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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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seinem
Leben. Manchmal denke ich, daß es das einzig Wichtige für ihn ist. Aber ich
besitze sechzig Prozent, Kip zwanzig, und USA Assets hat jetzt zwanzig. Kurz
und gut, es ist egal, was er will.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben,
daß du ihn damals zwingen mußtest, auch nur die zwanzig Prozent auf seinen
Namen eintragen zu lassen.«
    »Er wollte, daß ich alles besitze.
Typisch Kip. Naiv. Vertrauensselig, nehme ich an. Na ja, ich hätte auch nie
gedacht, daß wir uns scheiden lassen würden.«
    Iris schwieg lange. Sie hatte Tränen
in den Augen, als sie zu Bridget aufsah. »Es tut mir so leid. Wirklich.«
    Brianna kam ins Büro. »Gehen wir?« Sie
sah zu Iris. »Warum weinst du denn, Tante Iris?«
    Iris blieb sitzen und drückte das Kind
fest an sich. »Ich dachte nur gerade an etwas Trauriges. Du bist so groß
geworden. Jedesmal wenn ich dich sehe, bist du schon wieder ein Stück
gewachsen.« Sie sah an Brianna vorbei zu Bridget. »Ich hab’s dir noch gar nicht
erzählt. Ich hab’ die Schlüssel zu meinem Haus abgeholt.«
    »Großartig, Iris! Ich freue mich so
für dich. Gleich als ich es sah, wußte ich, daß es das perfekte Haus für dich
ist.«
    Iris hielt Brianna von sich weg. »Und
dieses kleine Mädchen kann mich immer besuchen kommen und vielleicht auch mal
über Nacht bleiben.«
    »Au ja!« rief Brianna.
    »Wir müssen gehen«, sagte Bridget.
    »Halt die Ohren steif, Kleine. Bis
morgen.« Iris sah verwundert zu Liz auf der anderen Seite der Suite.
    Liz klammerte sich an ihre Bürotür, so
als müßte sie sich abstützen. Als sie Iris erblickte, fing sie an, langsam über
den Flur auf sie zuzugehen. Nach ein paar Schritten lehnte sie sich gegen eine
der Wände der Schreibtischecken und fing an zu schluchzen.
    Iris rannte zu ihr. »Was ist denn?«
    Zwischen den Schluchzern sagte Liz:
»Ich hab’ gerade das von Alexa erfahren. Verwandte von Jim Platt haben Ozzie
angerufen.«
    »Sie wird vermißt«, meinte Iris
zaghaft.
    »Sie haben sie gefunden...«
    Bridget kam leise zu ihnen herüber.
    »...in einer Schlucht im Coldwater
Canyon Park. Ihr Schädel war zertrümmert.«

3
     
     
    D arf ich vorstellen, Miss Cherry
Divine.«
    »Sie ist einsame Spitze.«
    »Total klasse. Aber kannst du sie
umbringen?«
    »Natürlich«, antwortete Today Rhea,
ohne zu zögern.
    Mit ihrem roten, knapp geschnittenen
Abendkleid lehnte die Frau an der Straße verführerisch gegen eine Mauer, an der
sie einen Fuß mit einem hochhackigen Schuh abstützte. Ihr zerzaustes blondes
Haar fiel über ihre Schultern, und ein lockender Blick glühte in ihren Augen.
Ein doppelläufiges Gewehr war auf ihren Oberkörper gerichtet.
    »Aber willst du das denn?« fragte
Today.
    »Will ich?«
    »Finden wir es heraus.«
    Cherry Divine wandte sich ab und ging
langsam mit schwingenden Hüften die Straße entlang. Sie sah über die Schulter
zurück und säuselte: »Worauf wartest du noch? Hast du etwa Angst?«
    Das einzige Licht in der
Computerwerkstatt kam von einer Vielzahl von übergroßen Monitoren, die
verstreut auf einem riesigen Konferenztisch standen. Die Figuren verschiedener
Bildschirmschoner schwebten über die Monitore: tropische Fische, Zootiere, die
Simpsons, Raumschiffe. Auf dem Tisch und im Umkreis der Werkstatt befand sich
auch ein Labyrinth aus Tastaturen, Mäusen, Mousepads, Lautsprechern, Joysticks,
Verlängerungsschnüren, Strom- und Netzkabeln, CD-Brennern, externen
Festplatten, Jaz-Laufwerken, Bändern, Laptops und Zentraleinheiten — sowohl in
einem Stück als auch zerlegt. Entlang einer Wand des Raumes befand sich ein
Friedhof von Computerteilen. Disketten und CD-ROMs waren wie die Sprenkel in
einem Napfkuchen verstreut. In einem Sessel saß Kitzel-mich-Elmo mit einer
Zigarre im Mund. Könnte man in eine Zentraleinheit schauen, sähe man G.I. Joe
in einer kompromittierenden Stellung sowohl mit der Business-Barbie als auch
mit Weihnachts-Barbie. Ein großer, ausgestopfter Gorilla saß in einer Ecke auf
dem Boden mit einer scharlachroten und goldenen Mütze der USC Trojans, die er
keck auf seinem struppigen Kopf trug. Ein Zettel mit der darauf gekritzelten
Botschaft USC IST BESCHISSEN war mit einem Steakmesser an seine Brust geheftet.
    Dies war das sogenannte Kriegszimmer.
Der harte Kern der Pandora-Mannschaft begutachtete darin die letzten Änderungen
an ihrem neuesten Spiel — Slade Slayers Trottel verlieren immer —, das
kurz vor der Veröffentlichung stand.
    Mick Ha stand neben Today. »Ist das
die Stimme von Bridget?

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