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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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schworen erregende Bilder in ihm herauf. „Verdammte Hölle“, sagte er.
    „Was?“ Laurel wandte den Kopf und sah gerade, wie er mit seinem Dolch die Bänder durchtrennte. Sie erschrak, doch widersprach sie nicht. „Vielen Dank. Ich werde dieses Gewand nicht eher wieder tragen, als bis du deinen Vater gerächt hast.“ Sie trat hinter den Schirm.
    Das Vertrauen in ihn, ihre Bereitwilligkeit, sein Ziel mit ihm zu teilen, ließ ihn sich fühlen wie ein Schuft, der sie und ihren Clan nur benutzte, ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung. Doch er wagte es nicht, seine Absichten kundzutun, aus Furcht, die Carmichaels könnten davon erfahren, ehe er bereit war zu handeln. Wäre doch diese Nacht schon vorbei ...
    „Oh, nun fühle ich mich besser.“ Laurel kam hinter dem Wandschirm hervor. Sie trug eine dunkelgrüne, mit Marderfellen gefütterte Nachtrobe, und Kierans gute Absichten schwanden beinahe wie ein Lufthauch durch das Fenster. Das Kleidungsstück verbarg mehr von ihr als das Gewand, doch der Anblick ihrer bloßen Füße und des schlanken Halses wühlte seine Gefühle auf.
    „Du kannst das Bett nehmen“, sagte Kieran. „Ich werde hier schlafen.“
    „Du kannst nicht auf einem Stuhl schlafen.“
    „Ich konnte stehend bei Sturm und Regen schlafen“, erwiderte Kieran. „Das ist eine der vielen Erfahrungen, die ein Söldner erwirbt.“ Er verschränkte die Arme über der Brust, denn es verlangte ihn danach, sie zu umarmen.
    „Wirst du mir wenigstens einen Gutenachtkuss geben?“ Ihre heisere Stimme weckte Gefühle in ihm, die er zu bekämpfen beabsichtigte. „Es ist unsere Hochzeitsnacht.“
    „Ja“, antwortete er widerwillig. Um Zeit zu gewinnen, beugte er sich hinab, um einige Zweige zu den Kohlen zu werfen. Als er sich aufrichtete, legte sie ihm die Arme um den Nacken. Er hob die Hände, um sie von sich zu stoßen, berührte dabei die schlanke Taille und umschlang sie stattdessen. Laurel flüsterte seinen Namen und presste sich an ihn. Ihre vollen Brüste, die sich gegen seine Brust drückten, die Wärme ihres Körpers, die er an seinem spürte, ließen sein Blut aufwallen.
    „Küss mich“, bat sie.
    Sein Herz pochte, ein Beben durchlief ihn. Als ob ich in Flammen stünde, war sein letzter Gedanke, als Kieran den Kopf neigte. Sanft stöhnend öffnete sie die Lippen, als er seinen Mund auf den ihren drückte und seine Zunge begierig in das warme Innere schob. Sie schmeckte nach dem süßen Wein, den sie geteilt hatten, und nach Heidekraut. Sie war sein Zuhause. Der sichere Hafen, von dem er gedacht hatte, ihn nie wieder zu finden. Ein schreckliches Verlangen erwachte in ihm, genährt von ihrem kurzen atemlosen Stöhnen und dem Gefühl, wie sich ihr Körper an den seinen presste. Plötzlich konnte auch er ihr nicht nahe genug sein.
    „Laurel.“ Atemlos und benommen löste er seinen Mund von ihren Lippen und liebkoste ihren Nacken. Seine Finger fanden den fellbesetzten Kragen ihres Nachtgewandes, schoben ihn beiseite und offenbarten ihre zarte Haut für seine suchenden Lippen. Es war berauschend wie Nektar. Sein Mund koste begierig ihre Haut, als sie erschauerte und seinen Namen flüsterte.
    Obwohl ihre Gewänder sie trennten, spürte er, wie die Knospen ihres Busens hart wurden. Seine Erregung wuchs. Wollust, tief und urwüchsig, zehrte an den kümmerlichen Resten seiner Selbstbeherrschung. Sie war Seide und Feuer, Engel und Versuchung. Ganz Weib. Sein Weib. Alles, was ihn verhöhnte und quälte, während er zugehört hatte, wie andere Männer sich ihrer Lust hingaben. Er begehrte Laurel.... Richtig oder falsch, er wollte alles, was er sich selbst bisher versagt hatte.
    Er wankte zum Bett und ließ sich mit ihr auf die kühlen Laken fallen. Sie blickte ihn an, ein blasses Gesicht in den schattigen Tiefen des von Vorhängen umgebenen Bettes. Benommen erinnerte er sich einiger Dinge, die Rhys erwähnt hatte. Doch seine Geduld war in der Feuerprobe ihrer Küsse zu Asche verbrannt. Obgleich die Leidenschaft sein Innerstes aufwühlte, fühlte er sich unbeholfen, linkisch und unsicher. „Laurel, wir sollten aufhören. Ich könnte dir wehtun ... “
    „Nein. Ich begehre dich so sehr.“ Ihr Lächeln vertrieb die Dunkelheit, ihre Worte seine Selbstzweifel. „Lass mich dir helfen.“ Sie griff nach den Bändern, die seine Beinlinge festhielten. Ihre Finger strichen dabei über seine stramme Männlichkeit. Es war Himmel und Hölle.
    Kieran stieß einen Fluch durch die Zähne. „Nein. Berühre mich nochmals,

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