Das Erbe der Pandora
war«, sagte
Iris. »Ich wußte, daß diese Verschwörungstheorie von den
>Ver-trauensmännern< und USA Assets verrückt war, als sie mir in den Sinn
kam. Aber als Toni darauf ansprang und so überzeugend wurde, dachte ich
irgendwann, daß es verrückt genug war, um wahr sein zu können. Sie verdrehte
die Tatsachen so, daß es ihr in den Kram paßte. Wie auch ihre Unterhaltung mit
Jim Platt. Er hat wirklich bei Pandora angerufen, um mit mir zu reden, aber er
hat ihr erzählt, daß er keine Verbindung zwischen der Finanzierung seines Films
und USA Assets oder den >Vertrauensmännern< entdeckt hatte.«
»Als ich aus der Haft entlassen wurde,
mußte Toni ein anderes Szenario entwerfen, um den Verdacht von sich
abzulenken.« Kip blickte starr auf den Boden. »Es erklärte wunderbar den Mord
an Bridget und auch an Alexa Platt.«
»Bridget, Alexa, Banzai und Summer.
Vier Morde, die von einer Frau begangen wurde, die verzweifelt darum kämpfte,
ernstgenommen zu werden.«
»Und Toni gesteht keinen einzigen von
ihnen«, fügte Kip hinzu.
»Zum Glück hat die Polizei eine
schwarze Trainingshose in Tonis Wohnung gefunden, die mit den Fasern
übereinstimmt, die im Gebüsch neben der Treppe sichergestellt wurden. Sie haben
keine blutigen Sandalen entdeckt, statt dessen aber einen Tropfen getrocknetes
Blut auf dem Teppich in ihrem Wohnzimmer. Die Polizei läßt gerade eine
DNS-Analyse durchführen. Es handelt sich mit Sicherheit um Bridgets Blut. Die
Polizei hat sich bestätigen lassen, daß Toni in der Nacht, in der Bridget
ermordet wurde, im Kino war, wie sie behauptet, aber das Alibi ist ziemlich
dürftig. Das alte Kino hat einen Hinterausgang.«
Vor ihrem Büro spielten Brianna, Liz
und der junge Hund ausgelassen mit einer Papierkugel. Iris ging die gräßliche
Liste der Verbrechen weiter durch. »Die Polizei wird beweisen können, daß die
Kugeln, die das maskierte Monster in Summers Bungalow auf mich abgefeuert hat,
zu der Waffe gehören, die Toni auf dem Hügel hatte — vorausgesetzt, sie finden
sie unter dem Schlamm.«
»Arme Summer. Sie war etwas dämlich,
aber das hat sie nicht verdient. Schatz, sei vorsichtig mit dem Hund«, mahnte
Kip Brianna. »Es hat sich ein Zeuge gemeldet, der Banzai und Toni zum Zeitpunkt
des Mordes an Banzai in der Nähe der Treppe sah.«
»Das war wirklich Zufall. Es gibt
Beweise, die Toni in Zusammenhang mit allen Morden bringt...«
Kip beendete den Satz. »Außer dem an
Alexa Platt.«
»Und genau das verstehe ich nicht. Ich
denke, Toni könnte Bridget in den Park gefolgt sein. Vielleicht hat Toni dann
Alexa zurück in den Wald gelockt, nachdem Bridget weggefahren war. Vielleicht
hat Alexa etwas gesagt, daß Toni ausrasten ließ. Alexa war nie besonders
feinfühlig gewesen. Vielleicht hat Toni ihren Plan für dich und Bridget
ausgeplaudert und hat dann gemerkt, was sie angerichtet hat.« Iris seufzte.
»Aber es ist trotzdem unheimlich. Man könnte denken, so schlecht wie es für
Toni aussieht, würde sie einfach alles gestehen.«
»Sie spielt das Spiel noch immer,
Iris. Sie wird nie ein Geständnis ablegen.« Kip sah auf die Uhr und stand auf.
»Wir sollten lieber gehen.«
Iris erhob sich ebenfalls. »Hast du
einen Haus-Sitter, während ihr in Hawaii seid?«
Kip mußte lachen, als er Iris’
durchdringenden Blick sah. »Ja, habe ich. Ein Rentner-Ehepaar, mit denen du
dich bestimmt gut verstehst. Ich wäre dir dankbar, wenn du mal nach ihnen
schauen könntest.«
Baines schloß die dicke, gläserne
Eingangstür von San Somis auf und trat zurück, um Iris hereinzulassen. »Miss
Thorne.«
»Baines.«
Wortlos gingen sie im Erdgeschoß
zwischen den Oldtimern hindurch und betraten den Aufzug. Oben angekommen ließ
Baines Iris zuerst aussteigen. Er öffnete die Tür zu dem Vorzimmer, dann die
Tür zu T. Dukes Büro und schließlich die Tür zum Konferenzraum. In dem ovalen
Zimmer hatte sich eine Gruppe von Männern um ein Ende des großen Tisches
versammelt. Sie lachten herzlich und bemerkten nicht, daß Iris hereinkam.
»Ich kenne noch einen guten für Sie«,
sagte T. Duke. »Was haben Frauen und Kondome gemeinsam?« Er lächelte
gaunerhaft, bevor er die Pointe preisgab. »Sie verbringen beide mehr Zeit in
deiner Brieftasche als auf deinem Schwanz.«
Die Anwesenden brachen in Gelächter
aus. T. Duke klopfte sich auf die Schenkel, drehte sich um und entdeckte Iris.
»Oh! Ich hatte ja keine Ahnung, daß eine Dame anwesend war.« Er ging mit
ausgestreckter Hand auf sie zu. »Bitte
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