Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
solchen Plan auszuführen.«
»Ist es möglich, dass er die Geiseln zu seiner Plantage bringt?«
»Nein.« Darak war ausgesprochen sicher. »Die Entführer haben genau die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Wir haben Leute, die dort warten, für den Fall, dass sie umgekehrt sein sollten, aber ich erwarte nicht, dass sie etwas finden werden.«
Luke seufzte müde. Hin und wieder erhielt er ein beruhigendes Signal von Jacen, aber die Präsenz seines Neffen in der Macht war immer noch schwach und unklar. Dennoch, dass er überhaupt etwas spürte, war ein gutes Zeichen.
Nach einer scheinbar endlosen Nacht begann ein grünliches Dämmerlicht durch die Wipfel zu schimmern. Der Regen ließ ein wenig nach, und ein paar Waldtiere erschienen aus ihren Verstecken. Glitzernde Vögel schossen zwischen den langen Ästen umher, während geschickte langgliedrige Kletterer aus ihren Bauen in den Stämmen erschienen, um Blätter und Blüten zu sammeln und zu fressen. Biegsame Tentakel bewegten sich um die unteren Stämme der massiven Boras, beinahe, als leckten sie an den beweglichen Pilzen, die auf der Suche nach Sonne rings um die Stämme zogen.
Wohin Luke auch schaute, sah er, wie Leben sich regte. Es lag eine dynamische Freudigkeit in dieser Szene, die einige von Lukes Sorgen zurechtrückte. Ganz gleich, was Jacen, Saba, Danni oder sogar Jabitha zustieß, das Leben hier würde weitergehen.
Captain Yage meldete sich von der Widowmaker, als Zonamas Terminator in westlicher Richtung über den Planeten glitt.
»Hier oben ist alles ruhig«, sagte sie. »Ich bleibe in dem Orbit, den man uns angewiesen hat, und weiche keinen Zentimeter ab. Ich habe Sonden im System ausgeschickt, aber es gibt keine Spur von den Yuuzhan Vong.«
»Haben Sie Nachrichten von Mon Calamari?«
»Keinen Ton. Entweder ignorieren sie uns, oder jemand verhindert die Kommunikation zwischen hier und dort.«
»Und wir dürfen alle raten, wer das sein könnte«, sagte Mara.
»Haben die Chiss von größeren Truppenbewegungen an der Grenze zu den Unbekannten Regionen berichtet?«, fragte Luke.
»Nicht auf ihrer Seite«, erwiderte Yage. »Aber wenn jemand die Relaisbasen zwischen hier und zuhause zerstört hat, bräuchten sie nicht unbedingt so weit zu kommen.«
»Wir können nur hoffen, dass man etwas dagegen unternimmt«, sagte Mara. »Es wäre ärgerlich, gute Nachrichten zu haben und sie niemandem überbringen zu können.«
Luke setzte sich mit Tekli in Verbindung. Die Jedi-Heilerin war wach, hatte aber wenig zu berichten. Die Jadeschatten wurde immer noch von der Vegetation des Planeten festgehalten, aber ansonsten hatte sich bisher nichts gerührt, wofür Luke dankbar war. Es schien, dass die Politik der Nichtaggression genau zu der Reaktion führte, auf die Jacen gehofft hatte. Sekot würde offenbar nichts unternehmen, solange sie nicht zuerst angriffen …
Im Laufe des Vormittags wurde klar, dass sie die Entführer nicht so schnell finden würden. Selbst nachdem das Unwetter nachgelassen hatte, gab es keine weiteren Spuren von Jabitha oder Jacen, Saba und Danni.
Nachdem Dr. Hegerty an ein paar Stücken Obst geknabbert hatte, die ihnen zum Frühstück serviert worden waren, stand sie auf, um sich die Beine zu vertreten. Sie wirkte nach der langen, beunruhigenden Nacht müde und ausgemergelt. Luke hatte mehrmals vorgeschlagen, sie solle sich ausruhen, aber die Wissenschaftlerin hatte behauptet, sie könne unmöglich schlafen − nicht, solange die anderen noch verschwunden und die Entführer noch frei waren. Sie war keine Kämpferin, und der Entführungsversuch in der Nacht zuvor hatte sie verständlicherweise erschüttert.
»Geht es Ihnen gut, Soron?«
Sie nickte. »Ich denke nur nach.«
»Worüber?«
Sie kehrte zu der Gruppe am Feuer zurück. »Nun, Senshi hat die Magistra aus einem bestimmten Grund entführt, oder?«
»Ja.«
»Ich denke, wenn es ihm nicht darum ging, ihr Schaden zuzufügen oder Lösegeld zu erpressen, kann es nur einen Grund gegeben haben.«
»Und der wäre?«
»Er möchte mit ihr sprechen.« Sie nickte nachdenklich. »Vielleicht hat sie Senshi nicht die Aufmerksamkeit gewidmet, die er wünschte. Vielleicht hat sie zugehört, ihn danach aber ignoriert. Aber da all unsere Versuche, sie zu finden, bisher versagt haben, bleibt ihr jetzt vielleicht nichts anderes übrig, als ihn ernst zu nehmen.«
»Sie klingen, als wäre das etwas Schlechtes«, sagte Luke.
»Das hängt ganz davon ab, was er sagen wird, nehme ich an.«
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