Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
nehme an, Sie haben noch weniger.«
Nen Yim nickte.
»Es gibt Gerüchte über Sie, Gestalterin«, sagte er. »Schon Ihr Labor löst sie aus, das unter schwerer Bewachung auf dem Palastgelände liegt. Es heißt, dass Sie hoch in der Gunst der Götter stehen, und dennoch wissen nur wenige, dass Sie überhaupt existieren. Selbst ein Flüstern ist zu laut, um von Ihnen zu sprechen. Es heißt, dass einige gestorben sind, die sich dieses Flüstern nicht verkneifen konnten.«
»Und dennoch wissen Sie von mir.«
»Ich weiß, wann und mit wem ich flüstern muss.« Er lächelte dünn. »Sie offensichtlich nicht.«
»Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
»Ich meine, dass Ihre Versuche, sich mit dem quorealistischen Untergrund in Verbindung zu setzen, sehr ungeschickt waren.«
»Ich weiß nicht einmal, wer oder was diese Surrealisten sind«, erklärte Nen Yim.
»Quoreal war vor Shimrra Höchster Oberlord. Viele glauben, die Götter hätten Shimrra nicht auserwählt, um seinen Platz einzunehmen, sondern Shimrra hätte ihn ehrlos ermordet. Qoreals alte Anhänger sind eine verständlicherweise schweigsame Gruppe, aber es gibt sie immer noch.«
»Das ist mir alles neu, wenn es denn überhaupt der Wahrheit entspricht.«
Der Priester zuckte eine Schulter. »Es ist gleich, mit wem Sie glaubten sprechen zu wollen. Tatsache ist, wenn Sie so weitermachen, wird Shimrra es herausfinden, und ich bezweifle, dass irgendwer hoch genug in der Gunst der Götter stehen kann, um das zu überleben. Aber eins interessiert mich wirklich: Wieso versucht Lord Shimrras liebste Gestalterin, sich mit den jämmerlichen Überresten seiner politischen Gegner in Verbindung zu setzen?«
»Ich weiß nichts von Politik«, erwiderte Nen Yim. »Shimrra ist der Höchste Oberlord. Ich halte keinem anderen die Treue und möchte mich mit keinem anderen verbünden.«
Harrar legte den Kopf schief. »Kommen Sie schon. Warum sonst sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen?«
»Uns?«
Harrars wildes Grinsen wurde noch ausgeprägter. »Selbstverständlich. Sie mögen ungeschickt gewesen sein, aber Sie hatten Erfolg. Shimrra hat Feinde. Sie haben Sie gefunden. Was wollen Sie von uns?«
»Ich habe Ihnen gerade gesagt, ich suche nicht nach Feinden meines Höchsten Oberlords.«
»Aber Sie bewegen sich insgeheim und ohne sein Wissen. Was wollen Sie?«
Wieder zögerte Nen Yim. »Es gibt etwas, das ich sehen muss«, sagte sie. »Etwas, wovon ich glaube, dass es für die Yuuzhan Vong von lebenswichtigem Interesse ist.«
»Wie faszinierend. Und Shimrra will es Sie nicht sehen lassen?«
»Ich kann ihn nicht fragen.«
»Noch faszinierender. Was ist das für ein Ding?«
»Es befindet sich weit entfernt von hier«, sagte Nen Yim. »Ich brauche Hilfe, um dorthin zu gelangen. Ich brauche Hilfe, um es zu finden.«
»Sie drücken sich sehr unklar aus.«
»Ich bin vorsichtig. Sie sagen, Sie seien der Feind meines Herrn Shimrra. In diesem Fall sind Sie letztlich mein Feind, und ich werde Ihnen keine wichtigen Informationen geben.« Sie hielt inne.
»Und wenn ich nur gelogen habe, um Ihre Treue zu prüfen?«
»Dann kann ich mich auf nichts mehr verlassen, was Sie sagen«, erwiderte sie.
»In diesem Fall scheint unsere Besprechung zu Ende zu sein …« Wieder schwieg er einen Moment. »Aber ich warne Sie; Sie werden wahrscheinlich keine andere Chance erhalten. Sie sagen, dieses Ding ist für unsere Zukunft lebenswichtig. Wie wichtig?«
»Es könnte unser Untergang sein.«
»Und dennoch fürchten Sie, dass sich Shimrra nicht darum kümmern wird?«
»Ja.«
»Sie glauben, dass Sie besser wissen, was gut für die Yuuzhan Vong ist, als unser Höchster Oberlord?«
Nen Yim zog die Schultern ein wenig zurück. »In diesem Fall tue ich das.«
»Also gut. Ich habe mich nur illoyal gestellt, um Ihnen ein Geständnis zu entlocken. Ich glaube nun, dass Sie der Ordnung der Dinge gegenüber loyal sind. Ich schwöre bei den Göttern selbst, dass ich ebenfalls ein treuer Anhänger von Lord Shimrra bin. Mögen sie mich verschlingen, wenn ich lüge.« Er hielt inne und senkte dann die Stimme: »Aber wie Sie, so glaube auch ich, dass sein Urteilsvermögen nicht unfehlbar ist. Erzählen Sie mir von diesem Ding, das Sie sehen müssen. Sie sind offenbar bereit, dafür Ungnade und Tod zu riskieren. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt zurückzuweichen.«
Nen Yim klickte die Nägel ihrer Meisterhand gegeneinander. Wie ihre eigene Meisterin, Mezhan Kwaad, trug auch sie dort tödliche Waffen
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