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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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keinen Plan.<
    >Das klingt eher so, als hättest du kein Hirn im Schädel.<
    >Du steckst mittendrin, müßtest es also besser wissen.<
    >Ah. Jetzt kommst du wieder einigermaßen zu dir.<
    >Im Gegenteil: Ich werde immer müder.< Sie gähnte. >Der nette Charmeur dort drüben hat mich betäubt.<
    >Du hättest den Cha nicht zu trinken brauchen. <
    >Ach, ja, bewahr dir nur deine Illusionen. Ich wollte eben höflich sein.<
    >Was hast du vor?<
    >Meine Sache.<
    >Meine Welt.<
    >Bist du sicher?<
    >Du solltest Älteren gegenüber respektvoller sein, Schlingel.<
    > Warum? <
    (Leises Lachen)
    >Das ist keine Antworte
    >Du zuerst.<
    >Warum?<
    >Weil ich als erster hier war.<
    >Das kann ich nicht bestreiten.<
    >Nun?<
    >Meine Sache.<
    >Das hatten wir schon einmal. Und einmal genügt.<
    >Gehört der Kerl zu dir? Ich glaube es eigentlich nicht.<
    >Du hast recht.<
    >Zwei große Seelen, die im gleichen Takt pochen. Wie soll ich das nur ertragen ?<
    >Uraltkind, du bist eine ziemlich freche Göre.<
    >Und ob.< Shadith kicherte. >Eine Nadel im ehrenwerten Hintern der Autorität.<
    >Eine anmaßende Anmaßung.<
    >Seelengefährtin.<
    >Wohl kaum. Ich bin überaus erleichtert, daß du keine Ahnung hast, wo sich mein Hinterteil befindete
    >Oh, du hast also eins?<
    >In gewisser Weise. Und es würde mir gar nicht gefallen, von dir eine Nadel hineingestochen zu bekommen.<
    >Zeig es mir besser nicht - ich bin minderjährig.<
    >Wie alt bist du?<
    >Vierzehn. Oder vierzehntausend. Du kannst wählen.<
    >Warum bist du hier?<
    >Aha. Das ist eine Frage, auf die ich selbst bisher noch keine Antwort weiß. Warum lebe ich? Warum gibt es die Welt? Oder ist dies alles vielleicht nur ein Traum? Bist du ein Traum, o redseliger Wald, o Po’ Annutj?<
    (Ein unbeschreiblicher Laut, so wie verdichtete Entrüstung)
    >Sag mir, warum du das wissen willst.<
    (Ein Seufzen, lang und tief, durchsetzt mit einem Prickeln der Verärgerung). >Genug mit diesem Unfug. Weil ich den Ajin von dieser Welt vertreiben will, Uraltkind. Entweder muß man ihn töten oder ihm auf andere Weise Einhalt gebieten. Meine Freunde leiden bereits, und ihre Qual wird zunehmen. Und wenn der Ajin weiterhin sein Unwesen treiben kann, droht dieser Welt die Vernichtung. Dann werden Teile von mir sterben, ohne daß ich sie heilen oder ersetzen kann. Ja, wenn er weitermacht, stirbt das, was sich zwischen mir und dem gutmeinenden Volk befindet. Und das hielte ich für sehr bedauerlich, für einen Verlust in der üppigen Palette des Alles.<
    >Ja.< (Eine lange Pause, während der Shadith gegen die Benommenheit in ihrem Geist ankämpfte, gegen die betäubende Wirkung der Droge) >Ich kam hierher, um zwei Freunde aus seinen Klauen zu befreien.< (Zögern) Jäger. Sie kamen, um ihn zu fangen.< (Zögern) >Er … nein, nicht er, sondern … Kell … der Vryhh … stellte ihnen eine Falle und brachte sie in seine Gewalt.< (Zögern) >Verfolgung und … nein … das ist alles. Ich befreie die Freunde, und dann ist der Ajin erledigt.<
    >Der Senda, der sich um dich kümmerte - er gehört zu mir.<
    >Das dachte ich mir schon … ich meine, nein, ich wußte nicht .
    . . Warum?<
    >Verbindungsmann. Spion.<
    (Schläfriges Lachen) >Er hat eine ausgezeichnete Salbe. Danke, daß du mir geholfen hast.<
    >Es gibt noch andere wie ihn. Sie werden von dir erfahren und dir ebenfalls helfen, wenn sie können.<
    >Erfahren? Nein.<
    >Auch du gehörst nun zu mir.<
    >Nein. Ich gehöre weder dir noch sonst jemandem.<
    >Wortklauberei. Also gut: Wir sind Freunde.<
    >Einverstanden. <
    (Das Gefühl von fast mütterlich wirkender Zuneigung und Belustigung) >Schlaf jetzt. Sei ein braves Kind.<
    >Klappe.<
    >Immer mit der Ruhe, Mädchen. Denk an mein Alter.<
    >Und was soll das für ein Alter sein?<
    >Nicht die Hälfte des deinigen. Schlaf. Schlaf. <
    >Wie soll ich schlafen können, wenn du in meinem Kopf herumspukst? <
    >Schlaf. Schlaf.<
    >Gute Nacht, Po’. Verschwinde, Po’.<
    (In der Ferne verklingendes Gelächter) Interessant, dachte Shadith und fiel in einen tiefen Drogenschlaf.
    Als sie erwachte, war es dunkel um sie herum, und zuerst dachte sie, den ganzen Tag und bis in die folgende Nacht hinein geschlafen zu haben. Dann jedoch bemerkte sie, daß das Boot durch eine Höhle brummte und auf einer zwar stark ausgeprägten, aber trägen Strömung zitterte. Sie setzte sich auf, sah sich um und weckte Linfyar. Nachdem sie sich zu ihm hinuntergebeugt hatte, flüsterte sie:
    »Wie groß ist dieses Wurmloch?«
    Linfyar rieb sich die Nase und gähnte.

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