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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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die mit Zusatzneutralisatoren ausgerüstet waren, um sie im freien Zustand zu halten, wurden ausgeladen. Es war vorgesehen, diese Maschinen später hier zurückzulassen, denn Kinnison wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Es durfte kein Partikel »fremder« Materie an Bord der
Raumlabor
gelangen!
    Da die Männer nicht ununterbrochen in ihren Raumanzügen arbeiten konnten, wurden sie in regelmäßigen Abständen abgelöst, und die Rückkehr in das Schiff war ein umständlicher Vorgang. Ehe ein Mann an Bord des Schiffes zurückkehrte wurde sein Anzug von oben bis unten abgeschrubbt, abgespült und schnellgetrocknet. In der Luftschleuse wurde er noch einmal mit Preßluft gesäubert, ehe sich die Außentür der Schleuse schloß. Dann legte er den Anzug noch in der Luftschleuse ab und ließ ihn dort zurück. Alles, was mit »fremder« Materie in Berührung gekommen war, sollte später entweder zurückgelassen oder im Raum ausgestoßen werden, ehe das Schiff wieder in den trägen Flug überging.
    Endlich war der Bergenholm fertiggestellt. Die Arbeit daran hatte viel Mühe und Schweiß gekostet, und mehr als einmal hatte man geschickt improvisieren müssen, um plötzlich auftretende Probleme zu überwinden. Die Mannschaft war erschöpft. Hinzu kam, daß die Fachleute wie Thorndyke mit ihrer Arbeit alles andere als zufrieden waren. Der Generator lief schlechter als erwartet, denn es fehlte das rechte statische und elektrische Gleichgewicht, und es war auch sonst noch nicht alles so, wie man es sich gewünscht hatte. Der Chefingenieur, den normalerweise eine Spannungsschwankung von anderthalb Tausendsteln ernsthaft beunruhigte, fluchte ausgiebig, als er sah, wie sich die Instrumentennadeln des Bergenholms benahmen.
    Aber der improvisierte Generator funktionierte. Der Planet ging in den trägheitslosen Zustand über und blieb »frei«. Stundenlang kletterte Thorndyke im Innern der gigantischen Maschine herum und überprüfte die Funktionen jedes einzelnen Teils. Schließlich kam er wieder zum Vorschein und rief seine Mannschaft zusammen.
    »Männer, Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet – insbesondere, wenn man die Arbeitsbedingungen berücksichtigt. Trotzdem wissen wir, daß unser Produkt seine kleinen Fehler hat; die Schwankungen hängen natürlich zum Teil damit zusammen, daß das Gerät kaum ausbalanciert ist, ein wesentlicher Faktor dürfte aber auch in den verrückten Verhältnissen zu suchen sein, die hier herrschen. Unsere Sicherungen und Isolierungen sind jedenfalls in Ordnung – daran kann es nicht liegen. Wir können also davon ausgehen, daß das Ding seine Arbeit tun wird.«
    Nach dieser wenig begeisterten Rede widmeten sich die Männer der zweiten Phase ihres Projekts. Mehrere kleinere Bergenholms wurden zu Boden gebracht und installiert. Auch hier vollführten die Instrumentennadeln wilde Sprünge, doch die Ingenieure machten sich darüber keine Sorgen mehr. Schließlich wurden gewaltige Schächte ausgehoben und besondere Atom-Antriebe und komplizierte Mechanismen installiert. Dabei wurden die Sicherheitsvorschriften nach wie vor streng beachtet.
    Als die Arbeit getan war, rief Thorndyke seine Mannschaft erneut zusammen.
    »Ich weiß, was Sie in den letzten Wochen durchgemacht haben. Wir alle haben das Gefühl, durch eine delgonische Folterhöhle geschleust worden zu sein. Trotzdem habe ich Ihnen etwas mitzuteilen. Kinnison hat angedeutet, daß es kein schlechter Gedanke wäre, einen zweiten Planeten einsatzbereit zu haben, wenn wir mit dem ersten nicht allzu große Schwierigkeiten hätten. Was sagen Sie? Haben wir Schwierigkeiten damit gehabt?«
    Seine Leute reagierten so, wie er es erwartet hatte.
    »Wo ist der Planet!«
    »Sucht euch einen aus!«
    Und die
Raumlabor Zwölf
fand bald einen zweiten erzreichen Planeten, der auf gleiche Weise bearbeitet wurde. Die Stimmung der Mannschaft war ausgezeichnet, bis Thorndyke nach Beendigung der Arbeiten die beiden Männer auswählen wollte, die zusammen mit ihm und Henderson in zwei Rettungsbooten bei den Geschoßplaneten bleiben sollten, nachdem das Hauptschiff in den normalen Raum zurückgekehrt war. Es meldete sich praktisch die gesamte Mannschaft. Schließlich gab es derart erregte Diskussionen, daß Thorndyke eingreifen mußte.
    »Ruhe!« brüllte er. »Wir werden es machen, wie wir es schon einmal gemacht haben – wir werden das Los entscheiden lassen. Zahlmeister Allerdyce!«
    »Kommt nicht in Frage!« protestierte Atomtechniker Uhlenhuth, dem sich

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