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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Armeehauptquartier im Herzen der Stadt.
    Die Reservearmee, die im Stadtzentrum zusammengezogen war, um überall schnell eingreifen zu können, bestand ebenso wie die an den Stadträndern stationierten Verteidigungsstreitkräfte zum überwiegenden Teil aus Sklaven. Sie wußten genau, was sie im Falle einer Niederlage erwartete, und waren zuverlässige Soldaten, die bis zum letzten Mann stehen würden, wenn es zum Äußersten käme. Czinczars Ankunft wurde mit begeistertem Gebrüll quittiert.
    Er besprach die Situation mit einigen der Sklavenoffiziere und fand sie ruhig und zuversichtlich. Nach ihren Schätzungen waren in mehreren Wellen insgesamt Vierzigtausend des Oberherrn gelandet worden. Als die Meldungen aus den verschiedenen Stadtteilen einzulaufen begannen, wurde klar, daß die Angriffe der Luftlandetruppen überall zurückgeschlagen wurden. Als der Nachmittag verging, schien sich eine Niederlage der gelandeten Verbände abzuzeichnen. Nur an wenigen Stellen war es ihnen gelungen, sich mit anderen Truppenteilen zu vereinigen und gemeinsame Aktionen einzuleiten. Die meisten Verbände blieben in der Stärke, in der sie gelandet waren, eingeschlossen und isoliert. Gegen drei Uhr traf der tropfende Eiskasten aus dem Palast ein. Da keine unmittelbare Gefahr mehr bestand, schickte Czinczar einen Boten zu Meewan. Um drei Uhr dreißig kam Meewan breit grinsend zur Tür herein. Ihm folgten Soldaten, die einen Sessel trugen, durch den Tragestangen gesteckt waren. In dem Sessel, an Händen und Füßen gebunden, saß der amtierende Oberherr von Linn. Die Soldaten setzten den Sessel ab und nahmen hinter ihm Aufstellung.
    Clane musterte den Anführer der Barbaren mit echtem Interesse. Die Frage war, ob er dieses militärische Genie innerhalb der nächsten Stunde durch Einschüchterung zu dem Glauben bekehren konnte, daß die Atomgötter existierten. Glücklicherweise hatte er die größte Macht hinter sich, die von den Gelehrten des goldenen Zeitalters entwickelt worden war.
    »Spreche ich mit Prinz Clane Linn?« fragte Czinczar mit unbewegter Miene. »Wir haben keinen Fehler gemacht?«
    »Keinen Fehler«, sagte Clane ruhig. »Ich bin nur nach Linn gekommen, um mit Ihnen zu reden. Und so bin ich hier.«
    Es mußte lächerlich geklungen haben, gebunden, wie er war. Die Wachen grinsten, und Meewan schmunzelte. Nur Czinczar zeigte keine Regung. Und seine wunderbare Stimme war biegsam und hart wie Stahl, als er sagte: »Ich habe weder die Zeit für Wortspiele, noch die Neigung dazu. Ich kann sehen, daß Sie sich zu Ihrer Rettung auf etwas verlassen, und ich vermute, daß es mit Ihrem Wissen über Atomenergie zusammenhängt.« Er berührte suggestiv das Energierohr. »Soweit ich sehen kann, können wir Sie in weniger als einer Sekunde töten, wann immer es uns gefällt.«
    Clane schüttelte den Kopf. »Sie irren. Es ist Ihnen völlig unmöglich, mich zu töten.«
    Czinczar starrte den Gefangenen aus Augen an, die plötzlich unnormal hell schienen. Es verblüffte ihn, wie schnell sich Spannung in dem Raum ausgebreitet hatte. Und so unglaublich es klingen mochte, er war der Gefangene, der offensiv geworden war. Er hatte sie praktisch zu einem Versuch herausgefordert.
    Czinczar runzelte die Stirn. Er hatte Clane vorsichtig behandeln wollen, weil er es für eine Frage der Vernunft gehalten hatte, nicht weil er ein Unheil erwartete. Aber nun gestand er sich ein, daß der Mann nicht normal reagierte. Clanes Worten wohnte eine Überzeugung inne, die nicht länger ignoriert werden konnte. Die Ziele der Invasion hier auf der Erde könnten in Gefahr sein.
    Ohne auf Clanes Herausforderung einzugehen, sagte er: »Ich habe Ihnen etwas zu zeigen. Niemand denkt daran, Sie zu töten. Was Sie betrifft, handeln Sie nicht überstürzt. Was immer Ihre Macht sein mag, handeln Sie nicht, bevor Sie mit Aufmerksamkeit und Verstehen gesehen haben, was ich Ihnen zeigen werde.«
    Er war sich bewußt, daß Meewan ihm einen verblüfften Blick zuwarf, doch er kümmerte sich nicht darum. »Wachen«, sagte er, »bringt diesen Kasten hierher.«
    Er troff von Nässe, als sie ihn brachten. Er hinterließ eine schmutzige Wasserspur auf dem Teppich, und wo er niedergesetzt wurde, begann sich sofort eine Pfütze zu bilden. Es gab eine Verzögerung, während schwitzende Männer mit Brechstangen den Deckel öffneten. Selbst die Wachen an den Türen stellten sich auf die Zehenspitzen und spähten, um den Inhalt zu sehen. Ein entsetztes Keuchen brach die Spannung des

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