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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Freiwild für diese verführerische Hexe.
    Die Köpfe wandten sich zu ihm um, als er die Halle durchschritt. Die Unterhaltung verstummte, und nur seine Schritte waren zu hören. Kieran war daran gewöhnt, wusste, wie seine Größe, die dunkle Hautfarbe und sein fester Ausdruck wirkten. Oftmals zog er seinen Vorteil aus dieser grausamen Maske, um einem Befehl Nachdruck zu verleihen oder die ungewollte Gesellschaft von Marketenderinnen oder Händlern abzuwehren.
    „Dies ist Sir Kieran“, rief jemand aus. Lächeln erhellte nun die Gesichter. Männer sprangen auf, um ihm auf die Schultern zu klopfen, und die Frauen drängten sich an ihn und boten ihm Becher mit Ale an.
    „Noch habe ich nichts getan“, wehrte er erschrocken ab.
    „Doch Ihr werdet uns retten“, versicherte ihm eine Frau.
    „Begrüßt den siegreichen Helden“, bemerkte Rhys spöttisch, als Kieran die Hohe Tafel doch noch erreichte.
    Kieran ließ sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. Er war nicht in der Stimmung für müßiges Gerede. Mit etwas Glück könnte er sein Essen hinunterschlingen und verschwinden, ehe Laurel erschien.
    „Ale, Mylord?“ erklang fröhlich eine Stimme neben ihm.
    Kieran fuhr herum, bereit, die Dienerschaft zu verscheuchen, doch es war Jamie. „Ja.“ Er zwang sich zu einem schwachen Lächeln. „Befindest du dich wohl?“
    Der Bursche strahlte selbstsicher. „Ich habe letzte Nacht wie ein Stein geschlafen“, sagte er, als er den Becher füllte. „Zuerst war es ungewohnt, unter einem festen Dach zu schlafen, doch der Fussboden in der Halle war angenehmer als die kalte Erde. Und die Menschen hier sind alle so freundlich.“ Seine Augen blickten groß und vertrauensvoll. „Ihr habt gesehen, wie sie Euch begrüßten.“
    „Ja.“ Seine düstere Ausstrahlung musste ihre Wirkung verloren haben. Kieran lehnte sich mit dem Becher in der Hand zurück und warf einen Blick über die Menge.
    „Es scheinen gute Leute zu sein.“ Rhys beugte sich zu ihm, als er das sagte.
    „Sie sind Narren.“ Wenn sie nur halbwegs gescheit wären, hätten sie Angst vor ihm. Es war nur vernünftig, einem Mann gegenüber vorsichtig zu sein, der gegen Bezahlung tötete. „Und warum sind sie so verflucht glücklich? Wissen sie nicht, dass vor ihrer Tür eine Räuberbande haust?“
    „Doch“, sagte Lady Nesta. „Wir hatten alle Angst, bis ihr kamt.“
    „Es ist falsch, zu viel Hoffnung auf uns zu setzen. Ihr müsst auch selbst Verantwortung übernehmen, zu eurer eigenen Sicherheit.“
    „Ja. Laurel würde Euch wohl zustimmen“, erwiderte Nesta.
    „Hat sie sich von dem Angriff erholt?“ wollte Rhys wissen.
    Nesta nickte. „Zum Glück blieb ihr davon nur ein Kratzer in ihrem Nacken, und sie schien schon wieder ruhig, als ich sie letzte Nacht zu Bett brachte. Sie schlief immer noch, als ich heute Morgen nach ihr sah.“
    Erleichterung erfasste Kieran. Wenn er sich beeilte.....Ja
    mie, denkst du, dass du mir ein Stück Brot bringen kannst, damit ich mich auf den Weg mache ... “
    „Nein, Ihr braucht eine anständige Mahlzeit.“ Nesta klatschte in die Hände, und die Bediensteten eilten mit Speisebrettern herbei, die beladen waren mit Gerstenbrot und kaltem Hammelbraten. „Ihr seid Besseres gewöhnt, doch wir sind kein reicher Clan. Wir essen, was wir selber züchten und ernten.“
    Wir sind kein reicher Clan. Diese Worte klangen in Kierans Kopf wie eine Warnung. Woher wollte Duncan das Vermögen nehmen, das er ihm als Belohnung für seinen Schutz versprochen hatte? Kieran zog die Brauen zusammen, überblickte nochmals die Halle und bemerkte dabei Einzelheiten, die er zuvor kaum wahrgenommen hatte. Die kahlen Wände, die abgenutzte Einrichtung, die aus selbst gesponnener Wolle schmucklos gefertigte Kleidung. Warum war nicht eine einzige Goldkette oder eine juwelenbesetzte Brosche zu sehen?
    Arm. Das waren die MacLellans. Nett, ordentlich und glücklich. Doch arm. Plötzlich schien Duncans gestriger Versuch, die vereinbarte Summe zu mindern, Sinn zu machen. Er hatte kein Geld, ihn zu bezahlen.
    Verdammte Hölle! Man hatte ihn betrogen. Noch schlimmer, er hatte einen Teil seiner wertvollen Ersparnisse dazu benutzt, Wegzehrung für die Reise zu kaufen, und war nun weiter von seinem Ziel entfernt als zuvor. Verdammt! Niemand durfte ihn betrügen. Niemals wieder. „Wo ist Euer Vater?“ wollte er wissen.
    Lady Nesta sprang auf. „Wa...warum? Er ist in seinem Gemach. Er ist zu schwach, um es zu verlassen.“
    Polternd sprang Kieran hoch, so

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