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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ging, wußte ich bereits, daß es schiefgehen würde!
    Und es ging schief.
    So schnell der Bumerang auch war, mein Gegner reagierte noch rascher. Obwohl sein Knochenkörper von einer Rüstung umschlossen wurde, riß er gedankenschnell seinen linken Arm hoch. An der Hand klebte förmlich sein Schild mit dem aufgemalten blutroten T. Dagegen raste der Bumerang.
    Ich hörte ein Geräusch, sah eine Funkenspur und gleichzeitig den Bumerang abprallen. Er schlug gegen eine Wand und knallte auf den Boden.
    Der Templer aber saß unverletzt auf seinem Pferd und preschte davon. Ich warf mich zur Seite. Unter die Hufe eines Pferdes zu kommen, macht verdammt keinen Spaß. Ein Schlag reichte oft, um getötet zu werden. Auf der Schulter landete ich, das Geräusch der trommelnden Hufe dröhnte in meinen Ohren. Ich sah den Kerl verschwinden. Bei ihm war die Klinge blank, und ich wußte nun, wie ich sterben sollte. Urplötzlich schoß die Todesangst in mir hoch. Die folgenden beiden Sekunden wurden zu einer Qual für mich. Ich mußte etwas tun, konnte aber nicht zurück, denn da war die Wand.
    Wie ich mein Kreuz ins Freie bekam, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls hielt ich es in meiner Faust, streckte dem anderen automatisch den Arm entgegen, hörte einen knurrigen, irren Schrei, das Geräusch schabender Hufe, ein Poltern, sah die heftige Bewegung des Pferdes und bekam einen Schlag gegen die Stirn.
    Plötzlich sah ich nur noch verschwommene Konturen, die durcheinanderwirbelten. Dumpf klangen die Schreie, wurden immer dumpfer und auch leiser, bis sie völlig verstummten und mich die Tiefe der Bewußtlosigkeit aufgesaugt hatte…
    Die Männer waren schweigend zurückgegangen und saßen nun im Gasthaus zusammen. Es war ein schiefer Steinbau mit kleinen Fenstern und alten Holzstühlen als Inneneinrichtung.
    In der Ecke bullerte ein Kanonenofen. Die Hitze in der Gaststätte war drückend. Der Polizist hatte sich einen Schnaps geben lassen, kippte ihn und bestellte noch einen.
    Die anderen beobachteten ihn schweigend. Sie wußten genau, daß er sich in seiner Fdaut nicht wohl fühlte, aber sie hatten ihn eben gewählt, nachdem der Pfarrer und der Bürgermeister bei einem Unglück ums Leben gekommen waren.
    Ersatz für den Pfarrer war bisher nicht gefunden worden. Der Küster Yves Just hatte bisher die Aufgabe übernommen, aber er war zur Burg gegangen, um den Schrecken zu stoppen, wie er ihnen mitgeteilt hatte. Um welch einen Schrecken es sich genau handelte, wußte keiner von ihnen, auch nicht Pierre Gomez, der Ordnungshüter. Er ahnte nur Schlimmes, doch er hatte mit den anderen darüber nicht gesprochen. Jetzt war alles anders geworden.
    Just war nicht zurückgekehrt. Die Männer hatten zwar nie darüber gesprochen, aber sie glaubten fest daran, daß ihrem Freund etwas passiert war.
    Und noch eine Tatsache mußte man hinnehmen.
    Die Ankunft dieses Fremden, der sich so intensiv nach der Burg erkundigt hatte. Über seine Gründe hatte er nicht sprechen wollen, er war schließlich weggefahren, aber jeder der im Gasthaus sitzenden Männer hatte ein ungutes Gefühl.
    »Gib mir noch einen!« verlangte Gomez.
    »Gut, Pierre, wenn du meinst.«
    »Ja, ich meine.« Er hatte sehr scharf gesprochen.
    Die anderen tranken Wein. Gomez aber brauchte Hochprozentiges. Angeblich beruhigte ihn der Schnaps, aber das war eine Täuschung. Nur sein Kreislauf geriet in Wallung. Als er das Glas absetzte und es dabei hart auf die Tischplatte stellte, sah er die Blicke der anderen Männer auf sich gerichtet. »Verdammt, was starrt ihr mich so an? Kann ich etwas dafür, daß dieser Kerl hier aufgetaucht ist?«
    »Nein.«
    »Na bitte!«
    »Wir denken an Just.«
    Gomez hob eine Hand und deutete gegen die Decke. »Er wollte doch nach oben. Wir haben ihn gewarnt, aber er ließ es sich nicht ausreden. Als ob einer allein etwas ändern könnte.«
    »Hast du diese Templer denn gesehen?« fragte einer aus der Gruppe.
    »Nein.«
    »Möglicherweise gibt es sie gar nicht.«
    Gomez hob die Schultern. »Just war davon überzeugt. Unser letzter Pfarrer auch. Er muß in den alten Büchern etwas gefunden haben. Vielleicht eine Weissagung oder so.«
    »Dann könnten wir mal nachschauen.«
    Der Polizist winkte ab. »Nein!« entschied er. »Auf keinen Fall. Wir gehen nicht in das Haus. Wir haben dort einfach nichts zu suchen. Ich käme mir vor wie ein Einbrecher.«
    »Aber es geht um die Sache!« wurde ihm widersprochen. Gomez ließ sich nicht beirren. Er konnte sich auch durchsetzen,

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