Saba zischte leise. Für Rowel waren Planeten lebende, denkende Geschöpfe, nicht Welten, auf denen man lebte. Was für die meisten Bewohner der Galaxis normal war, kam ihm seltsam vor.
    Darak führte sie zu einem Ring aus braunen, pilzähnlichen Behausungen, die sich um einen der gewaltigen Stämme gruppierten. Jede dieser Behausungen hatte eine Hauptsäule, die sich zwei Stockwerke hochzog und über ein Dach verfügte, das sich nach außen und dann abwärts erstreckte, bis es den Boden erreichte. Die Struktur der Wände war rau und flexibel, beinahe gummiartig, und die Eingänge und Fenster gerundet, als wären sie nicht herausgeschnitten, sondern

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