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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Sie
verließ das Zimmer und kehrte mit den Bildern von Brianna und mit dem Glas
zurück, das sie in einem Beutel mit Zip-Verschluß aufbewahrt hatte.
    Stubbs schaute aufmerksam die Bilder
durch. »Ich werde bei Gericht beantragen, daß Brianna von einem Psychologen
befragt wird, ob Kip es nun billigt oder nicht.«
    »Er ist noch immer Ihr
Hauptverdächtiger?«
    Stubbs ließ das Glas in ihre große
Handtasche fallen. »Miss Thorne, er ist unser einziger Verdächtiger.«
     
    »Arme Iris!« meinte Toni mitfühlend.
»Wer könnte Ihnen so etwas Schreckliches an tun?«
    »Anscheinend spielt jemand Trottel
verlieren immer im wahren Leben.«
    Sie saßen im Büro von Toni bei
Pandora.
    »Das Schlangennest taucht im zweiten
Level auf«, sagte Toni. »Wer auch immer dahinter steckt, ist sehr gerissen, das
muß ich ihm zugestehen.«
    »Und sehr krank.«
    »Vielleicht.«
    »Wie ist die Stimmung hier so?« fragte
Iris.
    Toni verdrehte die Augen. »Mick und
Today sind sauer auf Kip und sauer auf Sie. Sie sind im allgemeinen einfach
genervt. Die beiden glauben, daß Sie nicht wissen, was Sie tun, und sie haben
das Gefühl, daß niemand die Firma leitet. Ich hab’ ihnen gesagt, daß sie etwas
Verständnis zeigen sollen, und hab’ sie daran erinnert, daß es Pandora ohne Kip
gar nicht gäbe. Er hat der Firma immer noch etwas zu geben. Er ist mit der
neuen Graphik-Engine fast fertig, und nach dem zu urteilen, was er sagt, ist
sie brillant.«
    Toni zog die Beine hoch und setzte
sich im Schneidersitz auf den Schreibtischstuhl. Sie trug einen langen,
purpurnen Pullover, schwarze Leggings und Schnürstiefel. »Ich habe den beiden
auch gesagt, daß sie Sie in Ruhe lassen sollen. Sie haben nicht darum gebeten,
Pandora zu leiten — es fiel Ihnen in den Schoß. Ich hab’ ihnen erzählt, daß ich
Ihnen so viel wie möglich helfe, und das mache ich gern.«
    »Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar,
Toni. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie täte.«
    »Ich hatte irgendwie gehofft, mich
unentbehrlich machen zu können.«
    Iris spürte, daß noch mehr kommen
würde, zumal sie seit langem ahnte, daß Tonis Engagement nicht uneigennützig
war.
    Anscheinend bemerkte Toni, daß ihr
Benehmen alles andere als professionell war, denn sie stellte die Füße auf den
Boden, setzte sich aufrecht hin und sah Iris ernst an. »Ich weiß, daß Sie
jemanden einstellen wollen, der Pandora leiten soll. Geben Sie mir eine Chance,
Iris.«
    Iris ließ sie weiterreden.
    »Ich möchte keinesfalls so tun, als
könnte ich unmittelbar in Bridgets Fußstapfen treten, aber mit ein bißchen
Zeit, das weiß ich, kann ich es. Ich kenne die Beteiligten, ich kenne das
Umfeld. Sie finden vielleicht jemanden mit mehr Erfahrung, aber ich weiß, wie diese Firma funktioniert und was sie funktionieren läßt.«
    So verrückt Toni des öfteren auch
wirkte, so schien sie im Moment doch beherrscht, deutlich und selbstbewußt.
    Toni beendete ihr Plädoyer. »Was
meinen Sie?«
    »Das sind alles gute Argumente, Toni.
Sie haben mir viel gegeben, worüber ich nachzudenken habe, und das werde ich
auch tun.«
    Toni sah Iris an, als erwartete sie
mehr. Als nichts kam, sagte sie: »Das ist alles, was ich erhofft habe. Danke.«
Nach ein paar unangenehmen Sekunden wechselte sie das Thema. »Raten Sie mal,
mit wem ich gestern abend ausgegangen bin?«
    »Baines?«
    »Evan Finn!«
    Es überraschte Iris nicht sonderlich.
Toni schien ein Problem damit zu haben, daß sie immer am falschem Ort nach
Liebe suchte.
    Tonis professionelles Verhalten
verschwand, und sie kicherte wieder. » Vielen Dank, daß Sie mich dazu
eingeladen hatten, mit Ihren Leuten ein Glas zu trinken. Ich bin so froh
darüber, daß ich Evan kennengelernt habe. Er ist wunderbar !« schwärmte
sie. »Wir gehen heute abend wieder aus.«
    Iris war weniger begeistert. »Sie
haben mich nicht um meine Meinung gefragt, aber ich würde es langsam mit ihm
angehen lassen. Offen gesagt ist er mir nicht ganz geheuer.«
    »Was meinen Sie?« fragte Toni mit
einem unglaublich naiven Gesichtsausdruck.
    »Ich glaube nicht, daß er immer der
ist, der er vorgibt zu sein. Ich möchte nicht, daß Ihnen wehgetan wird.«
    Toni wurde zornig. »Sie haben gut
reden, Iris. Sie haben einen Mann.«
    Iris ließ das Thema fallen. Es war
klar, daß es ebenso sinnlos war, Toni zu raten, ihren Männergeschmack zu
überdenken, wie Liz zu überzeugen, mehr zu essen. Iris sah auf die Uhr. »Die
große Stunde naht.«
    Sie verließen Tonis Büro und gingen
den Steg entlang bis

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