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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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Wagen ist dem Schriftzeichen Sieben zugeordnet, die Gerechtigkeit der Acht und der Gehängte der Zwölf. Jetzt suchst du nur noch im deutschen Alphabet, welche Buchstaben diesen Zahlen entsprechen. Das ist das »G«, das »H« und das »L«. Da daraus kein Wort zu bilden ist, muss es noch ein paar Tote geben, deren Karten du in die Liste einträgst, bis es einen Sinn gibt.«
    »Makaber«, knurrte ich, »wie kommst du auf diesen Code?«
    Sie lächelte vielsagend, und langsam kamen meine Sinne zurück. Lag es an ihrem Parfum, das mich wieder nüchtern und noch mehr werden ließ?
    »Diese Art Code ist das ganz kleine Einmaleins des Geheimdienstes.«
    Kögels Warnung fiel mir ein.
    »Erfährt man deshalb nichts über dich?« Im gleichen Augenblick, als mir das herausrutschte, hätte ich mich selbst ohrfeigen können.
    Hannah richtete sich auf und faltete die Hände über den Knien.
    »Ich habe es mir schon gedacht, dass dieser Kommissar versucht hat, Informationen über mich zu bekommen. Aber die bekommt er nur, wenn ich das will. Ist das Thema damit beendet?«
    Ihr Gesicht war unnahbar geworden und nahm erst wieder freundliche Züge an, als ich mich entschuldigt hatte.
 
    »Na gut. Das war es, was ich dir eigentlich zeigen wollte.« Sie stand auf und strich ihren Rock zurecht.
    »Was sind zwei Kilo Rohdiamanten wert?«, startete ich einen leisen Versuch, sie doch noch ein paar Stunden bei mir zu halten.
    Einen langen Augenblick fixierten mich ihre braunen Augen, ohne mit einer Wimper zu zucken, und die Zähne vergruben sich wieder in der Unterlippe, wie sie es immer taten, wenn sie angestrengt nachdachte.
    »Du hast den Kasten gefunden?«
    Achtung, Kögel, Warnung!, drängte sich meine Ratio vor das Verlangen, sie einfach in den Arm zu nehmen und noch einmal eine Nacht lang ein junger Mann sein zu dürfen.
    »Nein, habe ich nicht. Mich interessiert nur, was ein paar Pfund Rohdiamanten wert sind.«
    Es war nicht zu übersehen, dass sie mir nicht glaubte. Aber das Chamäleon wechselte die Farbe, wurde weicher und lieblicher und damit...
    »Kann ich so nicht sagen. Dazu müsste ein Fachmann die Qualität prüfen. Welche Farbe haben sie? Haben sie Einschlüsse? Wie viel ist das Basisgewicht? Was kann man durch Schleifen herausholen und ... vor allem, haben sie einen lückenlosen Herkunftsnachweis?
    Ohne den ist die Ware heute kaum noch verkäuflich - und du verkaufst mich bitte nicht für dumm. Ich habe mir sehr gut gemerkt, was du über den Inhalt des Kastens erzählt hast.«
    Weicher, lieblicher und gefährlicher, rundete ich meinen Eindruck ab.
    »Erzähle. Ist das die Karte der Gerechtigkeit?«
    Es war nicht mehr zu leugnen. Ich war ein alter Trottel, der dabei war, dieser Frau zu verfallen, und erzählte ...
    Ohne den geringsten Versuch, sich mir wieder zu nähern, hatte sie im Stehen zugehört.
    »Na schön. Dann hat es die Person jetzt noch eiliger, die Botschaft zu vollenden. Vielleicht ergibt sich daraus ein Rückschluss auf meinen Großvater. Ich muss jetzt weg.«
    Sie beugte sich von hinten über mich, nahm meinen Kopf in beide Hände und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.
    »Sei vorsichtig. Ich bin in einer Woche wieder da.« Mit diesen Worten strebte sie dem Ausgang zu und verharrte einem Moment, bevor sie die Wohnungstür öffnete.
    »Diese Menge Rohdiamanten ist nach heutigem Kurs vierzig Millionen Dollar wert. Wenn die Qualität und der Schliffstimmen. Aber ohne Zertifikate...? Nicht einmal fünf Prozent davon. Und noch einen guten Rat, damit ich dich noch lebend wieder vorfinde: Sei vorsichtig mit diesem Kögel! Er ist nicht das, was er vorgibt. Egal, was er über mich sagt...«
    Die Tür klickte sehr, sehr leise in Schloss, und ich war mit zwei Blatt Papier in ihrer Handschrift und dem Nebel eines betörenden Parfums allein.

8

    Seit Tagen stand eine Nerven schonendere Türglocke auf meinem Einkaufszettel.
    Aber ich war zurzeit noch nicht einmal in der Lage, meinen Wecker richtig zu stellen. So war es schon wieder neun Uhr, als mich dieses schäbige Läutwerk aus dem Schlaf riss und nicht aufhören wollte, bis ich an der Tür war.
    Der Spion ergab nichts. Jemand hielt ihn von außen zu.
    »Wer ist da?«, versuchte ich mit noch nicht geschmierter Stimme zu erfahren.
    »Kögel. Los, werden Sie schon wach!«
    »Moment...«
    Schnell schlüpfte ich in eine Hose und öffnete die Wohnzimmerfenster. Es roch immer noch nach Hannah.
    »Wird auch langsam Zeit«, knurrte er und reichte mir die Zeitung, die auf

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