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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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siebenhundert Jahre lang arbeitet. Sie haben die Wahl. Das Versprechen – oder ...?«
    »Ich verspreche Ihnen, daß ich den Techniker verschonen werde«, sagte das Wesen stockend und wehrte sich nicht, als Kathryn ihre Gedankenfühler ausstreckte, um sich von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen.
    In ihrer Freude über das leichte Eindringen in einen Geist, an den sie sich früher nicht herangewagt hätte, fiel dem Mädchen nicht auf, daß in den Tiefen der fremden Gedankenwelt Dinge verborgen lagen, die sehr interessant gewesen wären.
    Sie kehrte an Bord ihres Schnellbootes zurück, legte ihren Schutzanzug ab und raste davon – und merkte nichts mehr von dem gezielten Gedankenimpuls, den das Wesen nach Ploor abstrahlte.
    »... es handelt sich entschieden nicht um einen Menschen weiblichen Geschlechts. Ich konnte die Barrieren des Wesens nicht durchdringen. Vielleicht bin ich sogar einem der verfluchten Arisier persönlich begegnet. Aber da ich vorsichtig genug war, sein Mißtrauen nicht zu erregen, bin ich ihn schnell wieder losgeworden. Geben Sie eine allgemeine Warnung durch!«

10
    Während Kathryn Kinnison mit ihrem Vater und Mentor beschäftigt war, und während Camilla und Tregonsee ihre Jagd auf ›X‹ fortsetzten, blieb Constance nicht untätig. Obwohl sie auf ihrem Lager ausgestreckt lag und keinen Muskel rührte, war sie intensiv an der Arbeit. Seit Tagen wurde ihr nicht ortbares Schnellboot von einem Gerät gesteuert, das den Kurs des Schiffes selbständig bestimmte, so daß sich Constance, von dem Wissen um Position und Flugrichtung ihres Schiffes befreit, völlig entspannen und ihre geistigen Fühler ausstrecken konnte. Stunde um Stunde durchforschte sie so die Leere des Alls, ohne recht zu wissen, was sie eigentlich zu finden hoffte. Doch selbst wenn sie nichts fand, war dieses Training eine außerordentliche Bereicherung ihres Wissens. Unsichtbar eilte ihr Geist durch das All – und analysierte, katalogisierte und bewertete alles, was mit ihm in Berührung kam. Tausende von Sonnensystemen durchstreifte sie auf diese Weise.
    Plötzlich spürte sie einen Impuls, der sie zusammenfahren ließ – einen Gedanken auf einer außerordentlich hohen Frequenz, die fast niemals benutzt wurde. Sie schüttelte sich, stand auf, zündete sich eine alsakanische Zigarette an und machte sich eine Tasse Kaffee.
    Sie überlegte, daß ihre Entdeckung wichtig sein konnte uns daß sie sich sofort näher damit beschäftigen müßte, solange ihr Eindruck noch frisch war.
    Sie versuchte, sich mit Worsel in Verbindung zu setzen, mußte jedoch zu ihrer Überraschung feststellen, das der Velantier nicht ansprechbar war. Ihr Gedanke prallte wirkungslos von seinen Schirmen ab. Offensichtlich kämpfte ihr Freund wieder einmal gegen eine Horde Overlords und war für fremde Gedanken nicht empfänglich. Sie überlegte, ob sie sich in die Auseinandersetzung einmischen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Ihr ehemaliger Lehrer brauchte bei so unwichtigen Dingen keine Hilfe. Sie konnte warten, bis er wieder Zeit für sie hatte.
    Nach einigen Stunden versuchte sie es erneut. »Worsel? Hier ist Con! Wie geht es dir alter Bursche?«
    »Als ob du das nicht genau wüßtest«, entgegnete Worsel sofort. »Wir haben uns lange nicht gesehen – willst du deinem alten Freund einen Besuch abstatten?«
    »Natürlich, ich komme sofort.«
    Ehe sie an Bord der
Velan
ging, legte Con einen Schwerkraftregulator an, denn obwohl sie ein gesundes und kräftiges Mädchen war, hatte sie wenig für die Gravitation und die Beschleunigungen übrig, die die Velantier als angenehm empfanden.
    »Was hältst du von dem Gedankenimpuls?« fragte sie, als sie den Velantier begrüßt hatte. »Oder warst du gerade so beschäftigt, daß er dir überhaupt nicht aufgefallen ist?«
    »Was für ein Impuls?«
    »Ein Gedankenimpuls, den ich für sehr wichtig halte«, sagte Constance und berichtete von ihrem Erlebnis. »Auf jeden Fall wichtiger als deine Geplänkel mit den Overlords. Die Frequenz war sehr hoch – etwa so!« Und sie versuchte, es ihm zu demonstrieren.
    »So?« fragte Worsel. Wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte er jetzt wahrscheinlich durch die Zähne gepfiffen. »Wie sehen diese Wesen aus?«
    »V–W–Z–Y– in den ersten vier Stellen.« Con versuchte sich zu konzentrieren. »Vierbeiner – eine Art Schildkrötenwesen – vielleicht. Heimatwelt kalt und unfruchtbar. Wirkte eigentlich nicht wie ein Sauerstoffatmer, sondern ... eher wie ein

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