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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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nötigen Befehle, um die Männer in Bewegung zu setzen.
    Zitternd blickte Laurel sich um. Über ihren Köpfen heulte der Wind durch das Geäst wie ein rachsüchtiger Geist. Die Wälder waren dunkel und unheilvoll. Die gewaltigen Baumstümpfe und das dichte Laubwerk boten genug Platz, ein ganzes Heer darin zu verbergen. War das Gesindel hier, beobachtete sie, wartete darauf, sie anzuspringen? Hatte sie die Männer und Kieran in eine Falle geführt?
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie folgte der Baumlinie bis zum Gipfel. Von hier aus hatte das Narbengesicht Kieran beobachtet und den Angriff vorbereitet. Vor ihrem geistigen Auge sah Laurel ihn wieder, das entstellte Gesicht verzerrt in räuberischer Begierde. Warum? Warum empfand sie diese ... diese Verbindung zu jemandem, der so böse war?
    Weil er ihre Familie bedrohte. Sie wusste nun, was sie zu tun hatte. Sie musste diesen Dämon mit ihrem Geist aufspüren, sich an ihn heften und der Gefahr bis zu ihrem Ursprung folgen. Auch wenn der Gedanke, ihn wieder zu sehen, ihr schreckliche Angst einflößte.
    „Laurel?“ Kieran schob das Visier hoch, sein Blick war voll Besorgnis. „Du zitterst vor Kälte und Erschöpfung. Lass uns zurückreiten. Was, wenn wir abermals in einen Hinterhalt geraten?“
    „Du wirst mich beschützen“, sagte sie voll Überzeugung.
    „Solange Leben in meinem Körper ist. Doch wir könnten im Schlachtgetümmel voneinander getrennt werden.“ Die Angst um sie ließ ihn beinahe ersticken. Er hatte dem Tod hunderte Male ins Angesicht geblickt und sich niemals so entsetzt gefühlt. Doch sie war so zart, so verwundbar, so kostbar. „Es ist zu gefährlich.“
    „Ich muss es versuchen, zum Wohle derer, die ich liebe.“
    Nein! Ich will sie nicht verlieren. Kieran wollte sie fest an sich ziehen, um sie zu beschützen, doch sie führte ihr Pferd bereits die Schlucht empor. Er versuchte das Entsetzen zu unterdrücken, das ihm die Kehle zuschnürte. Da legte jemand die Hand auf seinen Arm.
    „Jeder Mann hier wird über sie wachen, mit größerer Aufmerksamkeit, als ginge es um seine eigene Haut“, sagte Rhys leise.
    „Bete zu Gott, dass dies genügt“, erwiderte Kieran und drängte Rath hinter seinem tapferen, kleinen Weib her. Weib. Das Wort sollte ihn schmerzen. Stattdessen begann das Blut in ihm, verräterisch zu pulsieren, als er an ihre Vereinigung dachte. Das Vergnügen war unbeschreiblich. Er war wie gelähmt von den wollüstigen Gefühlen, die ihn durchdrangen. Doch der Augenblick höchster Freude wurde von dem Makel getrübt, ihr in seiner ungezügelten Eile Schmerz bereitet zu haben. Er hatte ihr wehgetan, und sie bot ihm dennoch Hilfe an. Vielleicht war es falsch gewesen zu denken, sie könnte seinen Eid gefährden. Wenn sie zurückkehrten, wollte er einen Weg finden, sich zu entschuldigen. Doch nun musste er darauf achten, dass sie sicher war.
    Kieran wandte seine Aufmerksamkeit der Landschaft zu, als sie den ersten Hügel erreichten. Die Bäume wurden spärlicher, und zwischen den Felsen wuchs kein Gras mehr und auch kein Moos. Er hatte befohlen, die Hufe der Pferde mit Leder zu umwickeln, damit der Hufschlag den Feind nicht warnte. Jeder Mann hatte eine zusätzliche Decke, einen Wasserschlauch, eine Ration Haferkuchen und getrocknetes Fleisch mit sich genommen, denn nur Gott allein wusste, wie lange sie hier sein würden. Ellis hatte man mit jedem Mann, der eine Waffe halten konnte, zurückgelassen mit dem Befehl, den Pass zu bewachen.
    Kieran wandte sich um und sah nach Jamie. Doch der Bursche war noch nicht genesen und im Turm bei Collie geblieben. Martin ritt dicht hinter Kieran. „Nimm fünfzehn Mann und bilde eine Nachhut“, rief er dem kampferprobten Mann zu. „Lass einige Zeit verstreichen, dann folge uns. Haltet euch in Rufweite, doch lasst euch nicht sehen.“
    Der ältere Mann runzelte die Stirn. „Mein Platz ist an deiner Seite“, sagte er, doch tief verwurzelter Gehorsam ließ ihn das Pferd wenden und zurückreiten. Leise suchte er sich die Männer für seine Aufgabe aus.
    „Denkst du wirklich, dass sie die Banditen finden wird?“ fragte Rhys.
    Kieran blickte zu Laurel, die den Blick auf ein entferntes Ziel gerichtet hatte, das nur sie zu sehen schien. „So sagt sie.“ Es fröstelte ihn, als er daran dachte, wie sie aussah, als er sie geweckt hatte. Noch halb von dem Albtraum ergriffen, die Augen vor Angst weit aufgerissen, doch wild entschlossen, die Schurken aufzuspüren.
    „Ich war nicht sicher, wie sie es

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