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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Grund für seine Zweifel gab, verspürte er eine leise Unruhe. Es war alles zu ... zu ... Worsel wollte kein geeignetes Adjektiv einfallen.
    War es zu einfach gewesen? Entschieden nicht. Die abgekämpfte Mannschaft, seine eigenen Verletzungen und die anderen Spuren des Kampfes sprachen eine zu deutliche Sprache.
    Der Verdacht war zu unbestimmt, als daß sich Worsel lange damit aufgehalten hätte. Von den Lens-Träger Zweiter Ordnung war er am wenigsten in der Lage, die eigentliche Rolle der Erben der Lens zu erfassen.
    Constance war über die Reaktion ihres Freundes beunruhigt und beschäftigte sich noch lange mit dem Problem. Gehörte das Wesen zu der gleichen Rasse wie die Intelligenz, deren Impuls sie kurze Zeit zuvor aufgefangen hatte? Es fehlte ihr an Informationen, um diese Frage zu beantworten. Der erste Gedanke war aus dem Unterbewußtsein gekommen und hatte ihr viel verraten. Die Impulse des angeblichen Eich jedoch waren nur auf das Töten ausgerichtet gewesen – und bei dem Gedanken an die Heftigkeit des Angriffs begann sie erneut zu zittern. Es war jedoch nicht auszuschließen, daß sie es trotzdem mit demselben Wesen zu tun gehabt hatte. Und wenn das der Fall war, hatte sie einen überaus wichtigen Gefangenen getötet. Sie mußte dringend mit jemandem beraten, auch wenn dabei ihre unrühmliche Tat zur Sprache kam. Aber mit wem?
    Mit Kit? Nein, der kam nicht in Frage, nicht weil er sie streng tadeln würde – denn das hatte sie verdient –, sondern weil er ihr nicht viel helfen konnte. Es war unwahrscheinlich, daß er ihr geistig überlegen war.
    Mit Mentor? Bei dem Gedanken an den Arisier fuhr sie unwillkürlich zusammen. Diesen Schritt wollte sie ungeachtet aller persönlichen Folgen natürlich tun, wenn er Erfolg versprach – doch das war bestimmt nicht der Fall. Natürlich würde Mentor sie nicht tadeln, aber er würde ihr auch nicht helfen, sondern nur einfach dasitzen und sie anlächeln, während sie an ihrer Verlegenheit erstickte.
    »Auf kindisch-übertriebene Weise haben Sie sogar recht«, drängte sich der Gedanke des Arisiers in ihren Geist. Mit einem Aufschrei fuhr sie zusammen. »Sie haben sich in diese Situation hineinmanövriert – nun sehen Sie zu, wie Sie wieder herauskommen. Eine vielversprechende Tatsache darf ich jedoch erwähnen: Sie scheinen endlich das Denken zu lernen.«

11
    Mit unvorstellbarer Geduld wartete Nadreck auf die Ankunft Kandrons. Einem Menschen wäre die Zeit schnell zu lang geworden, doch der nichtmenschliche Lens-Träger fühlte sich nicht einsam. Ein solches Wort gab es in der Sprache seiner Rasse nicht. Auch schien es ihn nicht besonders zu stören, daß Kandron den Planeten zu meiden schien, und als die Ahnung zur mathematischen Gewißheit wurde, verließ er seinen Posten, als hätte er nur eine halbe Stunde hier verweilt.
    Unverzüglich machte er sich auf die Suche nach weiteren Anhaltspunkten. Monatelang forschte Nadreck vergeblich, bis ihm seine übermenschlichen Geduld endlich einen Hinweis bescherte, eine mehr als magere Zwilnik-Information, die jedoch auf Kandron hinzuweisen schien. Mehr hatte der Palainianer nicht erwartet, und er schickte seine überempfindliche Spürschirme aus, die ihre unsichtbaren Energienetze um einen bestimmten Sektor der Galaxis legten.
    Es dauerte nicht lange, bis er das boskonische Schiff entdeckt hatte.
    Drei modifizierte CRX-Spürstrahlen fingen das kleine Boot ein, und Nadreck ging in den trägen Flug über, um seinen Kurs zu berechnen. Wie es sich herausstellte, wurde das Schiff von einem Autopiloten ziellos gesteuert und in unregelmäßigen Zeitabständen auf neuen Kurs gebracht.
    Eine Falle.
    Diese Erkenntnis störte Nadreck wenig. Geduldig folgte er den willkürlichen Sprüngen des kleinen Schiffes, bis dieses plötzlich einen geraden Kurs einschlug, den es nicht wieder verließ. Der Palainianer wußte, was das bedeutete. Das Boot kehrte in seinen Heimathafen zurück, um dort gewartet zu werden – und auf den Stützpunkt hatte er es abgesehen. Nadreck folgte dem kleinen Raumschiff in sicherem Abstand, den er noch vergrößerte, als der Zielplanet näher kam.
    Als er die äußeren Verteidigungsschirme der Piratenstation erreichte, löste er versuchsweise einen Alarm aus, doch als die schweren Verteidigungsprojektoren aufflammten, war er bereits wieder in Sicherheit und analysierte in aller Ruhe die zum Einsatz gebrachten Energien.
    Der Kontakt war so leicht gewesen, daß die Mannschaft der Station nicht genau wußte,

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