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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Weise entkam kein Schiff der Zerstörungswut der Patrouilleneinheiten, und die roten Lichter in den beiden Navigationstanks verlöschten. Schließlich war der Kampf vorüber.
    Kit und seinen beiden Schwestern, die jetzt wieder ohne Lens waren, erwachten wie aus einer Trance. Karen, Constance und Clarissa sahen sich mit bleichen Gesichtern an. Die Teilnahme an dieser Schlacht war ihnen nicht leichtgefallen. Kinnison, LaForge und Maitland ging es ebenso. Von den Lens-Trägern schien sich nur Worsel richtig in seinem Element gefühlt zu haben. Der Velantier verfolgte seine Feinde unbarmherzig und hatte keinen Sinn für das, was er als Rücksichtnahme im falschen Augenblick bezeichnete. Nadreck dagegen stand den Ereignissen völlig gleichgültig gegenüber – seine Arbeit war wieder einmal getan.
    »Was jetzt?« fragte Kinnison schließlich, als die Gruppe der Lens-Träger zur Ruhe gekommen war. »Ich würde sagen, daß wir gegen die Plooraner vorgehen müßten. Sie sind wahrscheinlich in erster Linie für den Angriff und damit auch für den Tod dieser armen Teufel verantwortlich.«
    »Gut – fliegen wir Ploor an!«
    »Aber was ist mit Arisia?« fragte Maitland.
    »Wir werden den Planeten bewachen – für das übrige werden schon die Arisier sorgen.«
    Als die gewaltige Flotte Kurs auf Ploor genommen hatte, zogen sich die sieben Kinnisons zurück und nahmen eine gute Mahlzeit zu sich. Beim Kaffee sprachen sie ausführlich über das Problem des »Höllenschlundes«.
    »Ich weiß ebenso wie ihr, daß es sich um eine Falle handelt«, sagte Kinnison schließlich, erhob sich vom Tisch, steckte die Hände in die Taschen und ging nervös auf und ab. »Aber das steht hier nicht zur Debatte. Ich bin der einzige, der damit fertigwerden kann, und ich muß mich darum kümmern, wenn der ›Höllenschlund‹ nach unserem Kampf gegen Ploor noch vorhanden ist. Und ich bin sicher, daß er noch bestehen wird.«
    Die vier jungen Kinnisons blicken Kathryn an, die sich nervös auf die Lippe biß. Sie hatte sich mit dem ›Höllenschlund‹ befaßt, hatte mit voller Kraft einen Angriff unternommen und war einfach zurückgeworfen worden. Offensichtlich handelte es sich um einen eddorischen Einfluß. Und für die Eddorier war ihr Vater bestimmt ein sehr interessantes Objekt ...
    »Ich bin nicht sehr glücklich darüber, daß es keine andere Möglichkeit gibt«, fuhr der Lens-Träger fort, »aber solange man mir nicht Gegenargumente nennt, die ich akzeptieren kann, werde ich mich mit dem Problem beschäftigen müssen, wenn wir mit Ploor fertig sind.«
    Und als selbstbestallte Beschützerin ihres Vaters wußte Kat, daß ihn nichts von diesem einmal gefaßten Entschluß abbringen konnte, und niemand unternahm einen erneuten Versuch. Auch Clarissa schwieg.
    Die fünf waren nicht allzu besorgt, denn sie wußten, daß ihr Vater das Abenteuer unverletzt überstehen konnte; natürlich war es möglich, daß er den Eddoriern in die Hände fiel, aber es hing letztlich von den Kinnison-Kindern ab, ob sie ihm etwas antaten – und die fünf gedachten in den nächsten Tagen noch viel zu unternehmen. Sie konnten ihn nicht mehr allzu lange zurückhalten, ohne ihn mißtrauisch zu machen, aber sie gedachten, die Arisier zur Eile anzutreiben. Und selbst wenn er den Hypertunnel bereits aufgesucht hatte, wenn Arisia für den großen Angriff bereit war, ließ sich noch viel machen. Diesmal mußten die amöbenhaften Ungeheuer um ihr eigenes Leben und nicht um das Leben irgendwelcher Untergebener kämpfen, und die fünf schworen sich, die Eddorier so in Atem zu halten, daß sie keine mehr für Kimball Kinnison hatten.
    Clarissa Kinnison machte in diesen Minuten die Hölle durch, denn sie wußte, daß sie ihren geliebten Mann nicht mehr wiedersehen würde, wenn er seine Reise antrat. Doch es blieb ihr nicht anderes übrig, als ihn gehen zu lassen. Das Schlimmste war, daß sie beim Abschied lächeln mußte ... lächeln …

    Und wenn Kinnison an der Bürde seiner Lens schwer zu tragen hatte, so drohte Clarissa daran zu zerbrechen. Seine Aufgabe war im Grunde einfach – er brauchte nur zu sterben, während sie weiterleben mußte und den Tod ihres Mannes in den kommenden Jahren tausendfach wiedererleben würde. Doch sie wußte, daß es keinen Sinn hatte, ihn merken zu lassen, wie es um ihn stand.
    Sobald es möglich war, zog sich Clarissa in ihre Kabine zurück, schaltete ihren Gedankenblock ein, warf sich auf das Bett und ballte die Fäuste.
    Gab es denn keine

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