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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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vorstellen, wie schrecklich es sein muß, von so einer Frage sein ganzes
Leben lang verfolgt zu werden. Und wir müssen die Wahrheit Pandora zuliebe
herausfinden.« Iris stand auf. »Ich sollte nach Hause fahren. Ich bin gestern
in ein neues Haus gezogen und habe noch kaum etwas ausgepackt.«
    Toni stand ebenfalls auf und ging zur
Tür der Computerwerkstatt. Sie blieb stehen und sah Iris an. »Als Sie mich
baten, Ihnen Cherry Divine und den höchsten Level zu zeigen, war das nicht das
einzige, was Sie sehen wollten, oder?«
    »Nein«, räumte Iris ein.
    Toni nickte. »Das ist in Ordnung. Ich
nehme es Ihnen nicht übel, daß Sie mich mal unter die Lupe nehmen wollten. An
Ihrer Stelle würde ich mich hassen wie die Pest. Ich wäre nicht so nett, wie
Sie es sind. Meine Haare würden in Büscheln auf dem Boden liegen, wenn Sie
wissen, was ich meine.«
    Iris mußte bei der Vorstellung
lächeln.
    »Wir verstehen uns also, ja?«
    »Ja.«
    »Frieden?« Toni streckte die Hand aus.
    Iris ergriff sie. »Frieden.«
    »Gut.« Toni hüpfte zur Tür hinaus,
ging die Treppe hinunter und durchquerte den Hangar.
    Iris folgte ihr nur mit Mühe.
    Toni öffnete die Eingangstür und hielt
sie auf.
    »Sie gehen noch nicht?« fragte Iris.
    »Nee, zuviel Arbeit. Ich bin die
einzige, die eine Ahnung davon hat, was Bridget getan hat. Ich gebe mein
Bestes, aber ich kann nicht bestimmen, was das nächste Projekt sein soll, auch
wenn ich ein paar großartige Ideen habe. Wir brauchen jemanden, der
verantwortlich ist. Wie soll Kip aus dem Gefängnis heraus Pandora leiten?«
    »Kip gefiel es nicht, wie Bridget die
Firma leitete, jetzt kann er das übernehmen — und sie in den Bankrott leiten,
wenn er will.«
    »Wir sollten mal essen gehen.«
    »Klingt gut.«
    Iris hörte, wie Toni die schwere
Glastür hinter ihr zuschloß, und drehte sich noch einmal um, um ihr zum
Abschied zuzuwinken. Durch die Glastür sah sie Toni, die ausgelassen über den
Boden tanzte.
     
    Iris fuhr mit dem Triumph auf ihre
Auffahrt und stellte den Motor ab. Ihre Garage war noch immer voller Kartons,
so daß sie dort nicht parken konnte. Sie war in Gedanken versunken und
entdeckte die Pakete nicht, die vor der Haustür standen, bis sie fast darüber
stolperte. Wie ein Wachposten stand mitten drin ein schwarzer Kesselgrill mit
einer riesigen roten Schleife drumherum. Sie suchte nach einer Karte oder einer
Nachricht, als sie ihre Nachbarin hörte.
    »Juhuu!« rief Marge. »Hal-looo!«
    Iris ging an den Rand der Veranda und
sah Marge, die zusammen mit Garland Hughes über den Rasen getippelt kam. Iris
wurde warm ums Herz.
    Garland grinste jungenhaft, während er
mit dem Arm die knochige, schön geschmückte Hand von Marge stützte. Seine
Wangen waren rosa und seine Haare unordentlich.
    Marge tätschelte seinen Arm mit ihrer
freien Hand. Sie trug wieder ein Kostüm und hochhackige Schuhe. »Ich habe
diesen charmanten Herrn gerettet, als er so ganz allein vor dem Haus auf der
Veranda saß, so verlassen aussah und auf die Dame seines Herzens wartete.«
    »Ich wußte nicht, daß du nach L.A.
kommen würdest.« Iris versuchte, nicht Hals über Kopf auf ihn zuzustürzen.
    »Ich hatte doch am Samstag dieses
Dinner in Denver. Ich muß morgen in Seattle sein, also dachte ich, ich
überrasche dich und fliege von Los Angeles aus.«
    Iris kam sich nun albern vor, als sie
sich daran erinnerte, daß Garland ihr von seinem Geschäftsessen am Samstagabend
in Denver erzählt hatte. Sie ging rasch in Gedanken noch einmal den Morgen
durch und überlegte, ob sich ihre eifersüchtigen, erbärmlichen Gedanken in
irgendeinem öffentlichen und peinlichen Verhalten offenbart hatten. Da war der
Anruf... Stillschweigend frohlockte sie, als sie sich erinnerte, daß sie
aufgelegt hatte, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sie hatte sich nichts
zuschulden kommen lassen. Sie hatte es gerade noch einmal vermieden, sich wie
eine klammernde, verzweifelte Frau aufzuführen. »Ich bin so froh, daß du
gekommen bist.«
    »Mir gefällt dieser Mann«, schwärmte
Marge. »Ich könnte ihn Ihnen glatt ausspannen.«
    »Sie macht einen sehr trockenen
Martini«, meinte Garland.
    »Nicht vergessen, er mag seinen mit
einem Twist«, fügte Marge hinzu.
    »Einem Twist?« fragte Iris und dachte
an den Tanz.
    »Ein Stück Zitrusschale, meine Liebe,
statt einer Olive«, sagte Marge.
    »Ich weiß gar nicht, wie man einen
Martini macht«, gestand Iris.
    »Eine Fähigkeit, die jede Gastgeberin
beherrschen sollte.« Marge zeigte

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