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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sich, und durch die Berührung ganz bestimmter Knöpfe wurden verschiedene unsichtbare Strahlen ausgeschaltet, deren Unterbrechung sehr unangenehme Folgen gehabt hätte. Kurz, Nadreck Probleme waren bereits gelöst, bevor er sie überhaupt anging. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich überhaupt nicht zum Angriff entschlossen.
    Als er sein Ziel erreicht hatte, galt seine erste Sorge der Errichtung eines Spürstrahls, der ihm die Rückkehr Kandrons anzeigte. Dann drang er mit seinem besonderen Wahrnehmungssinn in das Innere der Instrumenten- und sonstigen Kontrolltafeln ein, trennte Leitungen, stellte neue Verbindungen her und installierte Geräte, die er speziell für diesen Zweck gebaut hatte.
    Ungestört beendete er seine Arbeit, überprüfte die Stromkreise und überzeugte sich, daß die wichtigsten Kontrollfunktionen des Schiffes durch seine neu installierten Geräte liefen. Anschließend machte er sich sorgfältig daran, die Spuren seiner Anwesenheit zu verwischen und zog sich schließlich so vorsichtig zurück, wie er gekommen war.
    Nach einiger Zeit kehrte Kandron zurück, verankerte das Rettungsboot in seinen Halterungen und machte Anstalten, die Schleusenschotte zu bedienen.
    »Ich würde Ihnen raten, den Kontrollen fernzubleiben, Kandron«, schlug ihm Nadrecks Gedanke entgegen, und auf seinen Bildschirmen erschien eine Gestalt, die er nicht mehr zu sehen erwartet hatte.
    »Nadreck von Palain VII – Star A!« keuchte der Onlonianer. »Sie haben mein Schiff ... Sie haben es vermint?«
    »Jawohl, ich bin Nadreck von Palain VII und gehöre der Gruppe von Lens-Trägern an, deren gemeinschaftliche Tätigkeiten Sie einem gewissen Star A zugeschrieben haben. Wie Sie richtig annehmen, befinden sich mehrere Bomben an Bord Ihres Schiffes, und Sie sind eigentlich nur noch am Leben, weil ich mich überzeugen wollte, daß ich es wirklich mit Kandron von Onlo zu tun habe.«
    »Der verdammte Narr!« Kandron zitterte vor unterdrückter Wut. »Hätte ich mich doch selbst um die Sache gekümmert!«
    »Wenn Sie sich ein wenig mehr auf das Problem konzentriert hätten, wäre es mir vielleicht unmöglich gewesen, in Ihr Schiff einzudringen und Sie in diese Lage zu bringen«, gab Nadreck offen zu. »Meine Fähigkeiten sind gering, mein Intellekt ist schwach ... Allerdings ist es müßig, von den vielen Situationen zu sprechen, die möglich gewesen wären, wenn sich einer von uns anders verhalten hätte. Ich fühle mich jedoch berechtigt, die Gültigkeit Ihrer Schlußfolgerungen anzuzweifeln. Immerhin führen Sie Ihren Feldzug gegen mich schon seit über zwanzig irdischen Jahren, während ich bereits nach einem halben Jahr erfolgreich gewesen bin. Meine Analyse bedarf jetzt keiner weiteren Ergänzung. Übrigens – Sie leugnen doch nicht, Kandron von Onlo zu sein, nicht wahr?«
    »Sie kennen mein Gedankenschema ebensogut wie ich das Ihre ... Ich kann einfach nicht verstehen, wie Sie ...«
    »Das ist auch nicht erforderlich. Wollen Sie jetzt einen der Hebel umlegen – oder soll ich das für Sie erledigen?«
    Kandron hatte in den letzten Minuten verzweifelt nach einem Ausweg gesucht. Er machte sich über seine Lage keine Illusionen. Es gab im Grunde nur eine sehr geringe Chance. Vielleicht konnte er sich auf dem Wege zurückziehen, auf dem er das Schiff betreten hatte. Um noch einige Sekunden Zeit zu gewinnen, tat er, als wollte er einen Schalter umlegen, und versuchte gleichzeitig, mit einem gewaltigen Satz das Rettungsboot zu erreichen.
    Doch er schaffte es nicht. Blitzschnell handelte Nadreck. Kandron hatte den Boden noch nicht wieder berührt, als vier Behälter Duodec explodierten.
    Ein strahlender Lichtblitz zuckte auf, der sich in Sekundenbruchteilen zu einer gewaltigen Gaskugel verwandelte, deren Glanz mit zunehmender Ausbreitung erlosch. Bald war sie nicht mehr zu sehen. Nadreck erforschte das Zentrum der Detonation mit seinen Detektoren und gab sich zufrieden, als ihm seine Instrumente anzeigten, daß Kandron und sein Raumschiff restlos vernichtet waren. Jetzt erst setzte er sich mit dem Freien Lens-Träger Kinnison in Verbindung.
    »Kinnison? Hier spricht Nadreck von Palain VII. Ich wollte dir berichten, daß ich Kandron von Onlo vernichtet habe.«
    »Ausgezeichnet! Welchen Eindruck hast du von dem Burschen? Hat er dir viel verraten können? Es wird doch gewisse Kenntnisse über die oberen Schichten der boskonischen Organisation gehabt haben, nicht wahr?«
    »Darum habe ich mich nicht

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