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Das Erbe des Atoms

Das Erbe des Atoms

Titel: Das Erbe des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Pflichten es erlauben, werde ich dieses Laboratorium selbst in Augenschein nehmen. Sie mögen Ihrem Enkel sagen«, fuhr er in entschiedenem Ton fort, »daß sein kleiner Plan, den wertvollsten Schatz im ganzen Land in Sicherheit zu bringen, von Anfang an hoffnungslos war. Drei Schiffe der ersten Angriffswelle landeten neben der Villa des Prinzen, um sicherzustellen, daß die mysteriösen Waffen dort nicht gegen meine Flotte gebraucht würden, und ich betrachte es als ein großes Unglück, daß er zu der Zeit nicht anwesend war. Sie mögen ihm sagen, daß wir vorgestern keineswegs überrascht waren, als er seinen mitternächtlichen Versuch machte, die Geräte an sich zu bringen. Sagen Sie ihm auch, daß seine schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich ihres Schicksals gerechtfertigt sind.« Er schloß lächelnd: »Es ist eine große Erleichterung, zu wissen, daß der größte Teil seiner Ausrüstung sicher in unseren Händen ist.«
    Lydia sagte nichts. Die Worte »Sie mögen ihm sagen« hatten eine unerwartet starke Wirkung auf sie gehabt.
    Es gab nur eine mögliche Interpretation dieser Wendung. Man würde ihr erlauben, den Palast wieder zu verlassen. Sie wartete.
    Czinczar trat näher, bis er unmittelbar vor ihr stand. Er war sich bewußt, daß er ihr Gnade gewährte, und er ließ es sie fühlen.
    »Alte Frau«, sagte er, »ich lasse Sie gehen, weil Sie mir einen großen Gefallen taten, als Sie Ihren Sohn, Prinz Tews an die Spitze des Reiches manövrierten. Nur dieser Schachzug gab mir die Chance, die ich brauchte, um diesen Angriff durchzuführen.« Er lächelte wieder. »Bleiben Sie dessen eingedenk, wenn Sie jetzt gehen.«
    Seit einiger Zeit hatte Lydia die sentimentale und ehrgeizige Aktion verurteilt, die Tews an die Macht gebracht hatte. Aber es war eine andere Sache, zu erkennen, daß ein Mann in der Ferne des interplanetarischen Raumes den Schachzug als verhängnisvoll für das Imperium analysiert hatte. Ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus.
     
    Czinczar ging langsam den ansteigenden Fahrweg hinauf, der zu dem niedrigen, häßlichen Zaun um Prinz Clanes Villengrundstück führte. Am Zaun blieb er stehen und untersuchte ihn flüchtig, dann ging er nachdenklich weiter. Er hatte sofort erkannt, daß es das gleiche Material war, das für den Bau von Tempeln verwendet wurde. Einige Minuten später betrachtete er nachdenklich den Springbrunnen mit kochendem Wasser. Schließlich winkte er den Ingenieur herbei, der die Raumschiffe seiner Invasionsflotte konstruiert hatte. »Wie arbeitet dieses Ding?« fragte er.
    Der Ingenieur untersuchte die Basis des Springbrunnens. Er fand die Öffnung, entfernte den Deckel und kniete nieder. Einen Augenblick später kniete Czinczar neben ihm, ohne sich darum zu kümmern, wie sehr sein Verhalten die hochgeborenen Einheimischen schockierte, die als Geiseln und hervorragende Kriegsgefangene seinem Troß angehörten. Die zwei Männer spähten in die trübe, kleine Kammer unter der Fontäne.
    »Baumaterial für Tempel«, sagte Meewan, der Ingenieur. Czinczar nickte. Sie standen ohne weiteren Kommentar auf. Wenige Minuten danach hoben sie im Haus die schweren Draperien, die die Wände eines Korridors vor dem Hauptlaboratorium bedeckten. Wie der Zaun draußen, waren auch diese Wände warm.
    Tempelmaterial. Die beiden Männer gingen ins eigentliche Laboratorium weiter, und nun sahen sie einander verblüfft an. Der Raum war durch Herausbrechen einer Zwischenwand vor nicht langer Zeit beträchtlich vergrößert worden. Der saalähnliche neue Raum war vollgestopft mit Maschinen und Geräten der verschiedensten Art, großen und kleinen, vollständigen, beschädigten und anderen, die offensichtlich bloße Fragmente waren.
    Czinczar ging langsam durch das Gewirr der Gegenstände und musterte sie. Hier und dort blieb er stehen, aber nie für eine genaue Untersuchung. Und dann nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr.
    Ein Glühen. Er bückte sich und spähte in einen langen, teilweise transparenten Metallkasten, der ungefähr wie ein Sarg geformt war. Das Innere bildete jedoch einen engen Kanal oder eine Röhre. In dieser Röhre rollte ein Ball von Licht. Er bewegte sich gemessen, und es dauerte ungefähr eine Minute, bis er von einem Ende der Röhre zum anderen gerollt war. Mit der gleichen würdevollen Ruhe hielt er dort inne, schien über seiner nächsten Aktion zu meditieren und begann dann mit beeindruckender Vorsätzlichkeit seine Rückreise.
    Die großartige Bedeutungslosigkeit

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