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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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dieser Santa-Ana-Wind in
Null Komma nichts eine Pflaume aus dir. Da ist Aminosäure oder Collagen drin
oder so. Was immer es auch ist, es ist großartig .« Sie redete in einem
vertrauensvollen Tonfall leise auf Iris ein, zeigte mit einem knallroten,
manikürten Fingernagel auf sie und runzelte besorgt die Stirn, so als ob sie
wirklich befürchtete, daß Iris Falten bekommen könnte. Vielleicht machte sie
sich Sorgen, vielleicht auch nicht. Liz behandelte jeden und jedes Thema, als
wäre es von äußerster Wichtigkeit. Das war eben ihre Art, die ihr zu einem
Umsatz von über 25 Millionen Dollar verhalf. Davon behielt sie fast eine
Million als Provision. Sie war das beste Pferd im Stall von Iris. Und das Beste
daran war, daß Liz und Iris schon jahrelang befreundet gewesen waren, bevor
Iris sie von der Konkurrenz abgeworben hatte.
    »Außerdem wird dieses Spray von einem
meiner Kunden vertrieben.« Liz zuckte mit der Schulter. Ihr Telefon klingelte.
Sie sah das Gerät müde an und antwortete nicht.
    »Was ist los?« fragte Iris.
    »Der Markt fiel um 510 Punkte.«
    Iris klappte der Kiefer herunter.
    »Er war um 800 gefallen. Jetzt hat er
sich wieder etwas erholt. Das Telefon klingelt unaufhörlich. Ich habe den
ganzen Morgen damit verbracht, meinen Kunden zu erzählen, daß sie sich keine
Sorgen machen sollen, abwarten müssen und keine Panikverkäufe vornehmen dürfen,
daß es sich nur um die Korrektur handelt, die die Experten vorausgesagt
haben...«
    »Hoffen wir’s«, sagte Iris. »Gehen wir
nachher zusammen Mittag essen?«
    »Na klar!« rief Liz begeistert, als ob
sie noch nie einen besseren Vorschlag gehört hätte.
    »Ich muß zurück in mein Büro.« Iris
wollte gehen, erinnerte sich aber dann an die Entschuldigung, die sie benutzt
hatte, um von Sam wegzukommen. Sie nahm den Kaffeebecher und öffnete die Tür.
    »Sind das nicht deine Freundin und
ihre kleine Tochter?« Liz stand von ihrem Schreibtisch auf und ging zur Tür.
»Ist sie nicht goldig? Hallo, Schätzchen!« Sie winkte Brianna zu. »Was für eine
Süße.«
    Brianna rannte quer über den Flur,
ließ ihre mitgenommene Pocahontas-Puppe kopfüber hängen und umarmte stürmisch
Iris’ Beine. »Hallo, Tante Iris!«
    »Hallo, meine Kleine. Ich freue mich
ja so, dich zu sehen.«
    »Ich fahre zu Oma.« Brianna trug ein
pinkfarbenes Baumwollkleid mit weißen Sternen darauf.
    »Wie schön!« freute sich Iris.
    »Schatz, laß Tante Iris in Ruhe. Sie
arbeitet.« Bridget Cross hatte in Iris’ Büro mit Sam Eastman geplaudert und
stand nun in der Tür. Sie trug einen hellgrauen Hosenanzug aus Wollgabardine und
eine glänzende Seidenbluse. Das war in etwa das formellste Outfit, das sie
besaß, und sie verabscheute es, sich so herauszuputzen. Sie zog es vor,
geschäftliche Dinge auf dem Tennis- oder Golfplatz zu besprechen. Sie hatte
viel zu tun und nur wenig Zeit für schmückendes Beiwerk. Außerdem war sie
praktisch veranlagt.
    Iris bemerkte, daß die jahrelange
Sonne bereits ihren Tribut an Bridgets Haut forderte. Im Licht der
Leuchtstofflampen waren vorzeitige Falten zu sehen.
    »Du hast Sam schon kennengelernt«,
sagte Iris, als sie Bridget mit einer Umarmung begrüßte. Bridget war der
einzige Mensch, den Iris kannte, der über mehr Energie verfügte als sie selbst.
Heute allerdings sah sie müde und abgespannt aus. Iris nahm an, daß dies auf
ihre Probleme mit Kip zurückzuführen war. Ihr Mitgefühl war ihr wohl anzusehen,
denn Bridget gab ihr eine Erklärung, auch wenn es nicht diejenige war, die sie
erwartet hatte.
    »Alexa Platt wird vermißt. Ich bin
ganz außer mir vor Sorge.«
    »Was ist passiert?«
    Bridget rieb sich die Hände, während
sie die Ereignisse des gestrigen Nachmittages wiedergab. Sie und Brianna waren
die letzten gewesen, die Alexa vor ihrem Verschwinden gesehen hatten. »Ich
hätte warten sollen, bis sie sich auf den Weg gemacht hat. Das mache ich
normalerweise auch immer, aber Brianna und ich waren spät dran.«
    »Mach dir keine Vorwürfe.«
    »Sie reden von der Frau dieses
Filmregisseurs, von Alexa Platt?« warf Sam ein, der es verabscheute, wenn er
nicht einbezogen wurde. »Ich habe das auf dem Weg hierher in den Nachrichten
gehört. Sind Sie mit ihr befreundet?«
    »Alexa hat in der Anfangszeit einige
Graphikarbeiten für Pandora gemacht«, antwortete Bridget. »Dann hat Jim Platt
sie als Art Director für einen seiner Filme engagiert. Kurz danach haben sie
geheiratet.«
    »Ich würde mir keine Sorgen machen«,
beruhigte Iris

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