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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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du ganz sicher?«
    Perolat lachte. »Komm eines Tages zurück, wenn du nicht mit seltsamen Spielchen beschäftigt bist.«
    Shadith sah ihr nach, als Perolat in die Küche ging, und sie schüttelte den Kopf. »Redseliger Wald«, murmelte sie vor sich hin und machte sich dann auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Ein weiterer Tag, den ich damit verbrachte, zu singen, meinen Stolz zu zeigen und die Pajungg glauben zu lassen, ich fordere sie heraus.
    Morgen abend, zu später Stunde - einen Gleiter vom Fliegenden Mann stehlen und damit in die Wildnis fliehen. Muß den Preis für den Schweber bei Perolat zurücklassen - beschmutz nicht dein eigenes Nest, hat sie gesagt. Hmm. Ich sollte besser den größten Teil meiner Einnahmen bei ihr lassen; sie wird dafür sorgen, daß niemand das Geld anrührt, es sicher für mich aufbewahren - wer weiß, wie viele Diebe jenseits der Stadt auf der Lauer liegen. Zur Hölle mit dir, Kell: Ich hoffe, Aleytys bringt dich ganz langsam um. Dies ist eine nette Welt - warum willst du sie in den Ruin treiben? Tjepa, du verrückter kleiner Jinka; ich werde dich und unsere Übungen vermissen. Du bist begabt. Mach etwas aus deinem Talent; bitte deine Mutter um Unterricht bei einem anderen Lehrer.
    Die ersten Komplikationen zeichnen sich ab. Wohin soll ich mich wenden? Nach Kotican? Besser nicht. Dort gibt es Spione, die die Kirche benachrichtigten, als sich der Ajin dort zeigte. Seltsam, daß der überhaupt dort auftauchte. Das Fenster: dunkel. Vermutlich schläft Linfy bereits. Vielleicht Sturmhort. Ein netter Name. He, du dort draußen im Wald, willst du mir keinen Rat geben, hm? Shadith lachte leise und preßte die Handfläche auf den Türscanner.
    Ein dumpfes Knirschen … ein stechender Schmerz, der hinter der Stirn Shadiths explodierte … dann nichts mehr …
    Vrithian
    Zeugen (1)
    Eine Mätresse in Shiburr
    Mein Name ist Xanca. Ich bin nicht jung. Auch nicht sonderlich hübsch. Wie ich feststellte, kann es sich als Vorteil erweisen, weder hübsch noch häßlich zu sein. Reiche Männer heiraten schöne Frauen, um der Welt ihre Virilität und Macht zu demonstrieren, doch anschließend bringen sie in abgelegenen Häusern Frauen wie mich unter. Ich arbeite hart, um die Wünsche meines Patrons in Erfahrung zu bringen und sie zu erfüllen. Die meiste Zeit über weiß er selbst nicht einmal, was er will. Wie dumm derart mächtige Männer doch sein können. Ja, ich bringe meinen Patronen tiefe Verachtung entgegen. Wie … Ach, mein Tonfall genügt, um zu verdeutlichen, was ich von ihnen halte. Für gewöhnlich achte ich sehr darauf, wie ich spreche. Es ist das Puatar, das mich unvorsichtig macht - normalerweise nehme ich es nicht zu mir, wenn ich Gesellschaft habe. Nicht einmal in deiner Anwesenheit, und schon gar nicht bei Begräbnisfeierlichkeiten. Ja, mein letzter Langzeit-Patron starb. Er hinterließ mir einiges, und zusammen mit dem, was ich im Verlauf der Jahre sparen konnte, bin ich nun endlich frei. Wie die Unsterblichen. Ich habe beobachtet, wie ihre Frauen gehen, hoch erhobenen Hauptes und arrogant, ohne in irgendeiner Weise den Männern ihrer eigenen Art verpflichtet zu sein. Ich möchte ebenfalls so dahin wandern. Ich. Xanca. Nun, das wäre natürlich töricht. Ich bin keine Närrin. Frei dazu, ich selbst zu sein - aber nicht völlig frei.
    Die Unsterblichen. Sie erheben Anspruch auf alles. Mir ist ein besonderer Aspekt im Gebaren meines Patrons aufgefallen: Ganz gleich, was er auch sagte oder verschwieg - ständig war er sich der Unsterblichen bewußt, der Dämonenherrin in ihrem Dom hoch oben in den Bergen. Er prahlte mir gegenüber von seiner Gattin.
    Die schönste Frau in Chiudu, ein zartes Geschöpf mit einem prächtigen Feuerglanz im Haar. Eine höchst unangenehme Person, wenn das stimmt, was er mir von ihr berichtete - und ich glaubte ihm.
    Zumindest teilweise Schenk mir bitte aus der Flasche nach. Wenn ich so offen und ehrlich bin, wird mir kalt, als zöge ich mich aus und böte mich ungeschützt einem kalten Wind dar. Wo war ich stehengeblieben …? Ach ja. Ich glaubte meinem Patron einige seiner Bemerkungen, obgleich ihm vielleicht gar nicht daran gelegen war.
    Ich glaubte seinen Erzählungen, denn an ihrer Stelle hätte ich mich ebenso verhalten. Na, siehst du? Ist das ehrlich oder nicht? Kalt, habsüchtig und arrogant. Nachdem ich meinem Patron gegenüber eine ganze Zeitlang die Sanfte und Unterwürfige spielen mußte, nachdem ich alle Tricks benutzte, um ihn hochzubringen, ihn

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