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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sorgen würde, war sie bereit, ihre unvorstellbaren Fähigkeiten mit voller Kraft einzusetzen. Kaum hatten die ersten Ausläufer ihres Tastimpulses die Schirme des Fremden berührt, als diese Schirme zusammen mit ›X‹, seinem Schiff, seinen Begleitern und allen in der Nähe vorhandenen Materiepartikeln in der unvorstellbaren Detonation einer Superatombombe untergingen.
    Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß bei der Explosion einer Superatombombe die völlige Freisetzung der Energie ihrer gesamten Masse in weniger als einer Mikrosekunde erfolgt und daß ihre Vernichtungskraft sich daher weitgehend von der Wirkung konventioneller Atombomben unterscheidet, bei denen nur die Energie der nuklearen Verschmelzung, freigesetzt wird. Es werden Temperaturen erreicht, die sich nur in Millionen von Celsius-Graden ausdrücken lassen.
    Kein träges Objekt, das sich im Einflußbereich einer solchen Explosion befindet, kann schnell genug weichen, um vor der Auflösung in seine sub-atomaren Bestandteile bewahrt zu werden, und erst wenn das zweite Stadium der Explosion erreicht ist, erst wenn sich die entsetzliche Kugel auf mehrere tausend Meter ausgedehnt hat und abzukühlen beginnt, tritt sie in den sichtbaren Bereich des Spektrums ein.
    Die Auseinandersetzung mit ›X‹ hatte kaum zwei Millisekunden in Anspruch genommen. Als sich die Explosion auszubreiten begann, ließ Karen ihre Schutzschirme verschwinden.
    »Das wär's also«, sagte sie. »Ich werde mich jetzt wieder um meine eigenen Aufgaben kümmern. Hast du herausgefunden, was du wissen wolltest, Cam?«
    »Im Augenblick vor der Explosion habe ich noch einiges aufgefangen. Leider nicht viel«, erwiderte Cam nachdenklich. »Es wird viel Mühe kosten, den Impuls zu analysieren. Es dürfte dich aber interessieren, daß ›X‹ seine eigentliche Aufgabe eingestellt hatte und sich auf dem Weg nach Lyrane IX befand.«
    »Bist du sicher?« fragte Karen hastig. »Ich habe mich in den letzten Wochen mit Lyrane VIII beschäftigt, wie du weißt.«
    »Kein Zweifel. Der Gedanke war sehr deutlich. Du solltest dich mal um neun kümmern. Wie kommt Mom voran?«
    »Sie macht sich ausgezeichnet und wird von Helena tatkräftig unterstützt. Ich brauche mich nur hier und da einmal einzuschalten. Ich werde sehen, was ich auf Lyrane IX erreichen kann. Allerdings sind meine Fähigkeiten, was das Orten angeht, mit deinen Talenten nicht zu vergleichen. Vielleicht kannst du mir ein wenig aushelfen.«
    »Warum nicht? Aber es wird noch etwas dauern, bis wir die Untersuchungen abgeschlossen haben. Wir kommen dann sofort nach.«
    Karen kehrte in das lyranische Sonnensystem zurück, während sich Tregonsee und Camilla an die Auswertung ihrer Beobachtungen machten.
    »Mein Eindruck von dem Gedanken des Fremden ist jetzt viel deutlicher. Trotzdem sind noch viel Fragen offen – beispielsweise die Frage nach den Koordinaten seines Heimatplaneten. Ich kann seine körperliche Klassifizierung auf zehn Stellen genau festlegen und habe einige zusätzliche Einzelheiten über die Variabilität seiner Heimatsonne, über die verschiedenen Jahreszeiten und die Gewohnheiten seiner Artgenossen erfahren – Dinge, deren Bedeutung im Grunde nur gering ist. Ich bin jedoch auf eine Tatsache gestoßen, die mir vorher noch nicht bekannt war. Nach meinen Feststellungen hatte der geplante Besuch auf Lyrane IX mit der Einsetzung boskonischer Lens-Träger zu tun, wie Paps schon vermutet hatte!«
    »Wenn das zutrifft, müssen wir es mit dem boskonischen Gegenstück eines Arisiers zu tun gehabt haben. Ich bin sehr froh, daß mit die Aufgabe abgenommen wurde, mich persönlich mit einem solchen Gegner abzugeben. Euer Vater freuen zu hören, daß wir offensichtlich endlich die höchste boskonische Stufe erreicht haben ...«
    Camilla verfolgte die Überlegungen des Rigellianers nur mit einem Teil ihres Geistes, während ein anderer Teil auf ein privates Gespräch mit ihrem Bruder konzentriert war.
    »... du siehst also, Kit, daß er unter einem unbewußten Zwang gehandelt hat. Er mußte sich und sein Schiff im Augenblick des Angriffs eines deutlich überlegenen Geistes vernichten. Aus diesem Grunde kann es sich nicht um einen Eddorier, sondern nur um einen weiteren Mittelsmann gehandelt haben, so daß wir wieder einmal nicht weitergekommen sind.«
    »Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Du hast eine Menge neuer Informationen und außerdem eine heiße Spur nach Lyrane IX entdeckt. Ich bin im Augenblick unterwegs

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