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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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es klickte wieder. Der Anlasser hatte sich in den
letzten Tagen vorbildlich verhalten, aber nun schien er wieder im Eimer zu
sein. Sie versuchte es noch ein paarmal, bevor der Motor ansprang. Als sie den
Wagen rückwärts herausfuhr, bemerkte sie, daß er in der kurzen Zeit, in der er
gestanden hatte, bereits einen klebrigen Ölklecks auf ihrer sauberen Auffahrt
hinterlassen hatte.
    »Baby, bitte tu deiner Mami das nicht
an«, flehte Iris.
     
    Iris klingelte an Kips Haustür, und
sie klingelte noch einmal. Sie versuchte, die Tür zu öffnen. Verschlossen. Sein
Ferrari stand auf der Auffahrt. Bridgets Volvo, den Summer in letzter Zeit
gefahren hatte, wenn sie den Ferrari nicht in die Finger bekam, konnte sie
nicht sehen, aber vielleicht stand er in der Garage.
    Sie ging an die Seite des Hauses und
dann die Zementstufen hinunter, die am Grundstück entlangführten, um es an dem
Tor zur Terrasse zu versuchen. Sie war überrascht, als sie es halb offen
vorfand. Sie stieß das Tor langsam auf aus Angst vor dem, was sie vielleicht zu
sehen bekam, und steckte den Kopf hinein. Nichts und niemand war in Sicht. Sie
wollte gerade auf die Terrasse und zu der Glastür gehen, als sie bemerkte, daß
sich in dem Gebüsch neben der Zementtreppe auf halbem Weg zu der unterhalb
liegenden Straße etwas regte.
    Sie schlich ein paar Stufen hinunter
und sah jemanden über dem Abflußrohr grätschen, das von Kips Garten wegführte.
Sie ging noch ein paar Stufen näher. In dem dämmrigen Licht erkannte sie einen
mit einer Sandale bekleideten Fuß.
    »Kip?« Iris war in dem vom offenen Tor
kommenden Licht deutlich zu erkennen.
    Er ließ das Rohr, das er zwischen den
Beinen gehalten hatte, fallen. »Oh, hallo.«
    Sie ging zu ihm. »Was machst du da?«
    »Ratten. Ich glaube, hier ist ein
Rattennest drin.«
    Sie hielt nach Werkzeugen zur
Rattenvernichtung Ausschau, fand aber nichts. Es kam ihr auch merkwürdig vor,
daß er mit bloßen Händen und fast bloßen Füßen dieser Arbeit nachging. Das war
nicht unbedingt die Kleidung, die sie für eine Rattenjagd wählen würde, aber
Kip war nicht für seine praktische Veranlagung bekannt.
    Er schien ihre Frage zu erahnen. »Ich
wollte nur mal gucken.« Er trat über das Rohr, kletterte durch das Geländer und
auf die Treppe neben ihr. »Also, und du... äh, bist nur so vorbeigekommen?«
    »Mhm.« Auf dem Boden neben dem
Kanalisationsrohr entdeckte sie eine lange, weiße Plastikstange mit einem Haken
am Ende. »Summer und Brianna sind nicht da?«
    Er zuckte gleichgültig mit einer
Schulter. »Einkaufen oder so.« Er sah, daß sie die Stange entdeckt hatte, und
ging die Stufen hinauf, fort vom Abflußrohr. »Möchtest du hereinkommen? Willst
du was trinken oder so?« Er war kein passionierter Gastgeber, und seine
Bemühungen schienen gezwungen.
    »Was ist denn das? Diese Stange da?«
    Kip spähte in die Dunkelheit, so als
erkannte er nicht richtig, auf was sie sich bezog. »Ach, das. Das sieht aus
wie... Mhm. Die benutzen wir, um Sachen aus dem Pool zu ziehen. Brianna muß sie
hierher gebracht haben.« Er ging die Stufen zurück, kletterte durch das
Geländer und hob die Stange auf.
    »Summer war heute bei mir.«
    Er sah sie an, die Stange in der Hand
wie ein Zepter. »Warum?«
    »Sie hat mir von Brianna und den
Bildern erzählt. Sie erzählte mir auch, daß du sie geschlagen hast.«
    Seine Fingerknöchel wurden weiß,
während er die Stange umklammerte. »Sie meinte zu mir, sie sei auf dem Läufer
ausgerutscht und mit der Wange auf die Stufen im Foyer aufgeschlagen. Und jetzt
erzählt sie den Leuten, daß ich sie geschlagen habe? Ich nehme an, daß das ihre
Art ist, sich bei mir dafür zu rächen, daß ich ihr gesagt hab’, sie soll ihre Arbeit
erledigen und den Mord an Bridget nicht zu Geld machen.« Er drehte die Stange
hin und her und versenkte das Ende in der Erde. »Es passiert. Siehst du? Siehst
du, wie es passiert?«
    »Was passiert?«
    Er schob die Stange durch das
Geländer, bevor er selbst wieder hindurchkroch. »Das Boß-Monster hat seinen Zug
getan.«
    »Du glaubst, daß das Boß-Monster
hinter dir her ist?«
    »Ja.«
    »Wurde Bridget von ihm ermordet?«
    »Ja. Das Boß-Monster hat Bridget
ermordet und versucht, es mir in die Schuhe zu schieben. Aber es wird sich
alles aufklären. Es kann das Spiel nicht spielen, ohne einen Teil seiner
Strategie zu offenbaren.« Kip drückte den Zeigefinger auf den Daumen und hielt
sie in die Höhe. »Ich brauche noch ein paar winzige Informationen. Nur

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