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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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großen
Produkthaftungs-Prozeß zur Verantwortung gezogen worden war.
    In dem Briefkopf von Canterbury Investments
war auch eine gebührenfreie Telefonnummer angegeben. Iris nahm den Hörer in die
Hand, legte dann aber wieder auf, als sie sich daran erinnerte, daß in den
Rechnungen für gebührenfreie Nummern die Telefonnummern des Anrufers angegeben
wurden. Evan brauchte nicht zu wissen, daß sie Canterbury Investments auf der
Spur war.
    Sie nahm den Hörer wieder in die Hand
und bat die Auskunft um die Vorwahl von Meridian, Mississippi. Dann rief sie
die Auskunft für das Gebiet an. Schnell hatte sie die private Nummer von Otis
Zajac. Eine anscheinend junge Frau nahm das Gespräch an.
    »Ist Mr. Zajac zu sprechen?«
    »Wer ist am Apparat?«
    »Hier ist Miss, äh...« Iris wartete
auf eine Eingebung. »Smith.« Sie zuckte mit den Schultern. Was soli’s, ein
langer Tag lag hinter ihr. Sie fühlte sich nicht kreativ. »Miss Smith von
Canterbury Investments. Ich führe eine Untersuchung durch, um die Zufriedenheit
unserer Kunden zu überprüfen. Ist Otis Zajac zu sprechen?«
    »Dad! Am Telefon ist eine Frau, die
dich sprechen will!« rief sie. »Ich bin seine Tochter«, erklärte sie.
    »Wissen Sie, ob Mr. Zajac mit dem
Service zufrieden ist, den er von Canterbury bekommt?«
    »Ich glaube schon.« Sie zog ihre Worte
auf eine Art in die Länge, die Iris’ Geduld auf die Probe stellte. »Ich
versuche, ein wenig darauf zu achten, wie er sein Geld ausgibt, aber Sie wissen
ja, wie selbständige ältere Leute sein können. Ich hatte von Canterbury
Investments noch nie etwas gehört und meinem Dad gesagt, er solle vorsichtig
sein. Dieser Mann rief Dad einfach so an. Bevor ich mich versehe, schickt Dad
einem vollkommenen Fremden Geld zu. Ich hab’ ihm erzählt, daß ich im Fernsehen
eine Sendung über solche Betrüger gesehen habe, aber wenn er sich was in den
Kopf gesetzt hat, dann hört er auf keinen mehr. Das war vor ein paar Jahren.
Ich nehme an, das ist alles solide. Er bekommt ab und zu diese kleinen
Dividenden ausgezahlt. Hier ist er.« Sie gab den Hörer weiter. »Sie will mit
dir über diese Canterbury Investments reden.«
    »Hallo? }a. Gute Firma, diese
Canterbury.« Seine Stimme hatte den rauhen Klang eines sehr alten Menschen.
»Dieser Evan Finn hat ein hervorragendes Händchen für Aktien. Ich hab’ ihn
einigen meiner Freunde empfohlen.«
    »Mr. Finn hat Sie angerufen und Sie
gebeten, ihm Geld für Anlagen zu schicken, ist das korrekt?«
    »Genau so war es. Er hat vor etwa drei
Jahren das erste Mal angerufen.«
    »Und sind Sie mit den Gewinnen Ihrer
Anlagen zufrieden?«
    »Ich bin begeistert. Ist gut für mein
Herz, wenn ich meiner Tochter zeigen kann, daß sie unrecht hat. Sie und ihr
Mann glauben, daß ich keinen Grips mehr habe, daß ich nicht mehr für mich
entscheiden kann. Aber ich kann noch immer einige Tricks aus dem Ärmel
schütteln. Im letzten Jahr haben meine Anlagen siebenunddreißig Prozent an Wert
gewonnen. Siebenunddreißig Prozent!«
    »Haben Sie Referenzen verlangt oder
Mr. Finns Brokerlizenz überprüft, bevor Sie ihm Geld geschickt haben?«
    »Das habe ich. Natürlich habe ich das.
Ich bin doch nicht von gestern. Und ich weiß, daß es da draußen nur so von
Gaunern wimmelt, die die Alten ausnehmen wollen. Er hat mir erzählt, daß er bei
dieser großen Firma in Nashville angestellt ist, Huxley Investments, und er
dies nur so nebenbei macht, um sich ein bißchen dazuzuverdienen. Er nimmt
geringere Provisionen als eine große Firma. Er meinte, ich könnte ihn ruhig
überprüfen, sollte aber Canterbury Investments nicht erwähnen, weil er sonst
Schwierigkeiten bekommen könnte. Das macht er schwarz, Sie verstehen. Ich
dachte mir, das hört sich nach einem netten, ehrgeizigen jungen Mann an.«
    »Haben Sie bei Huxley Investments
angerufen?«
    »Nein, Ma’am. Bin meinem Instinkt
gefolgt. Ich bin vierundachtzig Jahre alt. Ich hätte es nicht so weit gebracht,
wenn ich nicht immer meinem Instinkt gefolgt wäre.«
    »Haben Sie je versucht, von Ihren Aktien
etwas zu verkaufen?«
    »Erst vor kurzem. Dieser Baissemarkt,
von dem alle reden, hat mir etwas Angst eingejagt, und ich hab’ Evan gesagt,
daß es an der Zeit wäre, sich aus dem Staub zu machen. Er war anderer Ansicht.
Es wäre noch eine Menge Geld zu verdienen. Er sagte, er wäre sich so sicher,
daß er die Entwicklung abwar-ten und noch nicht verkaufen wollte.«
    Iris bedankte sich dafür, daß er sich
die Zeit genommen hatte, und legte

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