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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine gewaltige Gruft zu steigen. Hinein in den Keller, den Tiefen des Todes entgegen, wo Moder und Grauen ebenso zu Hause waren wie Blut und Tod.
    Mit jeder Stufe, die ich hinter mir ließ, spürte ich die Gefahr stärker. Ich rechnete damit, dem Zentrum der Templer-Magie näher zu kommen. Nach der Treppe erreichte ich einen breiten Mauergang. Ich leuchtete ihn aus, konnte sein Ende aber nicht erkennen. Dafür bewegten sich durch den breiten Strahl Staubwolken, die einen bläulichen Stich bekommen hatten und wie Nebel aussahen.
    »Wo sind Sie?«
    Sie… sie… sie…! Ich lauschte dem Echo meiner Stimme.
    »Melden Sie sich doch!«
    Ich hatte mit einem neuen Schrei gerechnet, der aber erklang nicht. Dafür hörte ich eine Warnung, und dem Klang der Stimme nach zu urteilen, mußte sich der Mann nicht einmal weil von mir entfernt befinden.
    »Wer immer Sie sein mögen, verlassen Sie diesen Ort! Er ist verflucht. Er ist dem Satan geweiht. Verschwinden Sie, warnen Sie die anderen im Ort! Ich habe es versucht und versagt. Bitte, Monsieur, fliehen Sie, bevor es zu spät ist…«
    »Nein!« rief ich zurück. »Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen. Ich werde nicht verschwinden. Wo sind Sie?«
    »Machen Sie sich nicht unglücklich! Oder wollen Sie auch sterben?«
    Während er sprach, hatte ich mich bereits in Bewegung gesetzt und war der Stimme entgegengegangen. Wenn ich den Gang hier weiterlief, mußte ich zwangsläufig auf ihn treffen.
    Er sagte nichts, jammerte dafür und atmete schwer. Und das wunderte mich. Ich hätte ihn doch sehen müssen, wenn ich schon so nahe war, daß ich ihn atmen hörte.
    Aber er war nicht zu sehen.
    »Monsieur, Vorsicht! Nicht weiter…«
    Ich stand, senkte die Lampe und sah den Mann.
    Er lag auf dem Kücken, in einer Grube, die praktisch so eng wie ein Sarg war. Die Augen hatte er geschlossen, weil ihn das Licht der Lampe blendete. So hatte ich Zeit, ihn mir genauer anzuschauen. Er stand in der zweiten Hälfte seines Lebens. Das Haar war grau geworden, und er hatte es lang wachsen lassen. Der dunkle Mantel wirkte schmutzig. Seine Gesichtszüge wurden von einem starken Schmerz gezeichnet. Dieser Mensch mußte Qualen leiden, aber erst jetzt sah ich die dunklen Flecken an seinen Wangen, den Händen und auch auf dem Mantel.
    Sie zeigten eine rote Farbe.
    Blut…
    Ich wurde bleich. »Monsieur«, flüsterte ich. »Was hat man mit Ihnen gemacht? Sagen Sie es!«
    »Nein, gehen Sie!«
    »Ich will eine Antwort!«
    Eröffnete den Mund. Auch auf seinen Lippen sah ich Blut. Es war schon eingetrocknet und bildete eine Kruste. »Man hat mich in die Grube gelegt. In diese verdammte Grube, aber auf ihrem Boden sind lange Nägel. Ich werde sterben…«
    ***
    Manchmal hat man als Mensch das Gefühl, das Blut in den Adern müsse einem gefrieren. So erging es mir in diesem Augenblick. Die Erklärung des Mannes war so grausam, daß ich sie kaum fassen konnte. Er war in eine Grube gelegt worden, die man mit Pfeilen gespickt hatte. Wer konnte so grausam sein?
    Ich kannte das Prinzip der Eisernen Jungfrau. Da wurde jemand in eine Kitterrüstung gesteckt, die aufklappbar war. Eine Innenseite der Rüstung war ebenfalls mit langen Pfeilen ausgelegt, und wenn die Rüstung zuklappte, drangen diese Pfeile in den Körper des Menschen und töteten ihn auf furchtbare Weise.
    So mußte es auch hier sein. Ich hatte Glück gehabt, daß der Mann noch lebte. Natürlich wollte ich ihm helfen, legte die Lampe neben mich, doch als ich die Arme ausstreckte, wies mich der Sterbende zurecht. »Nein, nicht, es hat keinen Sinn. Ich werde sterben.«
    »Wer sind Sie?«
    »Yves Just. Ich bin der Küster aus dem Ort im Tal. Ich habe gewußt, daß das Grauen zurückkehren wird. Ich habe es gewußt. Immer wieder habe ich gewarnt. Niemand wollte auf mich hören. Da bin ich gegangen, um ihn zu stellen. Aber er war schneller.«
    »Von wem reden Sie?«
    »Es sind die Templer. Die Teufels-Templer. Diejenigen, die Baphometh frönten.«
    »Auch Hector de Valois?«
    »Nein, nein!« ächzte er. »Nicht Hector de Valois. Er ist von seiner Burg damals vertrieben worden. Er kam nach dem Kreuzzug zurück, um sich hier auszuruhen, so habe ich es in den Überlieferungen gelesen. Er gehörte zu den wenigen, die es geschafft haben, aber er wurde sehr schweigsam. Seine eigenen Leute oder Männer, die von anderen aufgehetzt wurden, haben ihn ausfindig gemacht und vertrieben.«
    »Wohin?«
    »Das weiß niemand.«
    »Hatte er etwas Besonderes geleistet?«
    »Ja, er

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