Das Erbe des Loewen
dich ganz fühlen.“ Sie zerrte erneut an den Decken, die sie voneinander trennten.
„Ja.“ Er atmete scharf ein, den Blick fest auf sie gerichtet, streifte die Decken vor ihr ab und zog sie wieder fest an sich. Ihre Körper berührten sich, und sie zuckte zusammen. „Verdammt sei ich. Du bist verletzt, und ich ...“
Sie legte den Finger auf seinen Mund. „Ich werde noch viel mehr verletzt sein, wenn du mich nun verlässt. Sei nur vorsichtig mit meinem linken Ellenbogen.“
Kieran sah die angeschlagene Stelle und drückte einen sanften Kuss darauf. „Deine letzte Gelegenheit, mich zurückzuhalten“, sagte er. Seine Stimme klang tief und heiser.
Laurel lächelte über diese Galanterie, besonders da sie seine heftige Erregung deutlich spürte. „Ich möchte dich nicht zurückhalten.“ Sie begann, in seinem Nacken die Bänder seiner Tunika zu lösen. Er beendete die Angelegenheit rasch, indem er sich das Gewand über den Kopf riss. „Ungeduldiger Mann“, sagte sie liebevoll. Ihre Belustigung wurde zur aufrichtigen Bewunderung, als er sich, seiner Beinkleider entledigt, neben sie legte. Im sanften Licht der Abenddämmerung sah sie Dinge, die sie letzte Nacht durch sein heißes überstürztes Tun nur in vager Andeutung wahrgenommen hatte: breite Schultern, die muskulöse Brust, bedeckt mit gekräuseltem schwarzem Haar, und den deutlichen Beweis seines zügellosen Verlangens. „Ein sehr ungeduldiger Mann“, fügte sie hinzu.
„Ich kann nichts dagegen tun.“ Er sah ein wenig verwirrt aus.
„Auch ich kann nichts dagegen tun, dass mich nach dir verlangt, obwohl der Beweis dafür weniger ... offensichtlich ist.“ Sie warf ihm einen schalkhaften Blick zu.
Er erwiderte ihn auf eine Art, die ihr den Atem raubte. „Ist es das?“ Verlangend und besitzergreifend ließ er den Blick von ihrem Gesicht über den Hals zu den Brüsten hinabgleiten. Die Knospen ihres Busens erhoben sich wie zwei Kiesel auf Hügeln, die sich durch das dünne Gewand drückten. Sie bebte, als er danach griff, seine Hand darauf legte und sie zärtlich umfasste. „Ich möchte dich sehen ... alles an dir“, sagte er mit belegter Stimme.
„Ja.“ Sie hob die Arme und entfernte mit seiner Hilfe das leinene Nachtgewand. Ihre regen Bewegungen überzeugten ihn, dass sie nicht so schwer verwundet war, wie er befürchtet hatte. Balsam für sein schuldbeladenes Gewissen.
„Kieran, du starrst mich an“, sagte sie.
„Ja, das tue ich“, entgegnete er, den Blick auf die sanften Züge ihres Gesichtes gerichtet, auf ihre ausdrucksstarken blauen Augen ... empfindsam und ein klein wenig scheu. Er wollte ihr beweisen, dass er nicht der gierige Narr war, als der er letzte Nacht erschien. „Deine Haut ist so zart“, flüsterte er und strich mit dem Handrücken über ihre Wange. Er war erfreut über die Art, wie sie ihren Hals bog und die Augen schloss, als er über
ihre Schultern strich.
Er zitterte, als er die Wölbung ihrer Brust berührte, und auch Laurel bebte - kurze, lustvolle Schreie erfüllten das Gemach, als seine Hand den warmen Hügel umschloss. „Du magst das.“ Er streichelte und liebkoste sie sanft.
„Ja. Oh, ja“, rief Laurel aus, als seine schwieligen Finger mit den sensiblen Knospen spielten. Unruhig drängte sie sich gegen ihn, suchte nach mehr, fand es, als sein Mund die Finger ablöste, die sanft nach unten glitten. „Kieran“, rief sie atemlos. Sie bog den Rücken und schob die Hände in sein Haar, um ihn dort zu halten, wo ihr Bedürfnis am größten war.
Kierans Stöhnen war ein Widerhall zu dem ihren. Er sehnte sich nach der Erleichterung, die er letzte Nacht in ihren Armen gefunden hatte, indes, er wusste in seinem Innersten, dass es noch nicht genug war ... für keinen von beiden. Nun wollte er mehr. Er hob den Kopf und sagte: „Wir werden die böse Erinnerung der letzten Nacht durch eine gute ersetzen.“
„Das ist bereits geschehen“, wisperte sie. „Ich ... ich sehne mich nach dir. Tief in mir, wo nur du mich erreichen kannst. Bitte Kieran, ich fühle mich leer ohne dich.“
Ihren Namen flüsternd, bewegte er sich auf ihr und blickte sie mit fiebrigen Augen an. Düster, räuberisch, besitzergreifend. Die Gesichtszüge gestrafft, die Muskeln an Hals und Armen gespannt durch die Kraft, die er für seine Zurückhaltung aufwenden musste. Im nächsten Augenblick entfesselte er diese Kraft, ließ seiner Leidenschaft freien Lauf.
Laurel sollte Angst haben, doch sie tat es nicht. Sie fühlte die Sanftheit
Weitere Kostenlose Bücher