Das Erbe des Loewen
nicht, dir Trost zu spenden, weil ..." Er blieb neben dem Bett stehen, das Haupt gesenkt. „Weil ich dich selbst in diesem Augenblick begehrte. Ich habe dir Angst bereitet, dir Schmerz verursacht, und, Gott helfe mir, es verlangte mich nach dir in dem Moment, als es vorbei war.“
Laurel blickte ihn an. Diesmal war sie sprachlos. Gerührt von seinem Leid. Wie konnte sie nur denken, er sei kalt?
Kieran atmete müde, hob den Kopf und sah sie fest an. „Die einzige Entschuldigung, die ich dir anbieten kann, ist, dass ich es nicht wusste. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Weib das Bett teilte, und ich ...“
„Was?“ Laurel riss ungläubig die Augen auf. „Du meinst, du hast niemals zuvor mit einer Frau ... niemals vor letzter Nacht?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe meinen Teil an Mädchen geküsst, als ich ein Jüngling war, und ich habe ein wenig ... geforscht.“ Schamesröte überzog sein Gesicht. „Doch ich war enthaltsam in meinen ganzen dreiundzwanzig Jahren.“
„Warum?“
„Als ich erfuhr, dass ich ein Bastard bin, schwor ich, keinen Bastard zu zeugen. Es war der einzige Weg, um meinen Eid zu halten.“
„Sehr ehrenhaft.“ Laurels Achtung für ihn stieg. Dass ein Mann mit solch wilder Leidenschaft enthaltsam lebte, war ... „Erstaunlich.“
„Das ist nichts Besonderes. Priester tun es.“ Steif setzte er sich nieder.
Jetzt verstand sie seine Aufregung letzte Nacht. Sie war beim ersten Mal auch beunruhigt gewesen. Plötzlich schwand die Enttäuschung über ihr erstes Beisammensein und wurde durch Bedauern ersetzt. Hätte sie es doch nur gewusst, sie hätte ihre Tante um Unterweisung gebeten.
Doch Laurel dachte nicht daran, sich davon aufhalten zu lassen. Sie lächelte Kieran an, um ihn merken zu lassen, was sie für ihn empfand. Liebe. Mitgefühl. Bewunderung. „Deine ... deine Enthaltung ist lobenswert. Ich bin froh, dass du nicht eine Kinderschar hinterlassen hast, die nur ihre Mutter zur Unterstützung hatten. Doch wir sind vermählt und ... und ich begehre dich“, fügte sie hinzu. Sie war bereit, seine Zurückweisung zu ertragen, um ihn zu läutern.
„Du bist geschunden und verletzt und ...“
Doch auch er begehrte sie. Das Verlangen und die Sehnsucht in seinen Augen verzehrten die letzten ihrer Zweifel. Sie legte ihre Hand auf seine Brust. „Dann wirst du besonders zärtlich zu mir sein müssen.“
Sein Herz stockte, dann begann es, wild zu schlagen. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
Laurel dachte an die Fürsorge, mit der er sie auf dem langen
Ritt nach Hause vor dem Regen behütet hatte. Doch sie erinnerte sich ebenso der heftigen Entfaltung seiner Leidenschaft. Es musste ein Gleichgewicht zwischen beiden gefunden werden. „Vielleicht, wenn wir beide versuchen, langsam vorzugehen.“ Ihre Hand glitt seine Brust hinauf, legte sich um seinen Nacken, und ihre Finger spielten mit den dichten Strähnen seines Haars.
Kieran stöhnte unter der leichten Berührung, die ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken jagte. Wild und unbarmherzig drohte die ansteigende Flut der Leidenschaft ihn zu verzehren. So unmöglich es auch schien, er begehrte Laurel noch mehr als letzte Nacht. Zumal er noch nicht gewusst hatte, was das köstliche Vergnügen bedeutete, seinen Körper mit dem ihren zu verschmelzen. Nun tat er es, und das Wissen überwältigte ihn nahezu. Alles, was ihn zurückhielt, war ihr Lächeln. Das süße, vertrauensvolle Lächeln, das ihr Blick barg, als sie zu ihm aufsah.
Kieran bemühte sich, seine wilde Leidenschaft zu zügeln, senkte den Kopf und berührte mit den Lippen ihren Mund. Einmal, zweimal ... dreimal. Sanft, langsam. „Du schmeckst nach Minze“, sagte er.
„Das sind die Nebenwirkungen von Nestas Arzneien. Magst du es?“ wisperte sie.
„Ja.“ Seine Zunge glitt sanft über ihre volle Lippe und berührte ihren Mundwinkel. Sie stöhnte schwach. Wohlig brummend streckte Kieran sich neben ihr aus. Sein Kuss wurde kühner und drängender. Begierde breitete sich in ihm aus wie ein Feuersturm und drohte seine selbst auferlegte Zurückhaltung zu verbrennen.
Laurel spürte die Kraft von Kierans Küssen. Ihr Blut schien zu kochen, ihr Körper unter seinen liebkosenden Händen dahinzuschmelzen. Sie wand sich in seiner Umarmung, zerrte an den beengenden Decken, denn sie hatte das Bedürfnis ihm nahe zu sein.
„Laurel“, rief Kieran nach Atem ringend, löste seinen Mund von ihrem und presste die Lippen auf ihren Nacken.
„Ich möchte
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