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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und niemand widersprach, als er mit scharfen Worten verlangte, daß getan werden mußte, was er wollte.
    Der Wirt hatte zugehört. Er lehnte sich über seinen Tresen und schob die Baskenmütze auf das linke Ohr. »Wollt ihr denn hier sitzenbleiben und Däumchen drehen?«
    »Bei dir bestimmt nicht.«
    »Sei doch nicht so nervös, Gomez. So habe ich das auch nicht gemeint. Ich wollte nur etwas wissen.«
    »Mal sehen.«
    Jemand kam wieder auf den Fremden zu sprechen, und er redete Pierre Gomez direkt an. »Meinst du denn, daß dieser Typ verschwunden ist?«
    »Wir haben ihn fahren sehen.«
    »Das ist auch alles.« Die anderen Männer nickten.
    Gomez lenkte ein. »Ja, vielleicht hätten wir ihn ein Stück des Weges begleiten sollen. Ich jedenfalls bin aus ihm nicht schlau geworden. Er hat mir einen verdammt gerissenen Eindruck gemacht. So wie jemand, der zudem noch genau weiß, was er will.«
    »Dann wird er unter Umständen zurückkehren.«
    »Nicht in das Dorf«, widersprach Gomez.
    »Wo sonst?«
    Der Polizist beugte sich vor. »Wenn er tatsächlich einen Auftrag gehabt hat, wird er sich die Burg ansehen wollen.«
    Jemand lachte, bevor er antwortete. »Und dort wahrscheinlich krepieren.«
    »Möglich.«
    »Hast du dabei kein schlechtes Gewissen, Gomez?«
    »Quatsch. Bin ich das Kindermädchen dieses Fremden?« Gomez schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in die Tüte, aber ihr habt recht. Ich werde nicht hier sitzenbleiben, sondern durch das Dorf patroullieren.«
    »Dann vergiß deinen Stern nicht«, sagte der Wirt.
    »Halt dich geschlosssen. Du kannst ja hier den Sheriff spielen, wenn du willst.« Gomez war schon an der Tür. Er nahm seine Jacke vom Haken und streifte sie über. Sie besaß einen Reißverschluß. Als Gomez die Gaststätte verließ, zog er ihn hoch.
    Der Wind war kälter geworden. Sie lagen hier ziemlich hoch, bestimmt würde es bald wieder schneien, vielleicht auch schon in der Nacht. Aus einer Blechdose holte Gomez eine selbstgedrehte Zigarette hervor und zündete sie an. Er wollte gehen, als hinter ihm die Tür geöffnet wurde und noch ein Mann das Gasthaus verließ.
    »Kann ich mitkommen, Pierre?«
    »Wenn du willst.«
    »Ja. Ich war mit dem Küster befreundet, wie du weißt.«
    »Nicht verwandt, wie man sich immer erzählte?«
    »Um zehn Ecken herum, aber das ist nicht der Rede wert. Und verwandt sind wir hier fast alle miteinander.«
    »Da hast du recht, Jean.«
    Der Ort lag im tiefen Schweigen. Es gab nur wenige Laternen, die für Licht sorgten. Hinter vielen Fenstern war es bereits dunkel geworden, und über den Kuppen der Berge schimmerte ebenfalls keine Helligkeit mehr.
    Die Männer vernahmen ihre eigenen Schritte, als sie die Dorfstraße hochschritten. Gomez rauchte schweigend. Die Zigarette klebte auf seiner Unterlippe, die Hände hatte er in den Taschen seiner gefütterten Jacke vergraben.
    »Was suchst du eigentlich?« fragte Jean. »Den Wagen des Fremden? Oder den Mann selbst?«
    »Vielleicht beides.«
    »Dann glaubst du auch nicht daran, daß er verschwunden ist?«
    Unter einer Laterne blieb Gomez stehen. Das herabfallende Licht ließ sein Gesicht fahl aussehen. »Nein, dieser Mann hatte keine Angst. Wenn jemand Furcht hat, spürt man das, weißt du?«
    »Glaube schon.«
    Gomez blies eine Rauchwolke in das Licht. »Der Kerl war knochenhart, und er wußte genau, was er wollte. Ich habe das Gefühl, daß er sich auf den Weg zur Burg gemacht hat.«
    »Dann wäre er verrückt.«
    »Das sagst du.«
    »Oder lebensmüde.«
    »Vielleicht schafft er es wirklich?«
    Jean hob die Schultern. »Du mußt es wissen, Gomez, du mußt es wirklich wissen. Wo gehen wir jetzt hin?«
    Der Polizist grinste. »So schlimm ist die Nacht doch nicht. Laß uns noch ein wenig schlendern.«
    »Bist du eigentlich bewaffnet?«
    »Ja, wieso?«
    »Ich meine nur. Falls sie mal kommen. Diesen Templern traue ich alles zu. Der Küster hat doch gesagt, daß die Zeit bald reif sei. Und dann bleiben sie nicht in der Burg. Ich habe mal gehört, daß sie«, Jean senkte die Stimme, »Blut trinken sollen. Was meinst du dazu?«
    Gomez grinste. »Ein Märchen.«
    »Kannst du das Gegenteil beweisen?«
    »Noch nicht.«
    »Dann rechnest du damit, daß sich die dort oben begrabenen Templer und längst vermoderten Gestalten irgendwann auf den Weg machen, um uns zu töten.«
    »Das befürchte ich.«
    »Sag das nur keinem.« Jeans Stimme klang erstickt. »Mann, wenn du das im Dorf erzählst…«
    »Ich halte dicht.«
    »Und wie

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