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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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ungepflegte, Tarzan ähnliche Art sogar sexy. Zuerst hielten dich die
Mädchen auf dem Flur für verrückt, weil du dich mit ihm eingelassen hast, dann
waren alle neidisch.«
    Bridget steckte die Hände in die
Taschen ihrer Freizeithose. »Ich liebe Kip, das werde ich immer tun. Aber ich
bin nicht mehr in ihn verliebt, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Habt ihr immer noch diese Waffe?«
    »Die muß irgendwo sein. Warum?
Befürchtest du, daß ich sie auf ihn richten könnte?« meinte Bridget spaßhaft.
    »Ich habe Angst, daß es andersherum
sein könnte.«
    »Das befürchtete Alexa auch.« Bridget
schloß die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Der Kriminalbeamte, der dich
vernommen hat, rief mich heute wegen Alexa an. Anscheinend haben sie nicht
viele Anhaltspunkte. Ich fürchte, daß sie nie herausfinden werden, wer es war.
Man liest von so vielen Morden in L.A., die nie aufgeklärt werden.«
    »Es ist ein Alptraum. Dabei war ich
diejenige, die sich beobachtet gefühlt hatte.«
    »Wirklich? Wann?«
    Bridget verzog das Gesicht. »Es war
wahrscheinlich nichts von Bedeutung.«
    »Willst du mir nicht sagen, was
passiert ist?«
    »Es war nichts, wirklich. Ein
Geräusch auf dem Parkplatz von Pandora. Ein Schatten auf der Veranda. Meine
Phantasie ging mit mir durch, das war alles.« Bridget seufzte und wechselte das
Thema. »Jedenfalls hat Jim mir erzählt, daß Alexa eingeäschert werden wollte,
aber sie hat keine Anweisungen hinterlassen, wo die Asche verbleiben soll. Er
und Alexas Mutter führen nun einen Krieg. Sie möchte, daß die Asche auf dem
Familienfriedhof begraben wird. Er möchte sie in den Weltraum schießen lassen,
so wie Timothy Leary es mit seiner zum Teil gemacht hat.«
    Iris verdrehte die Augen.
    »Vielleicht teilen sie am Ende die
Asche unter sich auf.«
    »Wie grauenhaft!«
    Bridget sah zu ihrer Tochter, die am
Rand vom Rasen stand, die Hände in die Hüften gestemmt hatte und auf den Hang
neben Iris’ Haus schaute. »Wohin guckst du denn, Schatz?«
    »Ich mag das Haus da nicht. Das ist
unheimlich.« Brianna zeigte auf ein großes, verlassenes Haus an der Capri Road,
die oberhalb von Iris’ Straße lag. Die Hintertür stand offen und hing an einer
einzigen Angel. In den Mauern waren Risse, und der Schornstein war durch das
Dach gestürzt.
    »Was ist eigentlich mit dem Haus?«
fragte Iris.
    »Es wurde während des
Northridge-Erdbebens beschädigt, und soweit ich gehört habe, haben es die
Eigentümer einfach zurückgelassen. Ich weiß nicht, warum die Bank es nicht
abreißen läßt. Da wohnen Obdachlose drin. Ich befürchte, daß sie es eines
Nachts in Brand stecken werden.« Bridget drehte sich zu dem Haus von Iris um. »Aber
schauen wir uns doch jetzt mal bei dir um, Miss Hausbesitzerin.«
    Der kleine Bungalow mit den
Holzstreben, den beiden Schlafzimmern und dem einen Badezimmer war 1922 gebaut
und liebevoll erhalten worden. Es war hellgelb mit weißen Zierleisten angestrichen.
Über jedem Fenster befanden sich Halbkreise mit eingeschnitzten Strahlen, die
einem plötzlichen Sonnendurchbruch ähnelten. Unter dem Dachgesims war ein
riesiger Sonnendurchbruch zu sehen.
    Ein Weg aus Backstein, gesäumt von
Blumenbeeten, führte zur Haustür, hinter der gleich das sonnendurchflutete
Wohnzimmer lag. Alle Zimmer, außer der Küche und dem Badezimmer, waren mit
Parkett aus Hartholz ausgelegt. Rechts vom Wohnzimmer, hinter einem
bogenförmigen Durchgang, befand sich das Eßzimmer. Von dort aus ging es in die
Küche, die mit Hilfe der Schränke mit den Milchglastüren, der gekachelten
Arbeitsfläche und des gefliesten Fußbodens auf den neuesten Stand gebracht
worden war. Von der Küche aus führte eine Tür zur Waschküche und eine andere
nach draußen. An dem schmalen Flur lag — neben dem Wohnzimmer —ein Gästezimmer.
Das kürzlich renovierte Badezimmer befand sich daneben. Am Ende des Flures war
das Schlafzimmer. Eine gläserne Schiebetür war in die Außenwand eingesetzt
worden. Sie führte auf eine Holzveranda, die die gesamte Hausseite einnahm.
    »Wohnen Menschen in so kleinen
Häusern, Mommy?«
    »Brianna, unser Haus ist viel größer
als das der meisten Menschen.« Bridget sah Iris entschuldigend an.
»Kindermund...«
    Iris zuckte mit den Schultern. »Es ist
ein kleines Haus. Aber die Lage!«
    Brianna machte die Schiebetür des
Schlafzimmers auf und hüpfte über die Veranda und hinunter auf das blumenreiche
Grundstück. Ein kleiner Maschendrahtzaun zog die Grenze zwischen dem Grundstück
und dem

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