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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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undeutlich blieb. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß er nichts unternehmen konnte, gab Mendonai seine Bemühungen schließlich widerstrebend auf.
    Seine Laune war jedoch alles andere als gut. In seinem ganzen Leben hatte man ihn noch nicht so beleidigt! Er konnte einfach nichts gegen den Eindringling unternehmen, und die Tatsache, daß dieser frech im Zentrum der boskonischen Flotte manövrierte, machte deutlich, wie wenig er sich vor den Boskoniern fürchtete. Es war zum Verrücktwerden.
    In diesen Tagen waren die Untergebenen des Kaloniers ganz besonders vorsichtig und bemühten sich, den Befehlen ihres Herrn und Meisters schnell nachzukommen. Gerüchte verbreiten sich mit großer Geschwindigkeit, und so wußte es bald die ganze Flotte, daß seine Hoheit eine Psychologische Schlappe erlitten hatte und die erste Gelegenheit ergreifen würde, seine Wut an einem armen Offizier auszulassen.
    Als sich die Flotte in den oberen Schichten der kalonischen Atmosphäre verteilte und in den trägen Flug überging, wandte sich Kinnison wieder an den jungen Lens-Träger.
    »Ein letzter Hinweis, Frank. Ich weiß, daß wir nichts zu befürchten haben, denn eine Gruppe kluger Leute hat für unsere Sicherheit gesorgt. Trotzdem kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Ich werde Sie also ständig auf dem laufenden halten, damit Sie sofort Bescheid wissen. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt – wenn es mir gelingt, in den Besitz der nötigen Informationen zu gelangen, kommt es nur noch darauf an, diese Daten zum Hauptquartier zu schaffen. Ich bin dann völlig nebensächlich. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir!« erwiderte der junge Lens-Träger. »Ich hoffe nur, daß es nicht wirklich ...«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Kinnison und stieg in seinen Dureum-Panzeranzug. »Unsere Chancen stehen eine Million zu eins. Sonst würde ich die Aufgabe wohl kaum übernehmen.«
    In ihren Schnellbooten setzen Kinnison und Mendonai zur Landung an und traten Schulter an Schulter in das Büro des Boskonischen Lens-Trägers Melasnikow, der ebenfalls einen Panzeranzug trug, ohne jedoch durch einen mechanischen Gedankenschirm geschützt zu sein. Seine hervorragenden Geisteskräfte machten einen solchen Schutz überflüssig. Thyron dagegen verzichtete nicht darauf – eine Tatsache, auf die Melasnikow sofort aufmerksam wurde.
    »Schalten Sie Ihren Schirm ab!« befahl er brüsk.
    »O nein, mein Freund, nicht so eilig!« erwiderte Thyron. »Die Sache gefällt mit nicht. Wir werden uns noch etwas unterhalten müssen, ehe ich Ihnen gestatte ...«
    »Reden Sie nicht, Bursche! Ihre Argumente interessieren mich nicht. Ich will die Wahrheit und keine schönen Worte. Schalten Sie Ihren Schirm ab!«
     
    In ihrem Schnellboot richtete sich Kathryn auf und schickte einen Impuls aus.
    »Kit, Kay, Cam und Con ... seid ihr frei?« fragte sie. »Haltet euch doch bitte bereit. Ich bin sicher, daß hier bald etwas passieren wird. Paps wird mit diesem Melasnikow im Grunde allein fertig. Aber man kann nie wissen, ob sich nicht die höhergestellten Boskonier für die Sache interessieren. Sie halten ihre Lens-Träger wahrscheinlich für wichtig genug, um sie vor Gefahren zu schützen.«
    »Könnte sein.«
    »Wenn also Paps in der Besprechung die Oberhand gewinnt, müssen wir mit einer Einmischung von oben rechnen«, fuhr Kathryn fort, »ob ich damit fertig werde, hängt allein davon ab, wie hochstehend dieser Ober-Boskonier ist. Bitte, haltet euch also ein paar Minuten bereit, ja? Für alle Fälle.«
    »Einen Augenblick, Kinder, ich habe eine Idee«, schaltete sich Kit ein. »Wir haben eigentlich seit unserem letzten arisischen Training noch nicht richtig zusammengearbeitet. Irgendwann müssen wir das ohnehin versuchen – warum also nicht jetzt?«
    Kay, Con und Cam Stimmten sofort zu.
    Nur Kathryn schien von dem Gedanken nicht recht begeistert zu sein. Verständlicherweise hätte sie das Projekt gern allein in Angriff genommen. Sie mußte aber einsehen, daß der Plan ihres Bruders besser war.
    Kit steckte das geistige Schema ab, in das sich die vier Mädchen einfügten. Nach einem kurzen Augenblick des Eingewöhnens hielten die fünf erstaunt den Atem an. So etwas hatten sie nicht erwartet. Sie hatten sich bisher für selbständige Individuen gehalten und angenommen, daß sie erst nach langem Training und vielen Reibereien in der Lage sein würden, wirksam zusammenzuarbeiten. Doch zu ihrer Überraschung fanden sie sofort zu einer vollkommenen Harmonie zusammen. In

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