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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Primärstrahler herzurichten – er durfte gar nicht daran denken!
    »Versuchen Sie, dem Rettungsboot auf der Spur zu bleiben.«
    Die tonnenförmigen Boskonier waren gut bewaffnet und verstanden ihre Waffen einzusetzen. Es war ihnen sogar gelungen, einige halbschwere Projektoren wieder betriebsbereit zu machen, die jedoch nicht zum Einsatz kamen. Worsels Beobachter waren auf der Hut und gaben Deckung mit ihren Nadelstrahl-Batterien, so daß sich die Auseinandersetzung auf den direkten Kampf beschränkte.
    Worsel konzentrierte sich sofort auf den kommandierenden Boskonier, der von einigen Wächtern umgeben war. Diese Leibgarde fiel einigen gezielten Nadelstrahl-Schüssen zum Opfer. Jetzt eröffnete der boskonische Kapitän das Feuer mit zwei schweren Handstrahlern. Worsel wich im ersten Augenblick zurück, da er nicht wußte, ob seine Verteidigungsschirme dem Ansturm gewachsen waren. Als er jedoch feststellte, daß er gefahrlos weiter vordringen konnte, schloß er mit einer schnellen Schwanzbewegung die Tür des Kontrollraumes und stürzte sich mit voller Kraft auf seinen Gegner. Der Boskonier versuchte ihm vergeblich auszuweichen und wurde durch den Aufprall völlig kampfunfähig gemacht.
    Worsel überzeugte sich, daß sein Gegner noch lebte, schlug ihm die Projektoren aus der Hand und versuchte seinen Gedankenschirm auszuschalten. Doch zu seiner Überraschung schien es keine Außenkontrollen für den Schirmgenerator zu geben.
    Worsel hatte nicht viel Zeit. Hastig machte er sich daran, den Panzeranzug seines Gegners zu öffnen. Es dauerte nicht lange, bis er den Hebel für den Gedankenschirm gefunden und das unerwünschte Hindernis beseitigt hatte. Das Ungeheuer lebte noch, schien aber nichts zu wissen, absolut nichts ... Auch die Mannschaft ... Der Boskonier wußte nur, daß eine wichtige Persönlichkeit entkommen war. Den Namen schien er allerdings nicht zu wissen.
    Die Lebenskraft des Boskoniers schwand schnell. Die unsanfte Behandlung war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Seine Gedankenmuster befanden sich in Auflösung. Die bedeutungslosen und verwischten Gedankenfetzen verdichteten sich unter Worsels geschicktem Einfluß noch einmal zu einem Gebilde, das an eine Lens erinnerte, doch dann waren die Leiden des Ungeheuers vorüber.
    Ein Lens-Träger? Undenkbar! Aber einen Augenblick ... hatte Kim nicht erst kürzlich angedeutet, daß es boskonische Lens-Träger geben konnte?
    »Zurück in die
Velan!
« befahl Worsel. »Wir haben keine Zeit mehr! Jagt das Wrack in die Luft – und dann müssen wir uns um das Rettungsboot kümmern! Los!«
    Es dauerte nicht lange, bis die
Velan
das kleine Boot überholt und mit ihren Traktorstrahlen eingefangen hatte, doch es war trotzdem zu spät. Der einzige Passagier des Bootes – ein Wesen, das entfernt an einen Delgonier erinnerte – hatte einen Selbstmordversuch unternommen. Allerdings lebte es noch. Seine Lens flackerte schwach, und sein Geist war noch nicht völlig tot. Worsel studierte die schwächer werdenden Gedankenmuster, und setzte sich schließlich mit Kinnison in Verbindung.
    »... wie du siehst, habe ich wieder einmal falsch geraten. Die Strahlung der Lens war leider nicht mehr stark genug, aber es muß ein boskonischer Lens-Träger gewesen sein. Der einzige lesbare Gedanke, den ich auffangen konnte, hatte irgend etwas mit Lyrane IX zu tun. Es tut mir leid, daß ich die Sache so verfahren habe.«
    »Mach dir darüber keine Sorgen – das wäre sowieso sinnlos«, erwiderte Kinnison nachdenklich. »Außerdem sind deine Feststellungen durchaus nicht uninteressant. Du bist auf einen boskonischen Lens-Träger gestoßen, der nicht der kalonischen Rasse angehört, und du hast uns den Beweis geliefert, daß Boskone an Lyrane IX interessiert ist. Was willst du mehr? Bleib in der Nähe des ›Höllenschlundes‹. Ich werde so schnell wie möglich zu dir stoßen.«

20
    »Jungens – wir starten!« befahl Kinnison-Thyron, und das gewaltige Schiff – die leicht veränderte
Dauntless
– erhob sich in die Luft und ging hinter Mendonais Flaggschiff in Position.
    Während sich die Flotte im Formationsflug dem Planeten Kalonia III näherte, bemühten sich boskonische Fachleute, die starken Verteidigungs- und Gedankenschirme der
Dauntless
zu überwinden, mußten jedoch feststellen, daß ein Eindringen unmöglich war. Die einzige offene Verbindung führte zu Thyrons Visiphongerät, das derart auf das Gesicht des Freibeuters eingestellt war, daß der Hintergrund völlig

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