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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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gefährlichen Raumsektor – bereit, beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr den Rückzug anzutreten. Kinnison spürte nichts von dem schmerzhaften Einfluß, während er deutlich merkte, daß sein Freund wieder heimgesucht wurde.
    »Fliegen wir zurück«, sagte er schließlich und schaltete den Antrieb ein. »Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und meinen Wahrnehmungssinn so weit wie möglich ausgeschickt. Feststellen konnte ich nichts.«
    »Ich hätte es aber bald nicht mehr ausgehalten«, erwiderte Worsel.
    Die beiden Lens-Träger Zweiter Ordnung kehrten wider an Bord ihrer Schiffe zurück, und während die
Dauntless
und die
Velan
durch die Schwärze des Alls rasten, Lyrane entgegen, ging Kinnison nachdenklich in seiner Kabine auf und ab.
    »Lyrane IX ... und ein Einfluß, ein äußerst gefährlicher, tödlicher Einfluß ... Bei Klonos Barthaaren! Das Problem muß sich lösen lassen!«

21
    Helenas Geschichte war kurz und traurig. Sie berichtete von menschenähnlichen Boskoniern, die nach Lyrane II gekommen waren und den Planeten mit ihrer zersetzenden Propaganda überschwemmt und die Forderung erhoben hatten, Lyrane sollte aus der Isolierung hervortreten und das Matriarchat als vollkommenste Regierungsform in der Galaxis verbreiten. Warum sollte die lyranische Kultur auf einen kleinen Planeten beschränkt bleiben, wenn ihr eigentlich die Herrschaft über die ganze Galaxis gebührte? Wie die Dinge im Augenblick standen, gab es nur eine Älteste, und alle anderen Lyranerinnen gingen leer aus. Dabei war es kein Problem, jede lyranische Person zur Ältesten eines Planeten und vielleicht sogar eines ganzen Sonnensystems zu machen. Die Fremden boten sich an, den Lyranerinnen bei der Eroberung der Galaxis behilflich zu sein. Sie verkündeten, daß sich dieses Programm unter boskonischer Anleitung sehr schnell in die Tat umsetzen ließ.
    Helena setzte sich heftig gegen die Eindringlinge zur Wehr. Sie hielt die lyranische Kultur für das einzige existierende Matriarchat, das durch den ständigen Kontakt mit anderen Rassen nur Schaden nehmen konnte. Sie ließ keinen Zweifel an ihrer Auffassung und trat mehrfach entschieden dafür ein.
    Dabei war sie sich einer großen Anhängerschaft sicher, die zum großen Teil aus den konservativen Elementen der Gesellschaft bestand. So fiel es ihr zunächst nicht schwer, der unerfreulichen Entwicklung Einhalt zu gebieten. Doch entgegen ihrer Annahme war die Gefahr nicht beseitigt. Ihre Maßnahmen führten nur dazu, die Bewegung in den Untergrund zu drängen, wo sie schnell an Bedeutung gewann. Besonders in den jüngeren Generationen fand sie neue Anhänger, denen sich bald auch jene anschlossen, die sich in der augenblicklichen Gesellschaftsform keine Aufstiegsmöglichkeiten ausrechneten und auf diese Versprechungen der Boskonier hofften.
    Die Unruhe wuchs unmerklich und führte zu dem sorgfältig vorbereiteten Aufstand, der Helena um Amt und Würden brachte und sie zu einer Gefangenen in ihrem eigenen Appartement werden ließ.
    »Ich verstehe«, sagte Clarissa und biß sich nachdenklich auf die Unterlippe. »Allerdings erwähnen Sie in Ihrem Bericht nicht, ob Personen Ihrer Rasse führend an dem Aufstand beteiligt waren. Jedenfalls bin ich besonders an einer Person interessiert. Ich weiß nicht, ob sie wirklich mit der Revolution zu tun hatte, aber sie hängt irgendwie mit einem Boskonischen Lens-Träger zusammen. Ihren Namen weiß ich nicht. Es handelt sich um die Fr... Person, die damals Ihren Flughafen verwaltete, als Kim und ich ...«
    »Cleonie? Aber nein, ich habe bisher keine ... Einen Augenblick, ich müßte mich mal eingehender ...«
    »Ja, so ist das«, erwiderte Clarissa verständnisvoll. »Im Rückblick ist alles sehr einfach. Das habe ich auch schon oft genug festgestellt.«
    »Aber ja! Sie muß eine der Revolutionsführerinnen gewesen sein!« sagte Helena wütend. »Ich werde sie umbringen lassen, die kleine ehrgeizige Katze!«
    Clarissa berichtete der Lyranerin von Eddie, dem Raumtramp. »Sie sehen, daß Cleonie ein ausgezeichneter Ansatzpunkt ist. Haben Sie eine Vorstellung, wo wir sie finden können?«
    »Ich habe sie längere Zeit nicht mehr gesehen«, erwiderte Helena nachdenklich. »Wenn sie aber wirklich mit dem Aufstand zu tun gehabt hat, wird sie nicht weit sein. Wie ich sie aber finden soll ... Man wird mich ohne Warnung erschießen ... Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir mit Ihrem seltsamen Flugzeug einige unserer Städte besuchten?«
    »Ganz und gar nicht.

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