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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Beweggründe. Ich bin so einfach
gestrickt, wie Sie es sich nur denken können. Ich bin dabei, um Geld zu
verdienen. Offen gesagt, Iris, je mehr Pandora sich abquält, um so weniger wird
die Firma wert sein. Ich weiß, daß sie das richtige für das kleine Mädchen
machen wollen. Lassen Sie mich Ihnen einen Rat geben, und akzeptieren Sie mein
Angebot von fünf Dollar pro Aktie. Ich sag’ Ihnen was — ich erhöhe auf fünf
Dollar fünfzig, der Kleinen zuliebe.«
    »So einfach, wie Sie behaupten, T.
Duke, ist das alles aber nicht.«
    »Helfen Sie mir, die komplizierten
Sachverhalte zu durchschauen, die mir angeblich entgehen.«
    »Warum erzählen Sie mir nicht zuerst
einmal, was mit Harry Hagopian passiert ist?«
    »Harry Hagopian?« T. Duke legte eine
Pause ein, so als ehrte er den Toten in einer Schweigeminute. »Der arme Harry.
Man sagt, sein Autounfall sei in Wirklichkeit Selbstmord gewesen.«
    »Er wollte nicht an Sie verkaufen, und
nun ist er tot. Bridget wollte nicht an Sie verkaufen, und nun ist sie tot.
Jetzt stehen wir beide auf verschiedenen Seiten des Zaunes. Habe ich in
nächster Zeit mit einem Unfall zu rechnen?«
    »Iris, ich werde Ihre unhöfliche
Andeutung ignorieren. Ich muß Sie sicher nicht daran erinnern, daß Ihre oberste
Pflicht hinsichtlich Pandora darin besteht, die Investitionen der Teilhaber zu
sichern. Bridget Cross war eine clevere Frau. Ihre Strategie für Pandora war
gut, und sie hätte es vielleicht sogar durchziehen können. Aber das war damals.
Die Geschicke Pandoras haben sich gewandelt. Ich bewundere Ihre Loyalität
Bridgets Traum gegenüber. Aber Sie sollten auch in Erwägung ziehen, daß Sie
sich irren könnten. Überlegen Sie mal, wie Sie sich fühlen werden, wenn Sie für
Brianna Cross’ Treuhandvermögen statt fünf Dollar fünfzig pro Anteil am Ende
nichts mehr bekommen. Überlegen Sie mal, Iris, und dann reden wir weiter.«
     
    T. Duke legte den Hörer auf die Gabel
des Telefons, das auf seinem riesigen, schwarzen Marmorschreibtisch stand. Er
sah zu Baines, der neben der geschlossenen Tür stand, die zum vorderen Büro
führte.
    »Soll ich sie wieder hereinbringen?«
fragte Baines.
    T. Duke nickte. Er sah zum Fenster
hinaus über die flachen Firmengebäude, die Zitrusbäume und die Felder von Somis
hinweg.
    Baines kehrte mit Toni Burton zurück.
    T. Duke erhob sich, als sie hereinkam.
»Miss Burton, ich muß mich dafür entschuldigen, daß ich unsere Unterhaltung
unterbrach. Ihr unerwarteter Besuch hat mich überaus gefreut. Setzen wir uns
doch hier aufs Sofa.«
    Toni setzte sich an ein Ende des
Ledersofas und verknotete ihre Beine, indem sie sie übereinanderschlug und den
einen Fuß hinter die Fessel des anderen Beines klemmte. Sie trug ein eher
konservatives graues Nadelstreifenkostüm mit einem weißen Rollkragenpulli. Sie
plapperte los: »Es ist ja so nett, daß Sie sich die Zeit nehmen, um mit mir zu
sprechen. Sie haben bestimmt so viel zu tun.« Ihre Augen waren so weit
aufgerissen, daß das Weiße um die blaue Iris herum deutlich zu sehen war.
    »Ich habe nie zu viel zu tun, um mit
Ihnen zu reden.«
    »Wie ich schon sagte, ich befinde ich
mich in einer guten Position, um Iris zu beeinflussen. Verstehen Sie mich nicht
falsch! Ich bewundere sie. Ich halte große Stücke auf sie, aber sie
sollte Ihr Angebot annehmen.« Toni hob rasch den Zeigefinger. »Aber nicht aus
den Gründen, die Sie wahrscheinlich annehmen.«
    Auf T. Dukes Lippen lag wie immer ein
freundliches Lächeln, unabhängig von seinen tatsächlichen Gefühlen. Er nickte,
um sie zum Weiterreden zu ermutigen, und zwinkerte ihr mit seinen kleinen
dunklen Augen zu.
    Toni mußte nicht ermutigt werden. »Sie
wissen, daß Today Rhea und Mick Ha ebenfalls wollen, daß Iris verkauft, aber
denen geht es nur ums Geld.« Sie hob die Hände. »Nicht, daß daran etwas
Verwerfliches wäre.«
    T. Duke hob die Augenbrauen. Sein
dünnes, mit viel Pomade eingeschmiertes Haar schob sich dabei mit der Kopfhaut
vor und zurück. »Und was veranlaßt Sie, den Verkauf anzustreben?«
    Toni stellte beide Beine fest auf den
Boden. Sie schürzte ihre Püppchenlippen, so als würde sie nur ungern darauf
antworten, sähe sich aber dazu verpflichtet. Sie sprach langsam und bedächtig.
»Es ist an der Zeit, daß jemand etwas gegen den Verfall der ethischen
Grundsätze in diesem Land unternimmt. Ich verstehe Ihre Mission, teile Ihre
Einstellung und möchte auf jede mir mögliche Weise helfen.«
    T. Duke und Baines, der seinen Posten
an

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