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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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behauptete er, wenn ein Mann einmal in Schottland gelebt habe, wolle er sonst nirgendwo mehr sein.“
    Kieran antwortete nicht, doch sie hatte Recht. Von dem Augenblick an, als er das Schiff in Berwick verlassen hatte, hatte ihn ein eigenartiger Friede erfasst. Er führte es darauf zurück, dass er sich endlich dem Ziel näherte, seinen Vater zu rächen, doch nun ... „Als ich fortzog, wollte ich ganz Schottland hinter mir lassen.“
    „Hast du es getan?“ Sie hob den Kopf und betrachtete ihn aufmerksam. „Warum sind dann die meisten deiner Männer Schotten?“
    „Martin ist französischer Abstammung, und Sim kommt von Northumberland“, entgegnete Kieran finster. „Rhys ist Waliser.“
    „Er ist halb schottisch. Und die anderen kommen mit unseren Männern so gut zurecht, weil die meisten von ihnen aus
    Teilen Schott...“
    „Das geschah nicht mit Absicht“, behauptete Kieran. „Als Rhys und ich in Calais ankamen, waren wir noch viel zu jung, um auf uns selbst gestellt zu sein. Das Leben war rau, die Bedingungen waren hart ohne Clan, der uns Schutz bot. Bald fanden wir uns bei einer Gruppe Soldaten aus Perth. “
    „Weil du dich sicher fühltest bei Menschen, die dir vertraut waren.“
    Kieran nickte. „Red Jock, der Anführer, hat uns vieles beigebracht, und als er zwei Jahre später im Kampfe sein Leben ließ, fiel die Wahl auf mich, seine Stelle einzunehmen. Die Männer folgten danach in Scharen unserem Banner.“ Er zuckte die Schultern. „Oftmals waren es Burschen von ... zu Hause, die von uns hörten.“
    „Ist es so schwer, Schottland als dein Zuhause anzusehen?“ „Ich habe lange Zeit dagegen angekämpft.“ Er blickte um sich und lächelte traurig. „Doch Edin hat Erinnerungen wachgerufen ...“ Die Freude wich aus seinem Blick wie aus seinen Gedanken.
    Laurel seufzte. Wenigstens sprach er darüber. Es war ein Anfang. „Es muss schon lange her sein, seit du solche Speisen hattest.“ Auf der Tafel türmten sich saftige Scheiben von zartrosa Lamm, Truthahn in Nesselsoße und frischer Flusslachs. Es gab Hackfleischpasteten, gebratenen Hering, Erbsen mit kleinen Zwiebeln und Kohl. All dies waren typisch schottische Gerichte. „Solch ein Fest habe ich seit Jahren nicht erlebt. Und ich bin sicher, das alles schmeckt köstlich, doch ..."
    „Es ist schon gut.“ Sie lächelte scheu. „Auch ich bin zu unruhig, um zu essen. Tante Nessie hat Annie gebeten, in unserem Gemach kaltes Fleisch und Brot bereitzustellen für ... später.“ Nachdem wir das Bett geteilt haben. Die Erwartung reizte Kierans erregte Sinne. Verdammt. Er konnte hier nicht länger sitzen. Seine Haut war erhitzt und spannte ... besonders unterhalb des Gürtels.
    Collie tauchte zwischen Kieran und Laurel auf. „Dickie sagt, du bist nun mein Bruder. Stimmt das?“ fragte er stürmisch.
    „Ja.“ Kieran fuhr dem Jungen durch den Haarschopf. Es war unmöglich, Collie nicht zu mögen ... selbst wenn er ihn immerzu an den jungen Ewan erinnerte.
    „Wirst du mir jetzt ein Pferd wie Rath kaufen?“
    „Collie!“ rief Laurel. „Du bist noch viel zu jung ...“
    Kieran legte seine Hand auf die ihre, da ihn Collies niedergeschlagener Ausdruck quälte. „Ein Streitross kostet sehr viel, doch wir könnten Rath mit einer von Duncans größeren Stuten paaren und dir das Fohlen schenken.“
    „Wirklich?“ fragte Collie mit weit aufgerissenen Augen.
    „Das ist ein Versprechen.“
    „Wie kannst du ihm nur ein Pferd versprechen?“ wollte Laurel von ihm wissen, nachdem ihr Bruder davongelaufen war, um Dickie die Neuigkeit zu berichten. „Er wird sich damit umbringen.“
    Kieran lachte. „Wenn Raths Fohlen alt genug ist, um geritten zu werden, wird Collie groß genug sein, damit umgehen zu können.“
    „Oh.“ Laurel lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und freute sich, dass er davon sprach, in Edin Valley sesshaft zu werden. „Ich danke dir. Er ist... er ist so hitzig ... ganz im Gegensatz zu Vater oder meinem Großvater. Collie war mir immer ein Rätsel, doch du kannst gut mit ihm umgehen.“
    „Ich war früher ebenso wie er“, sagte Kieran nachdenklich. „Ein Falke, der in einem Taubenschlag aufgezogen wurde, pflegte meine Großmutter zu sagen.“
    Laurel nutzte die Erwähnung seiner Familie zu einer Frage. „Wie kommt es, dass die Carmichaels so großen Erfolg haben, wenn sie doch ein schwacher Clan sind?“
    „Sie sind nicht schwach. Der alte Lionel war kraftvoll und stolz, doch er wurde verwundet, als ich noch ein Kind war,

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