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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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der Bewegung faszinierte Czinczar. »Es muß irgendeinen Grund für seine Bewegungen geben«, sagte er, »für seine Existenz.«
    Eine halbe Stunde später war Czinczar noch immer damit beschäftigt, den Lichtball anzustarren.
     

 
21.
     
    Mit einem gewissen resignierten Zynismus hatte Clane den von Tews geschickten Soldaten erlaubt, seine Ausrüstung zu verladen und nach Linn zu schaffen. Zu diesen Dingen gehörte auch das Prunkstück all seiner Funde, ein Ball, der in einem sargähnlichen Behälter hin und her rollte; eine Entdeckung aus dem goldenen Zeitalter, die seine Gewißheiten bis zum Kern seines Wesens erschüttert hatte.
    Wegen dieses Energieballs hatte er nicht gezögert, die Artefakte jener altertümlichen und großartigen Kultur in Tews' Obhut zu übergeben. Er brauchte bloß in die Nähe des Balles zu gehen, um sich auf ihn einzustimmen.
    Der Ball ließ sich dann aus einer gewissen Entfernung geistig steuern; seine ganze seltsame Kraft wurde verfügbar – für ungefähr drei Tage. Zu einer nicht präzise bestimmbaren Zeit am dritten Tag pflegte der Ball nicht mehr zu »kommen«, wenn er ihn »rief«. Dann mußte er ihn besuchen, während er in seinem Behälter war, und durch direkten Kontakt die Übereinstimmung wiederherstellen.
    Tews hatte mit seiner Aktion nicht die Absicht verfolgt, Clane von seiner Ausrüstung fernzuhalten. Darum hatte es keine praktische Rolle gespielt, daß der Ball in seinem eigenen Stadthaus unter Bewachung war. Trotz seiner Befürchtungen hatte Clane nicht mit einem Überraschungsangriff gerechnet, der die Hauptstadt im ersten Ansturm überwältigen würde.
    Und so war die Waffe, die den Krieg beenden konnte, außerhalb seiner Reichweite, es sei denn, er könnte durch irgendeine List zu ihr.
    Während er sich mit Überlegungen quälte, wie er in die Hauptstadt und in sein Haus gelangen könnte, ohne erkannt und gefangengenommen zu werden, erreichten ihn weitere schlechte Nachrichten. Die Provinzstädte Nouris und Gulf waren den Invasoren praktisch kampflos in die Hände gefallen. Als die Barbaren angegriffen hatten, waren die Sklaven aufgestanden und hatten ihre Herren ermordet. Entsetzen und Angst breiteten sich innerhalb der besitzenden Klasse aus. Der neugebildete provisorische Generalstab verfaßte ein Memorandum, in dem die Massenhinrichtung aller körperlich gesunden männlichen Sklaven empfohlen wurde.
    Clane, der von dieser Reaktion womöglich noch mehr beunruhigt war als über die Nachricht der Sklavenerhebungen, entsandte Boten zur Vorbereitung einer Konferenz der bedeutendsten Grundbesitzer, Industriellen und Handelsherren.
    Am übernächsten Tag erklärte er den mehr als hundert versammelten Mitgliedern der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Elite, daß die Armee die Massenhinrichtung aller männlicher Sklaven empfohlen habe. Diese Worte bewirkten sofortigen Aufruhr.
    »Euer Exzellenz, das ist unmöglich! Wir können soviel wertvolles Eigentum nicht zerstören. Es wäre der sichere Ruin unserer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.«
    Dies schien die mehr oder weniger einhellige Meinung der Versammelten zu sein. Nur zwei jüngere Männer nahmen eine grundsätzlich abweichende Haltung ein. Der eine sagte: »Meine Herren, dies ist eine notwendige Präventivaktion. Wenn wir die Sklaven leben lassen, werden sie uns die Kehlen durchschneiden.«
    Der andere sagte: »Mein Eindruck ist, daß diese Krise einen großen fortschrittlichen Akt ermöglicht – das Ende der Sklaverei auf Erden.«
    Beide Männer wurden von ihren aufgebrachten Kollegen niedergeschrien.
    Clane stand auf und hob seine Hand. Als er die Leute zur Ruhe gebracht hatte, begann er: »Für halbe Maßnahmen haben wir keine Zeit. Wir müssen uns für die eine oder die andere der Alternativen entscheiden. Aber ich gebe zu bedenken, daß Ihnen bei einer Abschaffung der Sklaverei die Arbeitskräfte erhalten bleiben, die Sie im anderen Fall einbüßen.«
    Die Sitzung wurde vertagt, und es folgte eine Serie von Gruppengesprächen und Beratungen. Schließlich erklärte ein verschmitzt lächelnder Sprecher: »Euer Exzellenz, die Mehrheit der Anwesenden hier spricht sich dafür aus, den Sklaven die Freiheit zu versprechen.«
    Clane blickte einen langen Moment in die grinsenden Gesichter seiner Zuhörer, dann kehrte er ihnen abrupt den Rücken und verließ den Raum. Am gleichen Nachmittag gab er ein Regierungsbulletin heraus.
     
    FREIHEIT FÜR LOYALE DIENER
     
    Auf Befehl von Seiner

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