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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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allergisch, wenn es gegen eine Person der Kirche geht.«
    Kögel hob abwehrend die Hände. »Machen Sie sich nicht ins Hemd. Die Idee war von Ihnen und hat funktioniert. Mehr brauchen wir nicht.« Endlich erhob er sich und drehte sich suchend um. »Gibt es hier keinen Aschenbecher?«
    Ich deutete zur Küche. »Tun Sie es zu dem Vieh in der Spüle!«
    »Tut mir leid, dass ich keine Zeit habe, Ihnen beim Spülen zu helfen.« Ein hämisches Lächeln umspielte seinen Mund. »Ich hole Sie eine halbe Stunde vorher ab. Kommen Sie mir nicht auf die Idee, mit einer halben Flasche Korn zum Frühstück selbst zu fahren.«
 
    Endlich konnte ich die Liste unter dem Sofa hervorziehen. Ergab diese Karte endlich einen Sinn? Dann sah ich für meine Sicherheit schwarz.
    Fieberhaft suchte ich den »Narr« am rechten Rand. Er war dem einundzwanzigsten Schriftzeichen zugeordnet. Schnell zählte ich mit den Fingern das deutsche Alphabet durch. Es war das »U«. Aber egal wie ich die vier Buchstaben miteinander kombinierte, sie ergaben keinen Sinn.
    Ich atmete auf. Meine Zeit war noch nicht abgelaufen, und das Morden würde weitergehen.
    Die Frage, warum ich eine Karte erhalten hatte und noch am Leben war, verdrängte ich in die hinterste Ecke meines Gehirns.
    Vielmehr überlegte ich, wie meine Wohnung gegen weitere unbefugte Zutritte zu schützen war. Mir fiel nichts dazu ein, da ich gesehen hatte, wie Kögel mit Leichtigkeit ein ähnliches Schloss wie meines bei Martin geöffnet hatte.
    Eine Alarmanlage, die das ganze Haus zusammenheulte? Ich hasste Lärm.
    Eine Video-Überwachung musste her, die mit der Tür gekoppelt war.
    Und was war nachts?
    Ein Kontakt in der Tür, der das Licht im Gang einschaltete! Das war es, und ich würde mich gleich nachher darum kümmern.

9

    Da ich von meinem Aufgabengebiet in der Redaktion her nie etwas mit Kultur zu tun hatte, kannte ich den Propst nur von Fotos und Artikeln meines dafür zuständigen Kollegen.
    Dr. Hilmar Bongartz, den ich mir laut Kögels Ankündigung wie einen durch die Presse verunglimpften alten Reißwolf vorgestellt hatte, der nun zum Gegenschlag ausholen wollte, war genau das Gegenteil. Ein freundlicher Herr, um die siebzig, gepflegt und von ausgesuchter Höflichkeit.
    »Bitte, meine Herren, nehmen Sie Platz«, bot er uns zwei gemütliche Sessel in einer Sitzgruppe an.
    Auf dem Tisch stand Wasser, Kaffee und Knabbergebäck, aber kein Aschenbecher, wie Kögel missmutig feststellte.
    Dr. Bongartz rückte seinen Sessel so, dass er uns jeweils zur Linken und zur Rechten hatte.
    »Ich glaube, dass ich Ihnen erst was erzählen muss«, begann er bedächtig und legte dabei die Hände wie zum Gebet zusammen. »Ich hoffe, Sie haben Zeit mitgebracht, denn ich habe mir für heute nichts Weiteres vorgenommen.«
    Er wartete unsere Reaktion ab und nickte auf unsere positive Bestätigung.
    »Gut. Fangen wir bei diesem Kasten an ... Ich wusste schon länger, dass es ihn gibt. Genau gesagt, weiß ich es auch nur aus zweiter Hand, nämlich von meinem Vorgänger. Ich war damals noch Student«, fügte er fast entschuldigend hinzu.
    »Aber was ich Ihnen erzählen werde, ist alles schriftlich belegt, und gleich vorweg: Dass Martin den Kasten entwendet hat, um sich an den Rohdiamanten zu bereichern, wie Sie es in Ihrem Artikel schrieben, glaube ich nicht. Hier scheint mir ein perfides Spiel zu laufen, das dem Andenken des Toten nicht würdig ist.«
    Er beugte sich vor und schenkte uns schweigend Kaffee ein.
    »Es war im September 1945, so steht es in den Privataufzeichnungen meines Vorgängers, Gott habe ihn selig, als ein britischer Offizier bei ihm auftauchte. Köln war damals fast nur Schutt und Asche, doch der Dom stand noch wie ein Mahnmal und gleichzeitig Orientierungs- und Anlaufpunkt für Verirrte.
    Dieser Offizier suchte ein Gebäude, eine Art Tempel. Aber den Stadtteil, den er suchte, gab es nicht mehr.«
    Unsere Löffel klirrten beim Umrühren des Zuckers in den Tassen, und meine Anspannung, die ich vor dem Gespräch gehabt hatte, wich einem Wohlsein, hervorgerufen durch die ruhige und souveräne Ausstrahlung dieses Kirchenmannes.
    »Dieser Major muss sehr verzweifelt gewesen sein, denn wie sich herausstellte, war er aus Köln und hatte gehofft, seine Familie wiederzufinden, die er auf Druck der Nazis 1935 hatte verlassen müssen, um eine Sonderaufgabe in englischem Mandatsgebiet zu erfüllen. Er war ein angesehener Bankier dieser Stadt, aber jüdischen Glaubens.
    Man versprach ihm, dass

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