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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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und übertrug die Führung des Clans an Ross. Und Ross ist ein mächtiger Mann, aber er zieht es vor, Schwierigkeiten mit Worten zu lösen, statt sie mit der Klinge auszutragen. Gewiss hat es ihn in Rage gebracht, dass ich ein Leben mit dem Schwert gewählt habe.“
    Das war wohl einer der Gründe gewesen, warum Kieran zum fahrenden Ritter wurde, vermutete Laurel. „Wie kann er es denn wissen, wenn du keine Verbindung mehr zu ihm hast?“ Kieran biss die Zähne zusammen. „Ich weiß es, und das ist genug.“
    „Hat deine Familie davon Kenntnis, dass du zurück in Schottland bist?“
    „Nein. Ross würde ein ganzes Heer senden, um mich zu töten, wie er meinen Vater tötete.“
    „Genug davon“, sagte Nesta und erhob sich vom Stuhl. „Es ist Zeit für den Kuchen.“
    Drei Männer trugen den Hochzeitskuchen herbei. Marje, die ihn gebacken hatte, hatte sich selbst übertroffen. Augenblicke später wurde Nesta zur Zielscheibe des Gelächters und der
    Scherze, denn sie hatte den Ring gefunden, der im Kuchen verborgen war.
    „Lady Nesta wird die Nächste sein, die sich vermählt“, schrie Annie.
    „Wer ist der glückliche Mann?“
    Mit hochrotem Kopf stand Nesta da und vermied es, Rhys anzusehen, der still vor sich hin lächelte. „Es ist Zeit zum Tanz.“ Die Aufmerksamkeit wandte sich von ihr ab, da sich alle erhoben und einen Partner für den Tanz wählten.
    Rhys ergriff sie bei der Hand, ehe sie sich setzen konnte. „Du kommst mir nicht so leicht davon“, sagte er und zog sie mit sich.
    Lachend stand Laurel da und blickte Kieran hoffnungsvoll an.
    „Ich tanze nicht“, sagte er.
    „Man erwartet jedoch, dass wir den ersten Tanz anführen.“
    „Ich will nicht herumtänzeln wie ein abgerichteter Bär.“
    Der Vergleich mit einem Bären ließ Laurel lächeln. „Ich kann mir auch jemand anderen suchen, der mit mir tanzt.“ Sie blickte zu Geordie, der schweren Herzens einen Becher mit gewässertem Wein trank.
    Kieran murrte. „Du bist mein Weib und wirst nicht mit jemand anderem tanzen ... “
    „Das denke auch ich.“ Laurel packte ihn bei der Hand und zog ihn hoch.
    „Hexe“, sagte Kieran, als Laurel ihn an den Tischen vorbeiführte, dorthin, wo die Dudelsackspieler saßen.
    „Vielleicht, doch ich bin deine Hexe“, sagte sie und lächelte keck. „Wir sind es, die den Tanz auswählen, also wird es der Branle sein. Die Schritte sind einfach, bloß ein wenig zur Seite, mit dem Fuß nach vorn und so weiter.“
    Kieran wollte zurück, doch sie blickte ihn so glücklich an, dass er schließlich nachgab. „Zeig mir die Schritte“, bat er sie.
    „Vielen Dank.“ Ihre Augen leuchteten vor Glück, das seine Wut dahinschmelzen ließ. Sie hob ihre Röcke, machte zwei Schritte nach links, warf den rechten Fuß vorwärts in die Luft, dann wiederholte sie die Bewegungen nach rechts.
    Einfach genug für einen Mann, der Dutzende schwierige Finten und Paraden gelernt hatte, um auf dem Schlachtfeld zu bestehen, dachte Kieran. Bis er begann, es ihr gleichzutun. Die Art, wie Laurels Brüste sich hoben und senkten, mit jedem Schritt, den sie tanzte, verwirrte ihn so sehr, dass er die eigenen Schritte vergaß und mit dem nächsten Paar zusammenstieß.
    Die Kadenz der Dudelsäcke wurde schneller, und die Tänzer beschleunigten die Schritte, sie sprangen und drehten sich und wirbelten auf dem Grün herum. Kieran fasste Laurel um die Taille und zog sie an sich. Wie schlank sie doch war. Ihre Hüften berührten sich und ließen das Feuer erneut in ihm auflodern. Seine Zurückhaltung wich. Es gab nur diesen Augenblick und sein Weib.
    Laurel warf den Kopf zurück und lachte, als er sie herumwirbelte, umfasste seine Unterarme, und ihr Haar flog wie ein rotes Banner im Wind. Ich habe mich nie zuvor so lebendig gefühlt, so frei, dachte Kieran. Er glaubte vor Glück zu schweben, als er sie hochhob und über seinen Kopf schwang. Laurel, sie war so schön.
    Das Lachen erschallte aus ihrer Kehle, als sie das Lächeln sah, das sich über Kierans Gesicht breitete. Ich liebe ihn, dachte sie. Hier war die Zärtlichkeit Kierans, die er vor sich selbst verbarg. Er war wie ein großes Kind beim Spiel, doch als er sie wieder zu Boden gleiten ließ, streiften ihre Brüste seine starke männliche Brust. Die Fröhlichkeit machte dunkleren, tieferen, heißeren Gefühlen Platz. Seine Hände legten sich fester um ihre Taille, Leidenschaft flammte in seinen Augen auf und entzündete ihr eigenes Verlangen.
    „Zeit, das Bett zu teilen“, rief

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