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Das Erbe der Templer

Das Erbe der Templer

Titel: Das Erbe der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinunter.
    René war endlich aus seiner Lethargie erwacht. Er stand im schmalen Flur, hatte sich aber noch nicht angekleidet.
    »Du willst ja tatsächlich weg!« rief er erstaunt.
    »Das sagte ich dir doch schon. Und noch eins.« Sie blieb vor ihm stehen. »Nimm dein Gewehr.« Dann drehte sie sich um und holte den Mantel vom Haken. Sie warf ihn ihrem Mann zu.
    Der streifte ihn auch über. In der Zwischenzeit war er nämlich mißtrauisch geworden, denn so hektisch und aufgeregt hatte er seine Frau noch nie zuvor erlebt.
    Sie stand unter Druck und hatte die Tür bereits geöffnet, so daß der kalte Wind in das Haus fahren konnte, den noch nicht geschlossenen Mantel des Mannes erfaßte und die beiden Hälften nach hinten wehte. Das Gewehr stand in einem kleinen Schrank, der eine Nische verdeckte. René holte die Waffe hervor. Schmuggler hatten sie ihm besorgt. Sie stammte aus einem baskischen Arsenal.
    »Bist du bereit?« Eva stand schon draußen.
    »Meinetwegen. Ich halte das zwar für baren Unsinn, aber bitte sehr. Du hast recht, ich habe meine Ruhe.«
    »Deine Ruhe wirst du so schnell nicht mehr bekommen.«
    René hörte nicht hin, schaute nach, ob er den Schlüssel mitgenommen hatte, nickte beruhigt und warf die Tür zu.
    Seine Frau war schon einige Schritte über den plattierten Weg gegangen und stand vor der kleinen Treppe. Sie führte mit ihren vierzehn Stufen fast bis dorthin, wo der normale Serpentinenpfad begann, der erst am Schloß endete.
    »Jetzt fällt mir etwas ein«, sagte René. »Ich habe vor einer oder zwei Stunden einen Wagen gehört, der in die Berge gefahren ist. Da ist doch jemand zum Chäteau rauf.«
    »Aber nicht mehr runtergekommen.«
    »Doch, Eva. Du selbst hast…«
    »Sei still!«
    Sie hatte so heftig gesprochen, daß René allein vor Schreck den Mund hielt und alles verschluckte, was er noch hätte erwidern wollen. Eva stand da und lauschte. Sehr langsam bewegte sie dabei ihren Arm und wies mit dem Zeigefinger den Berg hoch. »Sie sind in den Wald geritten«, sprach sie leise gegen das geheimnisvolle Raunen des Windes an. »Ich habe das Licht verschwinden sehen, aber ich höre etwas. Das ist… ja, das ist Hufgetrappel. Wirklich, Hufgetrappel.«
    Entweder hat sie sich das eingebildet oder nicht, dachte René. Er jedenfalls hatte noch nichts vernommen, wollte es aber genau wissen und trat neben Eva.
    Sie hatte sich nicht getäuscht.
    Irgendwo im Wald gingen Pferde. Ihre Hufe schlugen mal gegen einen Stein, trafen danach mit einem dumpfen Schlag auf den weichen Boden und stießen abermals irgendwo gegen. Ein Rhythmus, der sich des öfteren wiederholte und der auch nicht mehr wegdiskutiert werden konnte.
    »Verdammt!« flüsterte René, »du hast recht. Da reitet tatsächlich jemand.«
    »Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Und wer?«
    »Die Templer, René. Nur die Templer. Da kannst du sagen, was du willst. Wir leben in einer verfluchten Gegend. Im Schloß hausen sie. Es ist furchtbar, ich weiß, aber…«
    »Das werden wir ja sehen, wenn sie den Wald verlassen haben. Lange kann es nicht mehr dauern.«
    »Das glaube ich auch.«
    Die Sekunden reihten sich aneinander. Wenn die Reiter den Wald verließen, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie die Stelle erreicht hatten, wo die Treppe auf den Weg mündete.
    Und sie kamen.
    Die Gesichtszüge der beiden Menschen erstarrten. Angst stahl sich in ihre Blicke. Sie sahen die beiden Gestalten, die hinter dem Anführer mit dem weißen Schimmel herritten und auf ihren Schultern ein Brett trugen. Die eine Seite befand sich auf der rechten Schulter, die andere auf der linken. Darauf stand eine Figur, deren Kopf hellrot leuchtete. Diese trotzdem düster wirkende Helligkeit wurde von zwei steinernen Augen im Schädel abgegeben und flutete auch über die beiden Hörner der Figur. Wer das genau war, wußte weder René noch Eva, aber sie beide fürchteten sich instinktiv vor dieser Figur, und noch mehr fürchteten sie sich vor den geheimnisvollen Rittern, deren Rüstungen eigentlich längst hätten völlig demoliert und verrostet sein müssen, trotzdem aber glänzten sie noch.
    Noch konnten sie die Gesichter nicht sehen. Sie zählten nur nach und kamen auf die Zahl sechs.
    »Sechs Templer«, hauchte Eva. »Genau sechs Templer.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, wer sollte sonst…?« Sie schwieg, denn der Anführer auf seinem Schimmel hob die Arme. Gleichzeitig stoppte er auch, drehte sein Pferd um die Hand, und beide Menschen erkannten, daß er direkt an der

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