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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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gekümmert.«
    »Wie bitte? Warum nicht?« fragte Kinnison verblüfft.
    »Weil mein Projekt solche Probleme nicht mit einschloß«, erklärte Nadreck ruhig. »Du weißt selbst, daß man sich beschränken muß, wenn man gute Arbeit leisten will. Um das nötige Minimum an Information zu erhalten, war es erforderlich, Kandrons Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ich habe natürlich Streugedanken festgestellt, die mit dieser Sache nichts zu tun hatten, und es kann durchaus sein, daß auch das eben von dir angeschnittene Problem darin berührt wurde ... Leider kommt dein Einwand zu spät ...«
    »Hölle!« explodierte Kinnison, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »QX – lassen wir das Thema. Aber merke dir, mein Freund, daß wir nicht nur daran interessiert sind, unsere Gegner zu töten. Ehe sie sterben, sollen sie uns Informationen geben. Wenn du also wieder einmal auf einen Boskonier stößt, der so bedeutend ist, wie es Kandron offenbar war, dann überzeugst du dich entweder, daß er absolut nichts weiß, oder du verschaffst dir deine Hinweise auf die wirkliche Führer der gegnerischen Organisation. Erst dann kannst du ihn töten. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Allerdings, und da du der Koordinator bist, werde ich mich gern danach richten. Allerdings muß ich noch bemerken, daß die Lösung eines Problems in dem Maße schwieriger und gefährlicher wird, wie man Faktoren in die Sache hineinbringt.«
    »Na und?« erwiderte Kinnison tonlos. »Im Grunde sind wir nur so in der Lage, eines Tages auf die endgültige Antwort zu stoßen. Auf deine Art würden wir nie zum Ziel kommen. Aber die Sache läßt sich nicht mehr ändern, und es hat keinen Sinn, daß wir uns noch darüber aufregen. Hast du dir schon überlegt, was du jetzt unternimmst?«
    »Nein. Hast du Vorschläge?«
    »Ich werde mich mit den anderen besprechen.«
    Doch die Diskussionen verlief ergebnislos. Erst seine Frau gab ihm einen interessanten Hinweis.
    »Hallo, Liebling. Es freut mich, daß du dich mal meldest. Offiziell habe ich dir nichts zu berichten – aber indirekt scheinen erste Spuren darauf hinzudeuten, daß Lyrane IX nicht uninteressant sein könnte.«
    »Lyrane IX?« fragte Kinnison. »Nicht VIII, wie damals?«
    »Neun«, bestätigte die Lens-Trägerin. »Ein unbeschriebenes Blatt. Ich werde mich dort mal umsehen müssen.«
    »Kommt nicht in Frage. Lyrane IX geht dich nichts an. Du bleibst schön, wo du bist.«
    »Wer will mir das befehlen?« fragte sie. »Wir haben diese Diskussion schon einmal durchgemacht, Kim, und du hast damals ...«
    »... den kürzeren gezogen, ich weiß«, unterbrach Kinnison. »Aber als Koordinator kann ich meine ›Empfehlungen‹ sogar bei Lens-Trägern Zweiter Ordnung durchsetzen. Ich übermittle dir also den offiziellen Hinweis, daß du Lyrane IX zu meiden hast. Die Klimabedingungen machen diesen Planeten für dich ungeeignet. Es wird Nadrecks Aufgabe sein, sich dort umzusehen. Und wenn du nicht vernünftig bist, komme ich dich besuchen und werde dich auf meine Weise belehren. Sei gewarnt!«
    »Bitte, komm doch!« kicherte Clarissa. »Aber ernsthaft – ich glaube, du hast diesmal recht. Hältst du mich auf dem laufenden?«
    »Natürlich. Raum-ho, Chris!«
    Und Kinnison setzte sich wieder mit dem Palainianer in Verbindung und verständigte ihn von der neuen Aufgabe, die auf ihn wartete.

18
    Stundenlang kämpften Camilla und Tregonsee vergeblich mit ihrem Problem, aber sie kamen nicht weiter. ›X‹ verstand sich gut zu tarnen.
    »Onkel Trig, meine Vermutungen beginnen mir Angst zu machen. Kannst du dir vorstellen, daß die Flucht von ›X‹ vielleicht gar nicht auf die Berührung mit deinem Geist zurückzuführen ist, sondern auf einen Kontakt mit mir?«
    »Das wäre die einzige sinnvolle Schlußfolgerung, denn ich kenne meine Fähigkeiten. Die Tiefen deines Geistes habe ich jedoch noch nicht ergründen können. Ich fürchte, daß ich unseren Gegner unterschätzt habe.«
    »Für mich trifft das ebenfalls zu. Ich bin sicher, daß ich die Schuldige bin – ich hätte nicht versuchen sollen, dich in die Irre zu führen. Es gibt Dinge, die ich nicht jedem offenbaren kann, aber bei dir ...«
    »Ich muß die Tatsache anerkennen, daß die fünf Kinnison-Kinder als Abkömmlinge zweier Lens-Träger Zweiter Ordnung weit über mir stehen. Allerdings deutet noch manches darauf hin, daß du deine Fähigkeiten selbst noch nicht abzuschätzen verstehst. Jedenfalls würde es mich interessieren,

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