Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
gerettet, als der Imperator, sein Sith-Meister, versuchte, mich umzubringen. Ich wünsche seinem Geist nicht länger Böses; sein Name lebt in unserer Familie, die keine Schande in der Verwandtschaft mit ihm sieht, weiter. Ich würde eine Freundin von Anakin Skywalker auch gerne als meine Freundin bezeichnen können, wenn ich darf.« Er sah Jabitha in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. »Aber der Schatten von Darth Vader, der Schatten des Mannes, zu dem er wurde, als er sich der Dunklen Seite ergab, lastet immer noch schwer auf uns. Wir haben lange und hart gekämpft, um uns von dieser Unterdrückung zu befreien − und wir werden nicht den gleichen Fehler machen wie er, um die Yuuzhan Vong zu bekämpfen. Das würde alles verhöhnen, wofür mein Vater stand, am Anfang seines Lebens und an seinem Ende.«
Jabitha nickte, aber ob er sie überzeugt hatte oder nicht, war nicht ganz klar.
»Es ist spät«, sagte sie. »Sie haben einen langen Weg hinter sich und müssen müde sein. Wenn Sie gestatten, werden wir Ihnen über Nacht Unterkunft geben.«
Luke war enttäuscht. »Bedeutet das, unsere Gespräche sind zu Ende?«
»Ich brauche Zeit, um mit dem Rat zu sprechen.« Jabitha zeigte auf den Kreis von Ferroanern, die sie mit steinernen Mienen umringten. »Wir werden alles bedenken, was heute Abend hier gesagt wurde, und feststellen, ob es noch mehr gibt, worüber wir uns unterhalten sollen.«
»Dann möchte ich Ihnen raten, sehr genau nachzudenken«, sagte Mara. »Die Yuuzhan Vong halten Verträge nicht ein, und sie nehmen keine Gefangenen. Wenn sie diese Galaxis überrennen, werden sie Sie irgendwann ebenfalls vernichten. Ganz gleich, wie mächtig Sekot zu sein glaubt, ganz gleich, wie weit der Planet fliegt, er wird sie nicht für immer fernhalten können. Und dann wird es zu spät sein, nach Verbündeten zu suchen, denn wir werden alle tot sein.«
»Die Worte meiner Frau klingen barsch, aber sie entsprechen leider der Wahrheit«, fügte Luke hinzu. »Falls Sie irgendwelche Zweifel über die Motive der Yuuzhan Vong haben, können wir Ihnen gerne noch mehr von diesem Krieg erzählen.«
»Das wird nicht notwendig sein«, sagte Jabitha. »Wir glauben, dass wir das Wesen Ihres Feinds gut genug verstehen.« Die Magistra sah nun sehr müde aus, und wieder war Luke verblüfft darüber, wie sehr sie sich von der Person unterschied, der sie bei ihrer Ankunft auf dem Planeten begegnet waren. Sie war so vital und voller Energie gewesen; jetzt wirkte sie müde und ausgelaugt.
»Wir werden uns am Morgen weiter unterhalten«, sagte sie, stand auf und bedeutete ihnen zu gehen.
Mit einer Geste traten Darak und Rowel zurück und öffneten den Kreis, damit die Jedi ihn verlassen konnten. Luke hätte gerne noch mehr gesagt, aber er wusste, wenn er jetzt zu sehr drängte, würde das ihre Chancen nur verringern. Also verbeugte er sich höflich und verließ das natürliche Amphitheater als Erster. Die anderen folgten ihm. Sobald sie den Kreis hinter sich hatten, schlossen die Ferroaner ihn wieder. Als Luke zurückschaute, sah er Jabitha in der Mitte stehen. Ihre Augen schienen Welten zu erblicken, die er wohl niemals hoffen konnte zu begreifen.
25
Tahiri fuhr zurück, als ihr Spiegelbild sich plötzlich umdrehte und sich ihr stellte.
Er ist hier!
Wer ist hier?
Der Schatten!
Tahiri sah sich um, konnte aber nichts sehen. Sie und Riina waren einen Augenblick lang vereint durch ihre Angst vor dem Ding, das sie holen wollte. Tahiri spürte, wie ihre Kraft aus ihr heraussickerte, als sie daran dachte, sich diesem Wesen stellen zu müssen. Sie hatte genug vom Kämpfen. Wenn sie jetzt aufgab, würde sie sich endlich in einer anderen Welt, einem anderen Leben zu Anakin gesellen können. Und vielleicht würde er in diesem anderen Leben eine Möglichkeit finden, ihr zu verzeihen …
Du könntest mir helfen, den Schatten zu bekämpfen, flüsterte Riina ihr ins Ohr. Stelle dich und hilf mir, ihn umzubringen.
Wie …, begann Tahiri, wusste aber nicht weiter.
Du hast schon öfter gekämpft, sagte Riina. Du hast dich mir widersetzt. Du bist stark.
Tahiri schüttelte den Kopf. Im Herzen war sie keine Kriegerin. Sie hatte einmal versucht, eine zu sein, aber es hatte sie das Einzige gekostet, was sie wirklich geliebt hatte. Es hatte sie Anakin gekostet, eine Familie gekostet.
Ich war nie stark genug, um dich zu zerstören, sagte sie. Ich konnte dich nur begraben.
Du hast nicht versucht, mich zu zerstören, sagte Riina. Du hast
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