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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Romanow und Knjasew mithören konnten.
       Die freudige Botschaft machte allen neuen Mut.
       „Wird das Boot aus der Bucht auslaufen können?“ fragte Balandin besorgt.
       „Das werden wir sofort feststellen“, antwortete Belopolski. „Sascha!“ rief er. Den jungen Mechaniker nannten alle beim Vornamen.
       „Ich höre“, antwortete Knjasew.
       „Sobald die Maschine wieder im Hangar steht, fahren Sie
    zum Ausgang der Bucht und stellen fest, ob das Unterseeboot von hier aus in See stechen kann. Messen Sie die Tiefe.“
       „Zu Befehl!“
       „Wenn es aber nicht geht?“ fragte Korzewski.
       „Dann sprengen wir die Felsen, die die Ausfahrt versperren“, antwortete Belopolski energisch, so wie ihn alle kannten. Von der Schwäche, die ihn soeben noch übermannt hatte, war nichts mehr zu spüren. „Mit dem Boot werden Sinowi Serapionowitsch und Konstantin Wassiljewitsch fahren.“
       „Dann bitte ich die beiden Genossen mitzukommen“, sagte Andrejew. „Wie lange wird es dauern, bis das Boot seeklar ist?“
       „Wenn wir keine Felsen sprengen müssen, anderthalb Stun- den.“
       „Das genügt, um sich etwas zu erholen. Kommen Sie, Stanis- law Kasimirowitsch! Wir werden uns bemühen, die U-Boot- Fahrer wieder in einen normalen Zustand zu versetzen.“
       Korzewski, Balandin und Saizew gingen mit Andrejew hin- aus.
       Toporkow landete glatt, und kaum stand das Flugzeug im Hangar, da fuhr das Motorboot schon zum Ausgang der Bucht. Eine Fahrrinne für das Unterseeboot wurde gefunden und ver- messen.
       Kaum war das Boot zum Schiff zurückgekehrt, da regnete es wieder in Strömen. Dieselbe Gewitterfront, die Toporkow per Sprechfunk angekündigt hatte, belagerte die Insel. Aber keiner stellte die Arbeit ein. Das Unterseeboot wurde im Innern des Raumschiffes mit allem Notwendigen ausgerüstet. Durch bittere Erfahrung belehrt, richteten sich die Sternfahrer auf die ärgsten Unglücksfälle ein. Es wurde ein doppelter Lebensmittelvorrat für fünf Personen, berechnet auf eine Woche, verladen, des- gleichen ein dreifacher Satz Sauerstoffbehälter und zusätzliche Akkumulatoren; sorgfältig wurden die Mechanismen und die Funkanlage geprüft. Auch Taucher- und Kühlanzüge wurden nicht vergessen. Toporkow stellte sein Ionometer auf das Zen- trale Steuerpult.
       Die Männer beeilten sich, aber jede Anlage, jedes Teil wurde dreifach geprüft.
       Das Unterseeboot, das man eigens für die Fahrt auf der Venus gebaut hatte, war nicht groß – acht Meter lang und zweieinhalb Meter im Durchmesser. Der Rumpf bestand aus Plasteguß, der hart wie Stahl und durchsichtig wie Glas war. Mit vier mäch- tigen Scheinwerfern konnte die ganze Umgebung des Bootes beleuchtet werden. Zwei Schrauben, die von Elektromotoren getrieben wurden, konnten ihm eine Geschwindigkeit von fünf- zig Stundenkilometern verleihen. Fast alle Teile der Ausrüstung waren aus Plaste gefertigt, was das Fahrzeug leicht und wendig machte. Die Errungenschaften der Plaste-Industrie, die sich in den letzten Jahren stürmisch entwickelt hatte, waren die Vor- aussetzung dafür, daß dieses Wunderwerk der Technik ent- stehen konnte.
       Sobald das Gewitter abgezogen war, wurde die Funkverbin- dung mit dem gestrandeten Flugzeug wiederaufgenommen. Mel- nikow präzisierte die Angaben über die Lage des neuentdeckten Festlandes. Es befand sich seiner Berechnung nach hundertfünf- zig Kilometer südwestlich der Insel. Sein Ufer erstreckte sich von Horizont zu Horizont, so daß das Unterseeboot es gewiß nicht verfehlen konnte. '
       „Meiner Meinung nach ist es ein Festland“, erklärte Boris Nikolajewitsch. „Es könnte nichts schaden, wenn Sinowi Sera- pionowitsch auf dem Wege hierher das Ufer nördlich und süd- lich von uns näher untersuchte. Wir müssen genau feststellen, ob dies ein Festland oder eine Insel ist. Wir können mit bloßem Auge Wald sehen, und er besteht nicht aus Korallen.“
       „In welchem Zustand befindet sich das Flugzeug?“ fragte Belopolski.
       „Die Schwimmer sind abgebrochen, die Flügel weg. Ich fürchte, es ist völlig fluguntüchtig geworden.“
       „Danach frage ich nicht. In welchem Zustand ist der Rumpf, in dem Sie sich aufhalten?“
       „Er sackt allmählich ab. Wird anscheinend von dem sandigen Grund aufgesogen, und die Regengüsse tun das Ihrige.“
       „Und da empfehlen Sie Balandin, er soll sich das Ufer an- sehen!“
       Melnikows

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