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Das Erbe der Uraniden

Titel: Das Erbe der Uraniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Sarata nicht, achtete auf die eine der Schlangen, die sich um seinen Fuß ringelte.
    Robartson war der erste, der sich wieder zu dem Inder wandte. Sein Auge vermißte eine der Schlangen, sah sie am Bein Saratas. Mit einem Schrei eilte er auf diesen zu. Sarata, noch immer wie im Traum, starrte ihn geistesabwesend an. Robartson faßte mit einem schnell Griff das Reptil, warf es zu Boden und zertrat es.
    »Sarata«, rief er laut, »schnell, streifen Sie das Kleid ab. Vielleicht sind Sie gebissen.« Er deutete auf das getötete Tier. Da endlich schien der Inder zu sich zu kommen. Er beugte sich vor, streifte die Hose in die Höhe. Die roten Eindrücke der Schlangenzähne wurden sichtbar…
    Der Inder sah es, nickte. »Der Gott der Gerechtigkeit straft mit den Waffen, mit denen der Mensch gesündigt hat.«
    Auf die Rufe der anderen kam Dr. Harding herbeigeeilt. Schnell war er aufgeklärt. Er sah die Bißwunde und wollte beispringen. Sarata winkte ab.
    »Der Gott hat es gewollt. Es wäre schwere Sünde, gegen seinen Willen zu handeln. Sarata muß sterben. Seine Zeit ist erfüllt.«
    Vergeblich drang Harding in ihn, einen Versuch zu machen, durch eine Einspritzung das Schlangengift zu paralysieren. Der Inder lehnte jede Hilfe ab. Er wandte sich um, daß das Gesicht nach Osten zeigte, beugte das Haupt und saß in regungsloser Starre.
    Dr. Harding zuckte die Schultern.
    »Er sucht den Tod. Sein Fatalismus sieht in ihm keinen Feind, nur einen Weg zum nächsten neuen Leben.«
    Als der Erdstern klar und schimmernd am Horizont aufstieg, starb Sarata. –
    Vergeblich hatte Urdaneda Verbindung mit dem Jonas Lee gesucht, um ihm die Vorgänge im Lager zu berichten. Schon eine Stunde war vergangen. Immer wieder war der Versuch einer Verbindung fehlgeschlagen.
    »Ein ereignisreicher Tag«, brummte er vor sich hin. »Sollte da irgend etwas vorgefallen sein? Sollten hier atmosphärische Störungen unbekannter Art auftreten, die die Verständigung verhindern?«
    Er bat Oberst Robartson zu sich, teilte ihm kurz seine Befürchtungen und seine Absicht mit, die Buena Vista startbereit zu machen und auf die Suche zu gehen. Er bat Robartson, auf einem seiner Empfangsapparate die Leesche Welle einzustellen, um jederzeit Nachrichten von ihm oder von Lee empfangen zu können. Kurz darauf flog die Buena Vista in beschleunigter Fahrt nach Norden und suchte in der ungefähren Richtung, die der Jonas Lee genommen haben mußte, sorgfältig das unter ihr liegende Land ab. Die bald einbrechende Dunkelheit zwang Urdaneda, die Suche abzubrechen und zum Lagerplatz zurückzufliegen.
    *
    Eine Riesenschlucht in den östlichen Gebirgszügen des Meridiangebirges. Ein schmaler Grat an der westlichen Felswand führt in gähnende Tiefe. Ein Mann bewegt sich vorsichtig kletternd den Pfad hinab. Die Hälfte des Abgrundes hat er überwunden. Plötzlich tut sich zu seiner Linken ein gewaltiges Felsentor auf. Die gigantischen Ausmaße geben das Bild der Halle eines Riesendomes. Im Hintergrund der Höhle steht ein Raumschiff.
    Als der Ankömmling in die Höhle trat, kamen ihm aus einer Nische zwei Männer entgegen.
    »Wie steht’s, Tim? Hast du Erfolg gehabt?«
    Dieser bejahte, das Gesicht halb ernst, halb von einer versteckten Freude zu einer Grimasse verzogen.
    »Sarata ist von einer giftigen Schlange, die er zähmen wollte, gebissen worden. Wie das passiert ist, konnte ich leider nicht feststellen. Er scheint rettungslos verloren.«
    »Ah! Also doch. – Sarata.« Stamford wandte sich ab und schritt in tiefem Nachdenken lange Zeit hin und her. »Unendlich kunstvoll sind die feinen Fäden vom Karma zu einem unzerreißbaren Gewebe versponnen. Alles ist mir jetzt klar. Meine Ahnung trog mich nicht. Auch damals nicht, als ich vor unserer Abfahrt mich auf Majadevis Seite stellte, die Gorm bat, Awaloff mitzunehmen. Auch hier findet sich das Walten des Karma. Es mußte sein, damit hier die wirren Knoten ihre Lösung fänden.«
    Indessen berichtete Tim Broker Gorm, wie es ihm gelungen war, sich unbemerkt an Cannings Lager heranzuschleichen und aus dem Gespräch der Leute das Wesentliche zu erlauschen.
    Jetzt wandte sich Stamford zu Gorm und trat mit ihm in die Nische. Auf einem Lager ausgestreckt ruhte Majadevi. Das nervöse Arbeiten ihrer Gesichtsmuskeln, das unruhige Umhertasten ihrer Hände, das Zucken, das hin und wieder durch ihre Glieder ging, zeigten, daß der Schlaf, in dem sie lag, nicht natürlich war, daß Stamford sie bannte, festhielt.
    »Sarata stirbt«, sprach

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