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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte den Dunklen Gral finden. Die geheimnisvolle Schale, der Zauber, aber…«
    »Und?« fragte ich. »Hat er ihn gefunden?«
    »Nichts weiß man. Darüber schreiben die Bücher nichts. Es ist im Dunkel der Geschichte verschollen. Aber die Templer haben den Dunklen Gral, sie haben…« Er hustete, und wieder drang Blut aus seinem Mund. Ich tupfte es ab.
    »Mcrci, Monsieur, merci. Es ist schade, daß auch Sie sterben werden. Niemand entkommt ihnen.«
    »Dann sind es mehrere?« fragte ich.
    »Ja, das stimmt.«
    »Ich habe draußen einen gesehen. Einen Skelett-Reiter, er trug eine Rüstung.«
    »Den kenne ich. Er ist der Anführer, und er hat Hector de Valois damals verjagt. Sterben konnte er nicht. Nur verfaulen. Der Tod wäre zu gnädig für ihn gewesen.«
    »Besitzt er einen Namen?«
    »Es ist Melville. Ein Adeliger, ein Ritter. Comte de Melville. Mehr weiß ich nicht.«
    »Hat er hier gelebt?«
    »Es war die Burg der Templer. Er hat sie in Besitz genommen und hier die grausamen Riten gefeiert.«
    »Baphometh zu Ehren?«
    »So ist es.«
    »War er allein?«
    »Nein, es gibt noch andere. Sie waren bisher in ihren Gräbern, aber jetzt glaube ich nicht mehr daran.«
    »Haben sie die Gräber verlassen?«
    »Vielleicht. Möglicherweise sind sie auch dabei. Melville hat sie gerufen. Er war der erste, der aufstand. Irgendein Ereignis muß ihn dazu veranlaßt haben. Ich habe keine Ahnung, ich wollte ihn nur vernichten, denn ich habe ihn in der vorigen Nacht schon auf dem Weg am Berghang gesehen. Da sagte ich den anderen Bescheid, daß ich gehen werde, um sie vordem Grauen zu schützen. Es ist mir nicht gelungen, die Templer waren stärker. Sie haben mich in die Falle ge…«
    Von einem Augenblick zum anderen war seine Stimme erstorben. Er konnte nichts mehr sagen, der Druck lastete einfach zu schwer auf ihm. Die letzte Kraft hatte seinen Körper verlassen. Noch einmal atmete er. Ein letzter Zug nach Luft, der keuchend über seine Lippen floß, dann war es aus mit ihm, und ich schaute einem Toten ins Gesicht, dessen Augen ich zudrückte.
    Noch weitere Sekunden blieb ich neben der Grube knien und ließ mir die Worte des Küsters durch den Kopf gehen. Er hatte nicht mehr lange gelebt, aber er hatte mir sehr viel zu sagen gehabt. Ich kannte jetzt das Geheimnis dieser Burg, aber ein großes Stück weitergekommen war ich nicht. Zum Glück wußte ich, daß es zwei Gruppen unter den Templern gab. Die einen, die den normalen Weg gegangen waren, und die anderen, die dem Baphometh gehuldigt hatten.
    Und gegen sie mußte ich antreten.
    Gegen diese uralten, verlodderten Geschöpfe, die in den Kellern und Gängen dieser Burg gehaust hatten und einfach nicht sterben konnten. Sie warteten auf Leben, auf frisches Blut vielleicht, um ihren Terror fortzetzen zu können. Der alte Küster hatte Mut gehabt. Er war nur zu schwach gewesen. Ich aber wollte es nicht sein, das schwor ich mir.
    Mein Feind war der Gomte de Melville. Draußen vor der Burg hatte ich ihn bereits gesehen. Vielleicht hätte ich dort gegen ihn kämpfen sollen, doch es war etwas dazwischengekommen.
    Nun mußte ich ihn suchen. Und auch die anderen.
    Ich stieg über die Grube mit dem Toten hinweg und schritt tiefer in den Gang hinein. Noch immer wallte dort der Staub, vermischt mit feuchten Nebelschleiern, die durch irgendwelche Ritzen im Mauerwerk drangen. Wo steckten die Templer?
    Ich erinnerte mich wieder an die Szenen im Ölberg. Da war ich auch durch Höhlen geschlichen und in einen Saal gelangt, in dem sich die Statue des Baphometh befunden hatte.
    Würde ich sie auch hier finden?
    Einen direkten Hinterhalt gab es nicht. Die gemauerten Gangwände waren glatt, ohne Nischen und Verstecke. Als einzige Fallen konnten irgendwelche versteckt angebrachte Gruben lauern.
    Innerlich entschuldigte ich mich bei Hector de Valois, denn ich hatte auch ihn in Verdacht gehabt, hinter den furchtbaren Ereignissen zu stehen.
    Jeder Gang ist mal zu Ende.
    Ich stand zwar nicht vor einer Wand, dafür aber vor einer alten Holztür, die Ähnlichkeit aufwies mit dem Schild der Templer, denn sie besaß auch diese fast dreieckige Form und lief nach oben hin spitz zu. War sie verschlossen?
    Ich trat gegen das Holz.
    Es war wie im Kino. Die Tür schwang knarrend und ächzend nach innen. Der Weg war frei.
    Von einem Moment zum anderen empfing mich eine völlig andere Atmosphäre. Bisher hatte ich nichts gehört, nun aber hallte mir aus dem Dunkel ein unheimlich klingender Gesang entgegen. Da war die

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