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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Zuversicht, meine Gedanken im Universum herumstreifen zu lassen, sie auf ein bestimmtes Ziel einzustellen und dieses Ziel nicht mehr aus dem Auge zu verlieren. Dagegen traue ich meinem Ortungssinn soweit, daß ich ›X‹ nicht übersehen werde, wenn wir irgendwie in seine Nähe kommen. Ich würde also vorschlagen, daß wir unsere Jagd beginnen, indem du mich geistig praktisch an der Leine führst. Ich bin sicher, daß wir auf diese Weise etwas erreichen.«
    »Ein guter Gedanke«, sagte der Rigellianer erfreut. »Wir fangen am besten dort an, wo wir den Impuls verloren haben, und dringen dann von dort in sämtliche Richtungen gleichzeitig vor.«
    »Also los!«
    Tregonsee schickte seinen Gedankenimpuls aus, der sich mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit fortbewegte und die Oberfläche einer sich ständig erweiternden Raumsphäre bildete. Als Teil dieses Gedanken schickte Camilla ihr feines Ortungsnetz aus. Mit unglaublicher Beharrlichkeit hätte der Rigellianer die gesamte Galaxis in seinen Gedankenimpuls eingeschlossen, wenn es nötig gewesen wäre, doch wie es sich ergab, war das nicht erforderlich. Schon nach wenigen Stunden stießen die Ortungsimpulse des Mädchens auf die gesuchte Gedankenstruktur.
    »Halt!« schnappte Camilla, und Sekunden später setzte sich Tregonsees mächtiges Superschlachtschiff bereits in Bewegung.
    »Du hast den unmittelbaren Kontakt unterbrochen«, sage Tregonsee, »aber wie willst du wissen, daß er deinen Ortungsimpuls nicht gespürt hat?«
    »Ich bin sicher, daß unser Ortung unbemerkt geblieben ist. Meine Impulse sind eigentlich viel zu schwach für normale Aufzeichnungsgeräte, und an den eigentlichen Geist des Boskoniers bin ich überhaupt nicht herangekommen. Wenn wir uns jedoch weit genug an ihn herangearbeitet haben, was in etwa fünf Tagen der Fall sein wird, werden wir uns nicht mehr vor ihm verbergen können. Dann müssen wir schnell arbeiten. Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie wir am besten vorgehen?«
    »Ich hätte einige Vorschläge, die ich mir aber für später aufhebe. Im Augenblick bist du die Führerin unserer Expedition und du hast doch sicher schon einen eigenen Plan, nicht wahr?«
    »Ich habe schon eine Idee, die sich vielleicht in die Tat umsetzen läßt, aber wir müssen noch die Einzelheiten besprechen. Da ›X‹ vor meinem und nicht vor deinem Geist zurückgeschreckt ist, wirst du den Kontakt aufnehmen müssen.«
    »Natürlich. Es ist allerdings mit einer schnellen Reaktion zu rechnen. Glaubst du dich schützen zu können, falls er mich gleich beim erstenmal überrennt?«
    »Meine Gedankenblocks sind stark, und ich bin ziemlich sicher, daß ich uns beide abschirmen könnte, aber dadurch würde ich natürlich behindert, so daß uns die Information, auf die wir es abgesehen haben, vielleicht doch entgeht. Ich möchte daher vorschlagen, daß wir Kit zu Hilfe rufen und ... Nein, Kay ist besser. Sie ist in der Lage, eine Superatombombe im Zaum zu halten. Wenn Kay uns Deckung gibt, können wir beide ungehindert arbeiten.«
    Wieder traten sie in geistigen Kontakt und beratschlagten, analysierten, bedachten, verwarfen und einigten sich schließlich auf einen Plan.
    Wie nutzlos war diese Zeit vertan! Sie hatten kaum begonnen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, als auch schon alles vorüber war.
    Vereinbarungsgemäß stellte Tregonsee seinen Geist auf die Gedankenmuster des unbekannten ›X‹ ein und streckte äußerst vorsichtig seine Gedankenfühler aus. Er hätte ebensogut mit der vollen Gewalt seinen seines mächtigen Geistes vorstoßen können, denn kaum fanden die Vorläufer seines schwachen Impulses ihr Ziel, als der Fremde seine Barrieren bereits hochschnellen ließ und mit einem sehr heftigen Gedankenpfeil antwortete, der Tregonsees stärksten Block mühelos durchschlagen hätte. Aber der Impuls traf nicht auf Tregonsees Schild, sondern auf Karen Kinnisons Gedankenblock.
    Als er den unerwarteten Widerstand spürte, ließ sich der Fremde nicht auf einen Kampf ein. Sekundenbruchteile später war sein Impuls spurlos verschwunden, als ob die kurze Zeit ausgereicht hätte, sich von der Überraschung zu erholen, die Zusammensetzung der Gedankensperre zu analysieren, aus dieser Analyse zu schließen, daß er sich mit dem geheimnisvollen Verteidiger nicht einlassen durfte, und schließlich den Versuch zu unternehmen, sich zurückzuziehen.
    Camilla war jedoch auf alles vorbereitet. In dem Bewußtsein, daß ihre Schwester Karen für eine ausreichende Verteidigung

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