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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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seine Leute vor ein unlösbares Problem zu stellen. Dabei haben Sie ... es kann eigentlich kein Zweifel bestehen, Mentor – Sie haben doch Virgil Samms damals zur Seite gestanden, nicht wahr? Und einige Ihrer Artgenossen haben doch bestimmt in der Gestalt von Menschen mitgeholfen ...?«
    »Natürlich. Wir haben wie die Menschen gekämpft und gearbeitet und sind auch, jedenfalls nach außen hin, wie die Menschen gestorben.«
    »Aber Virgil Samms – war auch er ...?«
    »Ich kann Sie beruhigen – Virgil Samms stand nicht unter dem Einfluß eines Arisiers, ebensowenig wie Cleveland, Rodebush, Costigan oder Clio Marsden. Wir haben mit diesen und anderen Menschen natürlich von Zeit zu Zeit zusammengearbeitet – aber wir haben sie nicht beherrscht. Die einzige Ausnahme ist Nels Bergenholm, hinter dem sich von Anbeginn ein Arisier. Damals war gerade die richtige Zeit für die Erfindung des trägheitslosen Raumantriebs, und es wäre ein wenig zu auffällig gewesen, wenn Rodebush oder Cleveland plötzlich die Fähigkeiten entwickelt hätten, den Antrieb so zu vervollkommnen wie Bergenholm es schließlich tat.«
    »Um aber auf Fossten zurückzukommen – als er an Bord des Flaggschiffes mit voller Kraft gegen Paps vorgehen wollte, war es zu spät – Ihre Rasse hatte bereits eingegriffen. Jetzt müssen Sie mir weiterhelfen, denn ich habe nie begreifen können ...«
    »Weil Sie die Tatsachen nicht kennen. Gharlane spürte natürlich, daß nicht allen Kimball Kinnison gegen ihn kämpfte, und rief um Hilfe. Doch diese Hilfe blieb aus, denn wir hatten ihn derart abgeschirmt, daß der Impuls sein Ziel nicht erreichte. Auch konnte er den Körper, den er gerade beherrschte, nicht verlassen – ich persönlich habe dafür gesorgt.« Karen hatte nicht gewußt, daß der Arisier eines Gefühls fähig war und registrierte seine Erregung mit Erstaunen. »In diesem Metabolismus, dessen wahre Gestalt Ihr Vater niemals zu Gesicht bekam, ist er schließlich in die nächste Existenzebene übergewechselt.«
    Karen erschauerte. »Das hatte er nicht anders verdient. Zu diesem Problem habe ich keine Fragen mehr, glaube ich. Aber sind Sie sicher, daß Sie mir nicht noch mehr beibringen können? Es ist so ... Ich meine, ich fühle mich so ... ›unfähig‹ ist vielleicht das richtige Wort.«
    »Bei einem Geist wie dem Ihren ist das erklärlich, und nur Sie selbst können es überwinden. Ich kann Ihnen dabei nicht helfen. Das ist ein geringer Trost, aber ich darf Ihnen die Tatsache nicht verschweigen, daß Ihre weitere Entwicklung von nun allein von Ihnen abhängt. Wie ich Christopher und Kathryn bereits sagte, haben Sie von mir keine Unterweisung mehr zu erwarten. Ich werde Ihnen und Ihren Geschwistern weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stehen und Ihnen nach besten Kräften helfen – aber die eigentliche Ausbildung ist abgeschlossen. In dieser Hinsicht sind meine Kenntnisse erschöpft.«
    Karen verließ Arisia und nahm Kurs auf Lyrane. Sie war völlig durcheinander und verminderte die Geschwindigkeit ihres Schiffes und machte einen großen Umweg, um sich vor der Landung zunächst etwas zu sammeln. Sie brauchte dringend Ruhe.
    Schließlich erreichte sie Lyrane II – äußerlich wieder das unbeschwerte Mädchen – und begrüßte ihre Mutter überschwenglich.
    »Ich freue mich, daß wir uns endlich wiedersehen!« rief sie. »Wie kommst du voran?«
    »Leider nicht sehr gut. Aber ich bin ja auch noch nicht lange hier.« Clarissa runzelte die Stirn. »Ich habe Helena noch nicht ausfindig gemacht und weiß auch noch nicht, warum sie ihr Amt überhaupt niedergelegt hat. Ich bin mit nicht recht schlüssig, ob ich jetzt schon massiv werden oder noch etwas warten soll. Die jetzige Älteste dieses Planeten, ein Mädchen namens Ladora, ist ... Ich weiß nicht, sie ist irgendwie schwer zu beschreiben. Ah, da kommt sie ja. Ich freue mich, daß du sie auf diese Weise gleich kennenlernst.«
    Ladoras Gesicht blieb völlig ausdruckslos, als sie bei den beiden Frauen stehenblieb und den Neuankömmling musterte. Wie Helena war Ladora groß und gut gewachsen und war sich ihrer Erscheinung bewußt. Stirnrunzelnd dachte sie über die beiden Nicht-Personen von der Erde nach. Sie hatte noch nicht herausgefunden, wie gut diese Clarissa ausgerüstet war, aber nach ihrem schüchternen Benehmen zu urteilen, stand nichts zu befürchten. Die unerfahrene Karen mußte daher eine besonders leichte Beute sein.
    An diesen Punkt ihrer Überlegungen angekommen, schickte

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