Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
uns gute Deckung geben.«
»Bist du sicher?«, fragte Droma.
»Ich würde mein Leben darauf setzen.«
»Und das meine.« Der Ryn flötete traurig. »Das ist das Problem.«
»Heh, vertrau mir einfach, ja?« Ein paar Sekunden vergingen, bevor er hinzufügte: »Ich weiß, was ich tue.«
Leia packte ihren Sitz noch fester, denn sie hatte diesen Satz in der Vergangenheit nur zu oft von ihrem Mann gehört. Han wusste für gewöhnlich tatsächlich, was er tat, aber das, was er tat, wurde dadurch nicht unbedingt einfacher.
»Nun«, murmelte Han schließlich, »was meinst du, wo sollten wir anfangen zu suchen?«
Leia schaute nach vorn und sah nichts als Dunkelheit. Durch einen Lichtverstärkungsalgorithmus für die Displays erblickte sie nur gleichförmigen orangefarbenen Nebel. Die Radar-Karte, die sie auf einem kurzen Überflug vor dem Eintauchen in die Suppe angefertigt hatten, legte nahe, dass sie sich über einem gewaltigen Fluss mit Nebenflüssen befanden. Aber das war nicht möglich − Wasser war auf Esfandia nie geflossen, es sei denn in der Kommunikationsbasis.
Diese eisigen Tiefen kannten kein Leben, und sollte die lebenserhaltende Blase des Falken brechen, würden sie sterben, sobald …
Leia zuckte zusammen, als plötzlich etwas aus der Dunkelheit aufragte, das auf dem verstärkten Display nur als hell orangefarbener Fleck zu sehen war und die Form einer großen bebenden Blüte hatte. Es war verschwunden, bevor sie Gelegenheit hatte, genau herauszufinden, um was es sich handelte.
»Was war das denn?« Droma war offenbar ebenso verdutzt wie Leia.
»Ich weiß es nicht«, sagte Han, »und ich werde auch nicht umkehren, um es herauszufinden.« Auf einem Display legte er ein Suchgitter über die unfruchtbare Landschaft und lenkte den Frachter über die erste Sektion. »Direkt östlich von hier gibt es eine Reihe tiefer Kanäle. Ich werde langsamer werden und tiefer runtergehen, um mir das näher anzusehen. Wenn wir den Rand erreicht haben, Leia, solltest du eine Rakete absetzen, um unsere Spuren zu verbergen.«
»Wie viele Aufschlagraketen haben wir denn?«, fragte Droma. »Es könnte eine Ewigkeit dauern, dieses Ding zu finden.«
Han zuckte die Achseln. »Es ist nur ein kleiner Planet.«
»So klein ist er auch wieder nicht. Und vergiss nicht, alles, was es uns leichter macht, das Ding zu finden, erleichtert es den Yuuzhan Vong ebenfalls.«
»Dann sollten wir lieber anfangen«, erklärte Han. Er jagte den Falken über einen steilen Abhang und brachte ihn dann wieder auf einen flacheren Kurs. »Bist du so weit mit dieser Rakete, mein Schatz?«
Leia sah auf der Radarkarte, dass sie auf eine steile Klippe zuhielten. Sie zielte mit der Rakete auf die orangefarbene Leere hinter ihnen und stellte den Zeitzünder ein, dann setzte sie sie genau in dem Augenblick ab, als der Falke tiefer in die kalte Atmosphäre eintauchte. Die Rakete schoss davon und zog eine brodelnde Spur hinter sich her.
Han blieb so dicht wie möglich an der Klippenwand. Leia entdeckte zwei weitere dieser seltsamen blütenförmigen Objekte, die vorbeisausten, und fragte sich, was sie wohl waren. Gaswolken? Kristallagglomerate? Ansammlungen der hiesigen Version von Amöben vielleicht? Was immer diese Gebilde darstellten, sie waren ausgesprochen zart. Hinter sich sah sie nichts als dünne Schwaden, nachdem der Falke vorbeigeflogen war, und die Hitze der Triebwerke des Frachters ließ selbst diese verdampfen.
Der Boden der Schlucht kam überraschend schnell. Einen Augenblick flogen sie noch mit der Nase nach unten, dann hatte Han den Falken auch schon wieder in eine waagerechte Position gezogen. Am Ausblick änderte das jedoch wenig.
»Schalte Hauptantrieb ab«, verkündete Han. Seine Stimme klang unnötig laut in der beinahe tödlichen Stille des Cockpits. »Wir bewegen uns jetzt allein mithilfe der Repulsoren weiter.«
Leia behielt die Sensoren im Auge, als der Falke weiterflog, aber es gab nicht viel zu sehen. Der Boden der Schlucht war dunkler und karger als zuvor. Die Temperatur war ein wenig gestiegen, aber immer noch sehr niedrig. Die Oberfläche von Esfandia war ein seltsamer, fremdartiger Ort, der wohl nie die Sterne sehen würde. Der steinige Boden hätte aus gefrorenem Kohlendioxid bestehen können und war zu merkwürdigen Formen verzogen, die vermutlich von einem einzigen Sonnenstrahl zerstört werden konnten.
»Kann irgendwer da draußen etwas erkennen?«
Han starrte demonstrativ durch die vordere Sichtluke und blinzelte,
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