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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Herren des Pla- neten hätten denken können, die Menschen lehnten ihre Gabe ab.
       „Seht euch einmal die Algen an“, sagte Balandin, „daß Gefäß ist sorgsam damit ausgelegt – ich möchte fast sagen: liebevoll. Speisen für Gefangene, die man umbringen will, wird man nicht so garnieren. Das zeugt abermals für ihre Friedensliebe und ihre freundschaftlichen Gefühle.“
       „Es könnte sein“, gab Belopolski unbestimmt zu.
       Nachdem die Männer wieder die durchsichtigen Helme auf- gesetzt hatten, öffneten sie die Tür. Sie mußten Sauerstoff spa- ren, auch konnten die Venusianer jeden Augenblick zurückkom- men.
       Wieder zogen sich die Stunden des Wartens in die Länge. Die Herren der Venus hatten es offenbar nicht eilig. Bisweilen kam den Männern der Gedanke, man habe sie völlig vergessen – so langsam verging die Zeit.
       Belopolskis Uhr stand auf zwölf. Sechzehn Stunden waren seit der verhängnisvollen Exkursion zum See vergangen. Die ganze Nacht über hatte niemand ein Auge zugetan. Jetzt machte sich trotz aller Erregung die Müdigkeit bemerkbar.
       Abermals vergingen mehrere Stunden, ohne daß sich etwas änderte. Es wurde Abend. Niemand kam zu ihnen …
       Alle drei wachten zugleich auf. Sie konnten sich nicht darauf besinnen, wie sie eingeschlafen waren, aber ein Blick auf die Uhr zeigte, daß sie zehn Stunden geschlafen hatten. Es war be- reits Morgen. Der Morgen des 24. Juli.
       Auf dem Boden neben dem Wagen stand eine Schüssel mit Fladen. Romanow holte sie herein und stellte sie zu der ersten. Belopolski wechselte Balandins Verband. Dann frühstückten sie und wappneten sich wieder mit Geduld.
       Stunde um Stunde verging.
       Endlich gegen zwei Uhr nachmittags vernahmen sie Geräu- sche. Die Baumstämme knarrten, schwere Fußtritte dröhnten. Zehn Reptile und drei Venusianer umringten das Fahrzeug.
       Die Entscheidung nahte.
       Warum kamen sie in so großer Zahl? Was gedachten sie zu lun?
       Ein Venusianer hüpfte zum Wagen und klopfte ans Fenster. Die Insassen wußten schon, daß sie damit aufgefordert wurden, ihr Fahrzeug zu verlassen.
       Belopolski stieg, äußerlich ruhig, als erster aus. Ihm folgte Romanow.
       Aber der Venusianer klopfte aufs neue. Alle sollten aus- steigen.
       Balandin konnte sich nicht bewegen. Seine Brandwunden be- reiteten ihm bei der geringsten Bewegung heftige Schmerzen. Wie sollte man das den Venusianern erklären?
       Belopolski wies auf die Beine des Professors und schüttelte den Kopf. Aber das merkwürdige Geschöpf verstand ihn nicht und klopfte weiter. Der zweite Venusianer hob die Hand. Die Reptile traten näher, die Lage wurde bedrohlich.
       Balandin versuchte mit unwahrscheinlichem Energieaufwand auszusteigen, sank aber stöhnend in seinen Sitz zurück. Große Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
       „Ich kann nicht!“ stöhnte er. „Lieber will ich sterben!“
       Der Venusianer horte auf zu klopfen. Er wandte sich seinen beiden Artgenossen zu. Die sahen ihn an. Man hätte schwören mögen, daß sie miteinander sprachen, aber es war nichts zu hören, und ihre Lippen bewegten sich nicht. Wenn sie sich wirk- lich unterhielten, so geschah es stumm.
       Ob sie Gedanken lesen können? überlegte Belopolski. – Oder sprechen sie mit Hilfe einer für uns nicht wahrnehmbaren Mi- mik?
       Die Herren des Planeten berieten nicht lange. Der eine sprang zum Ausgang. Die übrigen blieben neben dem Wagen stehen, drangen aber nicht mehr darauf, daß Balandin ausstieg.
       Sie warteten auf etwas.
       Die Nähe der Riesenreptile, deren grimmige Mäuler irgend- wo hoch über den Köpfen der Menschen schwebten, beunruhigte die beiden Astronauten. Sie wußten nicht, ob sie ins Fahrzeug zurückkehren dürften.
       Romanow beschloß, es zu versuchen. Er drehte sich so lang- sam wie möglich um und klinkte die Tür auf. Weder die Rep- tile noch die beiden zurückgebliebenen Venusianer reagierten darauf. Da stieg er ein und setzte sich auf seinen Platz.
       Keine drohende Bewegung.
       Belopolski folgte dem Geologen und schloß hinter sich sogar die Tür. Niemand hinderte ihn daran.
       Die Reptile ließen sich auf alle viere nieder. So sahen sie den Schildkröten der Erde, obwohl sie viel größer waren, wie- der sehr ähnlich. Wie zehn rosarote Lauben auf je vier Pfählen standen sie regungslos im „Zimmer“.
       Die beiden Venusianer hüpften mit kurzen

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