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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Reserve- gerät und ein Fernsehgerät – sorgten für eine zuverlässige draht- lose Verbindung.
       Im Gegensatz zu den bisher auf Raumfahrten verwendeten Geländewagen war dieser bewaffnet. Aus einem besonderen Turm, der sich über dem vorderen Teil des Wagens erhob, ragte ein großkalibriges Maschinengewehr.
       Kamow hatte Belopolski dazu bewogen, dieses bewaffnete Fahrzeug „für alle Falle“ mitzunehmen.
       „Wer weiß, vielleicht haben wir grundsätzlich falsche Vor- stellungen von den Bewohnern der Venus“, hatte er gesagt. „Nehmen Sie es zu unserer Beruhigung mit.“
       „Das sind zweiunddreißig Tonnen überflüssige Last.“
       „Einen großen Geländewagen brauchen Sie sowieso.“
       Neben dem Maschinengewehr waren auch die Raupenketten in Anbetracht der starken Motoren eine furchtbare Waffe. Wäre das Fahrzeug nicht so robust gewesen, hätte Melnikow die ge- fährliche Exkursion vielleicht gar nicht gewagt.
       Als die Besatzung beriet, wer an der Fahrt teilnehmen solle, entbrannte ein heftiger Streit. Jeder wollte dabeisein. Schließ- lich mußte Melnikow von seinen Rechten als Kommandant Gebrauch machen.
       „Knjasew wird den Wagen fahren“, bestimmte er. „Ihn be- gleiten Korzewski als Arzt und Wtorow als Kameramann. Die Befehlsgewalt übertrage ich Knjasew.“
       Laut Erdkalender war es der 25. Juli, halb acht Uhr morgens, laut Venuskalender aber tiefe Nacht, als der schwere Gelände- wagen das Raumschiff verließ. Er fuhr langsam zu den Strom- schnellen, nachdem er den im Scheinwerferlicht liegenden Ufer- streifen hinter sich gelassen hatte. Die an Bord zurückgeblie- benen Männer versammelten sich im Observatorium und blickten ihm so lange nach, bis seine Umrisse in der Finsternis der Nacht verschwammen. Aber auch dann blieben sie noch am Fenster stehen und spähten angestrengt in die Ferne.
       Nach zehn Minuten etwa flammte in weiter Ferne ein Schein- werfer auf – die Kameraden suchten die Schneise. Dann ver- schwand das Licht. Der Wagen war in den Wald gefahren.
       Die fünf Männer gingen hinüber in die Funkkabine. Topor- kow schaltete den Bildschirm ein. Sogleich erschien das Bild des Waldweges. Die Fernsehkamera, die auf dem Gelände- wagen montiert war, trat in Tätigkeit
       Deutlich zeichnete sich der langsam vorüberziehende Wald ab, der von dem grellen Scheinwerferlicht des Fahrzeuges an- gestrahlt wurde. Aus dem Lautsprecher erscholl das Gerassel der Raupenketten. Die Männer fühlten sich an der Seite ihrer Genossen. Sie horten jedes Wort, das im Wagen gewechselt wurde, und konnten sich, wenn sie wollten, an der Unterhaltung beteiligen.
       Toporkow streckte den Arm aus, um sich in die Unterhaltung einzuschalten, aber Melnikow hielt ihn zurück.
       „Wir wollen sie lieber nicht ablenken. Wenn nötig, werden sie selber anrufen.“
       Er sprach so leise, als fürchtete er, die Besatzung des Ge- landewagens könnte ihn hören. Aber die Sendeanlage war aus- geschaltet.
       Schweigend saßen die fünf Männer in der verdunkelten Ka- bine vor dem hellen Bildschirm und nahmen an jeder Bewegung des mächtigen Raupenfahrzeugs Anteil. Sie schienen mit ihm verschmolzen. Saizew wiegte sich sogar auf seinem Stuhl hin und her, als die Landschaft auf dem Bildschirm erzitterte und schneller vorüberzog. Knjasew fuhr nun bedeutend schneller.
       Plötzlich...
       Die fünf Männer beugten sich ruckartig vor und unterdrück- ten einen Schrei.
       Hinter einer Wegbiegung, der sich der Wagen schnell näherte, trat überraschend eine Gruppe der Seebewohner hervor. Es waren mindestens zwanzig...
       Alle fünf spürten förmlich, wie scharf Knjasew bremste. Die Bäume auf dem Bildschirm kamen zum Stillstand. Ebenso reg- los verharrten die Reptile.
       Sekundenlang waren deutlich ihre roten Panzer, die faltigen blaßrosafarbenen Leiber und die kleinen dreieckigen Köpfe zu sehen...
       Dann erloschen die Scheinwerfer des Wagens. Der Wald ver- sank in völlige Finsternis.
       Finsternis schlug auch den Männern in der Funkkabine des Raumschiffes vom Bildschirm her entgegen.
       Die Begegnung mit den Venusbewohnern kam für Knjasew und seine Begleiter nicht überraschend. Sie waren jeden Augen- blick darauf gefaßt gewesen und hatten sich sogar gewundert, als ihnen an den Stromschnellen keine einzige „Schildkröte“ be- gegnet war. Die Stapel sahen unberührt aus.
       Fast einen Kilometer war der Wagen auf

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